Vor allem in der kühleren Jahreszeit merkt man es: Man heizt und heizt, und trotzdem wird es drinnen nicht gemütlich warm. Oft stecken undichte Fenster dahinter. Durch sie dringen nicht nur Zugluft, sondern auch Feuchtigkeit, Pollen, Feinstaub und Hitze ein. Auch den Straßenlärm halten undichte Fenster schlechter ab. Wenn du nicht gleich neue Fenster einbauen willst, lautet die schnelle und kostengünstige Lösung: Fenster abdichten! Dazu brauchst du neben dem richtigen Material ein bisschen handwerkliches Geschickt – und unsere praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung. Darin erklären wir dir, wie du deine Fensterdichtungen austauschst, den Wohnkomfort erhöhst und die Heizkosten senkst!

Warum sind gut abgedichtete Fenster wichtig?

Durch undichte Fenster gelangen nicht nur Kälte und Hitze in die Innenräume, sondern auch Feuchtigkeit. Wärme bzw. Kälte im Inneren gehen wiederum ungewollt nach außen verloren. Das lässt die Heizkosten steigen – nicht nur in Zeiten von Energiekrise können die Ausgaben dann schnell auf schwindelerregende Höhen klettern. Doch undichte Fenster sind nicht nur ein Risiko für deinen Geldbeutel, sondern wirken sich auch negativ auf deine Gesundheit aus. Zugluft verringert das Wohlbefinden enorm, die eindringende Feuchtigkeit kann vor allem im Winter zu Schimmel um die Fenster herum oder in kühleren Zimmerecken führen.

Warum werden Fenster undicht?

Die Dichtung zwischen Fensterflügel und Blendrahmen wird bei jedem Schließen zusammengedrückt und dadurch belastet. Hinzu kommen Temperaturschwankungen, UV-Strahlen, Ozon, Feuchtigkeit und Schmutz. Sie lassen das Material altern, irgendwann wird es brüchig oder rissig. Es kommt zu Lecks in der Dichtung, durch die Kälte, Lärm und Feuchtigkeit eindringen können. Das heißt jedoch nicht, dass du gleich das komplette Fenster austauschen musst. Vorerst genügt es, wenn du einfach die Fensterdichtung erneuerst! Also Fenster abdichten kann eine Menge Geld sparen, nicht nur in Hinblick auf die Heizkosten. In unserer Anleitung nehmen wir diese drei Bereiche genauer unter die Lupe:

  • Übergang zwischen Blendrahmen und Fensterflügel
  • Übergang zwischen Verglasung und Fensterrahmen
  • Übergang zwischen Fenster und Wand, die sogenannte Bauanschlussfuge

Wie du überprüfen kannst, ob die Dichtungen an diesen Stellen intakt sind, erklären wir dir im nächsten Schritt. Also gleich weiterlesen!

Wie erkenne ich ein undichtes Fenster?

Du hast einen Verdacht, aber weißt es nicht genau? Mit diesen einfachen Tests kannst du die Schwachstelle in deiner Fensterdichtung ausfindig machen. Je nach Fensterbeschaffenheit und Einsatzort kannst du dich dann entscheiden, ob du die alten Fensterdichtungen mit Acryl, Silikon, Dichtungsband oder Fensterkitt erneuerst.  Wie genau das geht, erzählen wir dir weiter unten.

Sichtkontrolle

Vor dem Fenster abdichten erfolgt die Sichtkontrolle: Öffne das Fenster und überprüfe das umlaufende Dichtungsband. Siehst du Risse, Lücken oder poröse Stellen? Löst es sich vielleicht sogar schon von selbst? Sobald du Anzeichen von Verschleiß entdeckst, muss das Dichtungsband ausgetauscht werden. Überprüfe auch die Übergänge von Fenster und Wand, und zwar innen wie außen! Entdeckst du Lücken oder Spalte, musst du nachdichten. Zum Schluss siehst du dir auch noch die Silikonfugen zwischen Fensterglas und Rahmen an. Entdeckst du an der Innen- oder Außenseite Risse oder Lücken – oder bereits stark von Schimmel befallene Stellen –, tauschst du die schadhaften Fugen aus. Wenn die Sichtprüfung weder Risse noch Löcher oder andere sichtbare Schäden ergibt, können dir die nächsten beiden Tests möglicherweise mehr verraten.

