Kaninchen sind beliebte Haustiere. Sie sind flauschig, lassen sich gut beobachten und von liebevollen Händen auch streicheln oder kuscheln. Aber wo bringt man sie artgerecht unter? Gerade, wenn man seine flauschigen Gefährten ganzjährig draußen halten will, braucht man neben einem gut durchdachten Freilaufgehege einen ordentlichen Stall. Wie du einen Kaninchenstall selber bauen kannst, erklären wir dir in diesem Artikel!

Das braucht ein Kaninchengehege

Grundsätzlich kann man Kaninchen oder Zwerghasen ganzjährig draußen halten. Dafür sollte man sie im Frühjahr langsam daran gewöhnen und natürlich muss das Gehege einige Bedingungen erfüllen. So sollte es sich beispielsweise zumindest teilweise im Schatten befinden. Die „tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.“ empfiehlt außerdem 6 m² Platz für ein Kaninchenpaar. Für jedes weitere Tier sollte man etwa 20 % Fläche dazugeben. Und es wird empfohlen, Kaninchen in Gruppen von mindestens zwei, besser drei bis fünf Tieren zu halten. Der Stall an sich muss natürlich keine 6 m² messen, aber er sollte an ein Gehege angeschlossen sein, in dem die Kaninchen sich ausreichend bewegen können. Wie du ganz einfach einen Stall für ein solches Außengehege bauen kannst, erklären wir dir jetzt.

Das brauchst du zum Kaninchenstall selber bauen

  • 2 stabile Holzpfosten, je 1 m lang, in unserem Beispiel etwa 5 cm tief und 5 cm breit (Pfosten A)
  • 2 stabile Holzpfosten, je 80 cm lang, in unserem Beispiel etwa 5 cm tief und 5 cm breit (Pfosten B)
  • 2 stabile Holzpfosten, je 1 m lang, in unserem Beispiel etwa 5 cm tief und 5 cm breit (Pfosten C)
  • 3 stabile Holzpfosten, je 50 cm lang, in unserem Beispiel etwa 5 cm tief und 5 cm breit (Pfosten D)
  • 1 stabile2 Holzpfosten, 35 cm lang, in unserem Beispiel etwa 5 cm tief und 5 cm breit (Pfosten E)
  • 1 Holzplatte 100 x 50 cm (Rückwand, Stärke ab 1,5 cm)
  • 2 Holzplatten 50 x 60 cm (Seiten- und Zwischenwand, Stärke ab 5 mm)
  • 1 Holzplatte 75 x 60 cm (Vordere Wand, Stärke ab 5 mm)
  • 1 Holzplatte 110 x 60 cm (Bodenplatte, Stärke ab 1 cm)
  • 1 Holzplatte 115 x 70 cm (Dachplatte, Stärke ab 1,5 cm)
  • 1 Holzplatte 65 x 25 cm (Laufsteg, Stärke ca. 1 cm)
  • 8 Holzstifte 25 cm lang, für den Laufsteg
  •  Dachpappe 120 x 75 cm
  • 1 m² Kaninchendraht
  • 2 Scharniere
  • Winkel
  • Holzschrauben
  • Akkuschrauber
  • Holztacker
  • Säge
  • Leim
  • grobes Schleifpapier

Kaninchenstall selber bauen

Du solltest damit beginnen, den Stall zu bauen, denn es ist einfacher, ein Gehege um den fertigen Stall zu bauen, als den Stall ins fertige Gehege zu setzen. Für den ersten Schritt braucht ihr zunächst eure Winkel, sowie alle Pfosten von A bis E.

Das Gerüst

Die Pfosten A werden die vorderen beiden Stützen deines Stalls, die Pfosten B die hinteren Stützen. Der Höhenunterschied dient dazu, dass hinterher Regen vom Dach ablaufen kann. Die Pfosten C bilden jeweils die Längsseite deines Rahmens. Verbinde mit jeweils einem Pfosten C die jeweiligen Pfosten A und Pfosten B. Dabei solltest du die Pfosten C auf Höhe von 35 cm mit den Winkeln an die anderen Pfosten anbringen. Bei den Pfosten A sollten nun 60 cm bis oben hin bleiben und bei den Pfosten B 50cm.