Kerzen-Test

Zuerst schließt du alle Fenster und Türen im Raum. Dann bewegst du ein Feuerzeug, eine Kerzenflamme oder auch ein Räucherstäbchen langsam am Fensterrahmen entlang. Beobachte genau, wie sich die Flamme bzw. der Rauch verhält. Wenn sich die Flamme oder der Rauch abrupt bewegt oder flackert, hast du die undichte Stelle in der Fensterdämmung gefunden.

Papier-Test

In das geöffnete Fenster legst du ein Blatt Papier. Nun schließt du das Fenster und probierst, das Papier herauszuziehen. Ist das Fenster dicht, so lässt sich das Blatt nur schwer und mit einem gewissen Widerstand herausziehen. Gelingt das Herausziehen hingegen mühelos, hast du es mit einer undichten Stelle zu tun und musst das Dichtungsband auswechseln.

Fensterdichtungen nicht erst im Winter kontrollieren

… denn dann ist es meist zu spät! Kalte Zugluft dringt bereits ungehindert in dein Zuhause ein und lässt die Heizkosten in die Höhe schnellen. Auch Arbeiten bei offenem Fenster – wie das Erneuern des Dichtungsbands – gestalten sich bei Minusgraden deutlich unangenehmer und lassen deine Wohnräume zusätzlich auskühlen. Bereits deutlich vor dem ersten Frost solltest du die Dichtungen deiner Fenster kontrollieren und gegebenenfalls erneuern. Sind sie intakt, reinigst du sie und fettest sie mit einem Silikonspray oder Silikonstift ein.

Besitzt du undichte Holzfenster, sorgst du schon im Sommer für neue Dichtungen. Denn Holz „arbeitet“ und saugt sich im Herbst und Winter mit Feuchtigkeit voll. Im Sommer hingegen ist der Werkstoff trocken und kann sehr gut bearbeitet werden.

Fenster abdichten in der Mietwohnung: das musst du beachten

Wohnst du zur Miete und deine Fenster sind undicht, gilt das als Mangel am Mietobjekt und muss vom Vermieter behoben werden. Andernfalls kann eine Mietminderung geltend gemacht werden. Schreibe deinem Vermieter also schnellstmöglich und weise ihn bzw. sie auf den Mangel hin. Im Idealfall beauftragt der Vermieter dann eine Fensterfirma, die die undichten Fenster ausbessert – oder sogar austauscht. Wohnst du in einem Altbau, kann sich dein Vermieter bei undichten Fenstern auf die damaligen baulichen Standards berufen, die zum Zeitpunkt der Erbauung des Hauses vorlagen. In diesem Fall müssen die Fenster so angenommen werden, wie sie sind, und du kannst keine Mietminderung geltend machen. Planst du einen eigenhändigen Austausch der defekten Dichtungen, musst du deinen Vermieter zuvor darüber informieren und sein bzw. ihr Einverständnis nachholen. Das lässt du dir am besten schriftlich geben, damit es später oder beim Auszug nicht zu Streitigkeiten kommt.

Fenster abdichten: Dichtungsband erneuern

Dichtungsbänder oder Dichtungsstreifen liegen zwischen Blendrahmen und Fensterflügel. Es gibt sie in unterschiedlichen Ausführungen: aus Gummi, Schaumstoff, TPE (Thermoplastische Elastomere), PVC (Polyvinylchlorid) oder Silikon. Schaumstoffdichtungen sind zwar am günstigsten, dafür sind Dichtungen aus TPE, PVC und Silikon am langlebigsten – das rechtfertigt dann wieder den höheren Preis. An Kunststofffenster, die bereits ab Werk mit vorgefertigten Dichtungen ausgestattet sind, kannst du nicht so einfach selbst Hand anlegen. Hier dürfen keine weiteren Dichtungen aufgeklebt werden. In diesem Fall berätst du dich am besten mit einer Fensterfirma bzw. einem Fensterbauer.

Schritt 1: Das richtige Dichtungsband kaufen

Los geht’s mit der richtigen Fensterdichtung, passend zu deinem Fensterprofil. Im Baumarkt findest du eine große Auswahl an passgenauen Profilformen. Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst du ein Stück deiner alten Dichtung herausnehmen und sie mit der neuen vergleichen. Aber Achtung: Durch jahrelanges Öffnen und Schließen kann die alte Dichtung zusammengeschrumpft sein. In diesem Fall muss deine neue Dichtung dicker und breiter sein. Für manche Fenster kannst du ein neues Dichtungsband nur über einen Fachhändler bestellen.

Schritt 2: Reste entfernen und Untergrund vorbereiten

Nun entfernst du die alte Dichtung. Dazu löst du eine kleine Ecke oder schneidest mit dem Cuttermesser die Dichtung einfach durch. Jetzt ziehst du das alte Dichtungsband vollständig ab. Bei festsitzenden Dichtungen hilfst du mit einem Spachtel oder Schraubendreher nach. Aber Vorsicht: nicht den Fensterrahmen beschädigen! Hat das alte Band eine selbstklebende Rückseite, musst du auch die Kleberückstände entfernen. Neben den Kleberesten haben sich unter den Dichtungen meist auch jede Menge Dreck, Fett und andere Rückstände angesammelt. All das entfernst du am besten mit Spiritus oder Essigwasser. Der Untergrund muss perfekt sauber, glatt und trocken sein, da sonst die neue Abdichtung nicht hält.

Schritt 3: Neues Dichtungsband anbringen

Prima, der Untergrund ist vorbereitet und das neue Dichtungsband liegt parat! Wie du es zuschneidest und anklebst, ist selbsterklärend. In der Ecke des Fensterrahmens, also dort, wo die Dichtungsbänder aufeinander treffen, schneidest du sie mithilfe einer Schere auf Gehrung. Drücke die Dichtung in die Nut. Im Baumarkt gibt es auch spezielle Einroller, die diese Arbeit erleichtern. Profitipp: Etwas Spülmittel auf den Dichtungen funktioniert wie ein Gleitmittel und sorgt dafür, dass die Profile leichter in die Nut „flutschen“. Für einen noch besseren Halt kannst du die Fensterdichtung in der Haltenut zusätzlich mit Klebstoff oder Silikon fixieren. So kann sie nicht mehr verrutschen oder sich lösen. Auf diese Weise arbeitest du dich einmal um das Fenster herum – und hast es im Handumdrehen neu abgedichtet! Wenn du fertig bist, kannst du noch einmal mit dem Kerzen-Test überprüfen, ob nun wirklich alles dicht ist. Wichtig beim Fenster abdichten: Teste auch, ob sich das Fenster mit dem neuen Dichtungsband gut öffnen und schließen lässt.

Dichtungsband pflegen für eine lange Haltbarkeit

Damit dein neues Dichtungsband möglichst lange seinen Dienst verrichten kann, solltest du es ab und an pflegen. Dazu gehört das Entfernen von Schmutzpartikeln mit einer einfachen Seifenlauge oder einem milden Reiniger. Das kannst du auch prima in deine Fensterputz-Routine einbauen! Um zu verhindern, dass Fenstergummis spröde und rissig werden, pflegst du sie mit Silikonspray oder Grafit. Nachdem du deine Dichtungen damit eingerieben bzw. eingesprüht hast, musst du den Fensterflügel ca. 20 Minuten geöffnet lassen, damit der Dichtstreifen wieder seine ursprüngliche Elastizität herstellen kann. Außerdem solltest du dein Dichtungsband immer trocken halten. Vor allem in der Heizperiode wird Kondenswasser einmal täglich entfernt, um Schimmel zu vermeiden. Denn nur eine trockene Fensterdichtung bedeutet zuverlässigen Wärmeschutz!

Fensterfugen abdichten mit Silikon oder Acryl

An den Übergängen zwischen Fensterglas und Rahmen sowie zwischen Fenster und Wand werden zumeist Dichtungen aus Silikon und Acryl eingesetzt. Entdeckst du bei der Sichtkontrolle Schimmel, Risse oder Lücken, solltest du diese Dichtungen erneuern. Für welches Material du dich entscheidest, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wir geben dir einen kurzen Überblick:

  • Acryl ist preisgünstiger. Es ist wasserdurchlässig und eignet sich daher nur für Innenräume. Acryl kann überstrichen werden und trocknet schneller.
  • Silikon ist elastisch, pilzhemmend und wasserabweisend. Daher eignet es sich auch für den Außenbereich. Da es nicht überstreichbar ist, gibt es Silikon in vielen verschiedenen Farben.