Verbinde anschließend mit zwei der Pfosten D jeweils einen Pfosten A mit einem Pfosten B, ebenfalls auf Höhe von 35 cm. Du solltest nun ein stehendes Rechteck aus Pfosten haben, dessen Innenmaße 100 x 50 cm sind. Verbinde die Pfosten C mittig mit dem dritten Pfosten D. Er soll mittig Stabilität geben. Damit er das sicher tut, solltest du mittig von Pfosten D auf der Unterseite den Pfosten E anbringen.

Das Grundgerüst ist also jetzt ein in 35 cm Höhe stehendes Rechteck mit Mittelstrebe, getragen von fünf Pfosten. Die vier äußeren Pfosten ragen darüber hinaus in die Luft, die vorderen 10 cm höher als die hinteren.

Die Wände und der Boden

Ehe du jetzt Wände, Boden und Zwischenwände einsetzen kannst, musst du sie zurechtsägen. Wichtig: Schleife jede Kante, die du sägst ab, damit weder du noch deine pelzigen Freunde später sich verletzen.

Beim Boden musst du jeweils an den Ecken die Form der Pfosten aussägen. So kannst du ihn gleich einfach auf dein rechteckiges Gerüst legen und festschrauben. Zusätzlich brauchst du ein Loch für die Rampe. Wir platzieren die Rampe vorne links. Das heißt, statt der Ecke für den Pfosten sägst du ein 30 x 30 cm große Ecke aus. Wenn du deinen Boden nun auf dein Rechteck legst und verschraubst, solltest du vorne links trotz der Pfosten und des Rahmens trotzdem eine 25 x 25 cm große Öffnung haben.

Deine Rückwand wird deine hinteren Pfosten jetzt um die Dicke des Bodens überragen. Diesen Überstand musst du absägen, ehe du die Rückwand zwischen den Pfosten B befestigst.

Deine Seiten- und Mittelwand musst du außerdem der Schräge anpassen. Markiere dir eine gerade Linie auf den Platten, entlang der du die obere Kante zuschneidest. Die äußere Seitenwand kannst du direkt einsetzen. Wir setzen sie auf der rechten Seite, also gegenüberliegend des Rampen-Loches, ein. In die Mittelwand musst du noch einen Eingang sägen. Dieser sollte auf der hinteren, also der weniger hohen Seite liegen. Wir sägen ihn in einer Größe von 25 x 25 cm aus. Wenn du deine Mittelwand nun einsetzt, sollte die Öffnung perfekt an die kleine Plattform hinter deinem Rampen-Loch angeschlossen sein, sodass deine Kaninchen die Rampe hinauf und dann rechts in ihr Häuschen hinein laufen können.

Deine vordere Wand musst du ebenfalls um die Dicke deines Bodens kürzen, dann kannst du sie mit der mittleren Wand, dem Boden und dem rechten der Pfosten A verschrauben. Den Rest der Front, sowie die linke Seitenwand ersetzen wir durch Kaninchendraht. Diesen kannst du einfach mit dem Holztacker befestigen.

Das Dach und die Rampe

Die Dachplatte ist so groß, dass sie, trotz Schräge an allen Seiten etwas über das Gestell hinausragen sollte. Bespanne sie mit der Dachpappe. Auch hier hilft dir der Tacker. Schlage dabei die Dachpappe immer um die Kanten herum und tackere sie von unten fest. Befestige sie nun mit den Scharnieren an der Rückwand.

Jetzt musst du nur noch deine Rampe anbringen, dann hast du es auch geschafft. Damit deine Pelztiere deine Rampe empor klettern können, solltest du mit Leim alle paar Zentimeter die Holzstifte quer über die Breite der Rampe kleben. Das funktioniert quasi wie eine Leiter. Am einfachsten bringst du jetzt die Rampe mit einem Scharnier an der Bodenplatte an der Öffnung an. So bist du auch für unebenes Terrain vorbereitet.

Kaninchenstall selber bauen: letzte Schritte

Noch was? Ja, aber nichts mehr, was mit dem eigentlichen Bau zu tun hat, versprochen. Wenn dein Stall nämlich draußen stehen soll, solltest du ihn nun möglichst lackieren, denn nur dann hält das Holz auch den Witterungen stand. Achte auf Lack, der den Kaninchen später nicht gefährlich wird.

Wenn auch der getrocknet ist, kannst du deinen Freilauf einzäunen, den Stall hineinstellen und mit Stroh auslegen. Durch das klappbare Dach kannst du das ganz leicht wechseln. Endlich können die Kaninchen einziehen!