Du willst es noch genauer wissen? Dann schau dir unseren Blogbeitrag „Dichtstoff Acryl oder Silikon – wo ist der Unterschied?“ an. Beide Dichtstoffe sind in Kartuschen erhältlich, die dir das Auftragen erleichtern. Auch die Anwendung ist ganz ähnlich, weshalb die nächsten Schritte für Acryl und Silikon gleichermaßen gelten.

Fenster abdichten zwischen Glas und Rahmen

Nun schauen wir uns an, wie du die Fugen zwischen Verglasung und Fensterrahmen erneuerst. Egal, ob du Silikon oder Acryl verwendest: Die Vorgehensweise ist die gleiche.

Schritt 1: Alte Dichtung entfernen und Untergrund vorbereiten

Bevor du die Kartusche zückst, musst du zunächst die alte Dichtungsmasse aus den Fensterfugen entfernen. Hilfreich dabei kann ein Cuttermesser sein. Aber achte darauf, nicht den Rahmen oder das Glas zu beschädigen. Bei hartnäckigen Resten kannst du mit einem Spachtel nachhelfen. Mit einem Dichtmittelentferner beseitigst du letzte Rückstände der alten Abdichtung. Hast du Holzfenster, auf denen sich loser Lack befindet, musst du diesen mit einem Spachtel abkratzen und die Oberfläche mit Schleifpapier anschleifen. Danach reinigst du alle Stellen, auf die neues Silikon oder Acryl aufgetragen werden soll, gründlich mit Wasser und Spülmittel. Nur wenn der Untergrund sauber, trocken und glatt ist, kann die neue Fensterabdichtung später optimal haften. Mehr zum Thema erfährst du auch in unserem Blogbeitrag „Silikonfugen erneuern„.

Schritt 2: Dichtstoff auftragen

An die Auspresspistole, fertig, los! Nun setzt du deine Acryl- oder Silikonkartusche in die Presse ein und schneidest die Spitze ab – in der Breite, die du für das Ausfüllen der Fuge benötigst. Jetzt wird die Dichtmasse entlang der Glasscheibe aufgetragen. Falls du auf Nummer sicher gehen willst, klebst du die Ränder vorher mit Malerkrepp ab. Achte darauf, gleichmäßigen Druck auf die Auspresspistole auszuüben und sie nicht zu hektisch zu bewegen, dann gelingt die gerade Linie! Wenn du die Fugen an der Außenseite des Fensters erneuerst, achte darauf, die Dichtmasse in einem Winkel von 30 bis 45 Grad anzubringen. So können Regen und Feuchtigkeit gut ablaufen und bleiben nicht auf der Dichtung stehen. In unserem Artikel „Silikonfugen ziehen – die Anleitung“ gehen wir noch einmal ausführlich auf das Thema ein.

Schritt 3: Fugen glätten

Nachdem die neue Dichtungsmasse aufgetragen ist, musst du die Fuge glätten. Damit verdichtest du die Fuge nachträglich und sorgt für eine ebene Oberfläche. Dabei ist zügiges Arbeiten gefragt, denn die Dichtstoffe härten schnell aus. Um die Fuge zu glätten, verwendest du am besten einen Fugenglätter, den du zuvor in eine Schüssel mit Wasser und ein paar Tropfen Spülmittel getaucht hast. Vorsichtig und gleichmäßig führst du ihn über den noch feuchten Dichtstoff. Alternativ eignet sich dafür auch ein feuchtes Tuch – oder, wenn du schon etwas mehr Übung hast, dein nasser Finger. Im Anschluss lässt du das Silikon oder Acryl vollständig trocknen, das dauert in der Regel zwischen 12 und 15 Stunden. Danach ist dein Fenster wieder unempfindlich gegen Zugluft!

Fenster abdichten zwischen Rahmen und Wand

Die sogenannte Bauanschlussfuge, also der Übergang zwischen Fenster und Wand, ist eine weitere Schwachstelle bei der Wärmedämmung in deinem Zuhause. Nicht nur Zugluft, sondern auch Straßenlärm und ungebetene Gäste hältst du mit einer intakten Abdichtung effektiv fern. Wie du vorgehst, wenn du Lücken, Ritzen oder bröckelnde Stellen feststellst, erklären wir dir jetzt.

Schritt 1: Reste entfernen und Untergrund vorbereiten

Wieder gilt es, den Arbeitsbereich gut vorzubereiten, bevor die neue Dichtung angebracht wird. Dazu entfernst du lose Mauerreste zwischen Fenster und Wand mit einem Spachtel, Stechbeitel oder anderem Werkzeug. Mit einem Pinsel reinigst du die Fugen und entfernst so letztes loses Material.

Schritt 2: Kompriband oder Rundschnüre einsetzen

Nun schließt du die Fugen, indem du sie mit Kompriband oder Rundschnur „fütterst“. Verwende einen Spachtel, um die Dichtbänder tief in den Spalt einzuarbeiten. Die undichte Stelle wird von außen zusätzlich mit einem Profil abgedeckt, das anschließend mit Silikon abgedichtet werden muss. Bitte beachte, dass das Kompriband stark zusammengedrückt ausgeliefert wird. Es erreicht erst langsam nach dem Abrollen seine Endhöhe. Je nach Hersteller und Temperaturverhältnissen kann es zwischen 20 Minuten und 36 Stunden dauern, bis das Kompriband vollständig expandiert ist. Warte bitte solange, bis du die Fugen – wie im nächsten Schritt beschrieben – mit Acryl oder Silikon abdichtest.

Schritt 3: Fugen abdichten

Jetzt werden die Fugen versiegelt. Wenn du keine ruhige Hand hast, kannst du die Seitenränder zuvor mit Malerkrepp abkleben. Verwende Silikon, wenn du den Fenster-Wand-Anschluss von außen abdichtest. Für die Abdichtung auf der Innenseite eignet sich neben Silikon auch Acryl. Mit einer Kartuschenpistole trägst du die Dichtmasse entlang des Fensterrahmens auf. Mit gleichmäßigem Druck und langsamen Bewegungen erhältst du eine gerade Linie. Zur Sicherheit kannst du alles auch noch einmal in unserem Artikel „Silikonfugen ziehen – die Anleitung“ nachlesen. Die Tipps darin gelten selbstverständlich auch für Acrylfugen.

Schritt 3: Fugen glätten

Nach dem Auftragen muss die Acryl- oder Silikonfuge noch geglättet werden. So verdichtest du die Fuge und erhältst eine ebene Oberfläche. Dabei musst du zügig vorgehen, denn die Dichtmasse härtet schnell aus. Eine Schüssel mit Wasser und ein paar Tropfen Spülmittel darin hast du am besten schon bereitstehen. Nun befeuchtest du einen Fugenglätter – oder alternativ ein Tuch – mit der Flüssigkeit und fährst damit langsam über das noch feuchte Silikon bzw. Acryl. Oder du machst es wie die Profis … und nimmst einfach deinen Finger dafür. Anschließend entfernst du das Abklebeband und lässt die neue Dichtung trocknen. Das kann zwischen 12 und 15 Stunden dauern.

Pflege für Acryl- und Silikondichtungen

Mit der richtigen und regelmäßigen Pflege verlängerst du die Lebensdauer deiner neuen Dichtung. Dazu gehört, sie ab und an von Schmutz zu befreien und sie möglichst trocken zu halten. In der Heizperiode sammelt sich häufig Kondenswasser an den Fensterscheiben – dieses sollte stets mit einem trockenen und sauberen Tuch abgewischt werden, damit es nicht auf den Dichtungen steht. Vor dem Wintereinbruch und zu Beginn des Frühjahrs solltest du deinen Fensterdichtungen eine Behandlung mit einem Silikonspray oder Silikonstift gönnen.

Fenster abdichten mit Fensterkitt

Besonders bei alten Häusern sind oft Holzfenster verbaut, die noch ganz traditionell mit Fensterkitt eingefasst sind. Obwohl es heutzutage auch synthetischen Fensterkitt, sogenannten PE-Kitt, gibt, ist der ursprüngliche Fensterkitt ein Naturstoff. Er besteht aus Schlämmkreide und Leinölfirnis. Fensterkitt unterliegt einem natürlichen Alterungsprozess und muss alle paar Jahre erneuert werden. Denn ist er ausgetrocknet und spröde, bilden sich Risse, durch die Kälte leichter ins Hausinnere eindringen kann. Und so gehst du vor:

Schritt 1: Alten Fensterkitt entfernen und Untergrund vorbereiten

Dazu kratzt du den alten Kitt vorsichtig mit einem Stechbeitel oder Spachtel aus der Fuge. Vorsicht – nicht das Fensterglas beschädigen! Ist der alte Fensterkitt sehr hart und spröde, kannst du ihn mit einem Föhn erwärmen. Dann wird er wieder elastisch und lässt sich leichter entfernen. Mit einem Pinsel beseitigst du letzte Reste sowie Staub und Schmutz in der Fuge. Um den Arbeitsbereich optimal zu reinigen, kannst du ein Wasser-Ammoniak-Gemisch im Mischverhältnis 1:10 verwenden. Anschließend lässt du alles gut trocknet. Ist das geschehen, klebst du die Ränder links und rechts der Fuge mit Malerkrepp ab.

Schritt 2: Fugen ölen

Bevor du den neuen Fensterkitt aufträgst, muss die Fuge zunächst geölt werden. Dazu verwendest du Leinölfirnis. Ist das Holz trocken und saugt das Öl stark auf, solltest du den Vorgang wiederholen bzw. den Leinölfirnis großzügiger auftragen. Lasse den Firnis nun gut ins Holz einziehen und trocknen – das kann schon mal mehrere Tage dauern.

Schritt 3: Neuen Fensterkitt auftragen

Den neuen Fensterkitt knetest du wie Kinderknete gut durch, bis er sich weich und geschmeidig anfühlt. Nun formst du daraus eine lange Rolle. Sie sollte lang und dünn genug sein, um die Fensterfuge auszufüllen. Drücke die Fensterkitt-Rolle in die Fuge, dabei kann ein Kittmesser hilfreich sein. Anschließend streichst du die Rolle mit gleichmäßigem Druck glatt. In den Ecken arbeitest du auf Gehrung, schneidest also einen 45-Grad-Winkel in den Kitt. So treffen die Fensterkitt-Rollen passgenau aufeinander. Überschüssiges Material schneidest du mit dem Kittmesser ab. Zu guter Letzt entfernst du noch das Malerkrepp.

Profitipp: Wird der Fensterkitt während des Verarbeitens zu trocken, kannst du ihn mit etwas Leinöl oder einem anderen Salatöl wieder geschmeidig kneten.

Schritt 4: Fensterkitt trocknen lassen und pflegen

Hast du dein Fenster mit neuem Fensterkitt abgedichtet, musst du ihn anschließend trocknen lassen. Je nach Witterung dauert das Trocknen beim Fenster abdichten zwischen 1 Woche und 10 Tage. Zwar trocknet synthetischer Fensterkitt schneller, doch echte Profis bevorzugen das Naturprodukt. Erst nachdem der neue Fensterkitt vollständig getrocknet ist, kannst du die Fenster putzen und den Kitt mit einer Farbe deiner Wahl überstreichen. Ein Anstrich sieht nicht nur hübsch aus, sondern schützt den Kitt auch davor, zu schnell auszutrocknen. Von Zeit zu Zeit solltest du den Fensterkitt mit Leinölfirnis nachölen, das verhindert ebenfalls das Austrocknen und hält ihn geschmeidig.

Fazit

Ein Fenster abdichten ist nicht schwer – wir gelten nicht umsonst als Nation der Dichter und Denker! Neben einer guten Vorbereitung sind das richtige Material, etwas Geduld und eine ruhige Hand entscheidend. Denn eine Fensterdichtung zu erneuern kann schon etwas frickelig sein. Doch es lohnt sich! Du sparst nicht nur Heizkosten, sondern profitierst auch von Ruhe und Gemütlichkeit. Sind deine Fenster allzu sehr in die Jahre gekommen, sind sie auch mit neuen Fensterdichtungen nicht automatisch auf dem Stand eines modernen Fensters. Dann solltest du tatsächlich einen kompletten Austausch des Fensters in Betracht ziehen. Klar, das ist erst einmal mit Kosten verbunden – aber nur so erreichst du langfristig in Sachen Energieverbrauch und Wohnkomfort den besten Effekt. Achte bei neuen Fenstern auf den U-Wert, dieser gibt den Wärmeschutz eines Fensters an. In jedem Fall wünschen wir dir bei deinem Projekt „Fenster abdichten“ viel Erfolg und hoffen, dass wir dir mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung weiterhelfen konnten.