Es ist Zeit für frischen Wind in deinem Zuhause und du hast dich für einen neuen Bodenbelag entschieden: du willst Vinylboden verlegen. Eine gute Wahl! Denn dieses Material ist nicht nur in unterschiedlichsten Designs zu haben. Es ist auch robust, feuchtigkeitsbeständig und pflegeleicht – und somit für alle deine Räume geeignet. Nun stehen dir zwei Systeme zur Verfügung: Vinylboden von der Rolle und Klick-Vinyl. Während das Verlegen von sogenanntem Roll-Vinylboden viel handwerkliches Know-How erfordert – denn er muss aufwändig mit dem Untergrund verklebt werden –, ist Vinylboden zum Klicken wirklich einfach zu Handhaben. Manche behaupten sogar, kein Bodenbelag lässt sich leichter verlegen. Also konzentrieren wir uns hier auf Klick-Vinyl und legen los. Wir führen dich durch alle Arbeitsschritte und verraten dir auch noch jede Menge Profitipps.

Eine gute Vorbereitung ist wichtig

Wie bei allen Heimwerker-Projekten gilt auch hier: eine gute Vorbereitung ist das A und O. Und so einfach das Verlegen von Vinylboden mit dem Klick-System auch ist, müssen dennoch einige Punkte im Vorfeld beachtet werden. Nur so umschiffst du mögliche Fehlerquellen und erhältst später ein optimales Ergebnis.

Wo willst du deinen Vinylboden verlegen?

Bevor du dich an die Auswahl eines Klick-Vinylbodens machst, solltest du dir darüber klar sein, ob du ihn schwimmend verlegen oder vollflächig verkleben willst. Wie wir bereits am Anfang erwähnten, hat Klick-Vinyl gegenüber Roll-Vinyl den großen Vorteil, dass er nicht mit dem Untergrund verklebt werden muss. Das bezeichnet man als schwimmende Verlegung. In Feuchträumen wie Badezimmer und Küche jedoch sollte auch Klick-Vinylboden immer vollflächig mit dem Untergrund verklebt werden, damit sich darunter kein Schimmel bildet.

Vinylboden kaufen – die richtige Menge

Stell dir vor, du bist gerade mitten in dein Projekt vertieft und musst plötzlich stoppen, weil dir Material fehlt. Das ist ärgerlich – genauso ärgerlich, wie auf mehreren Paketen Vinylboden sitzen zu bleiben, weil du einfach zu viel davon gekauft hast. Den richtigen Materialbedarf für deinen Klick-Vinylboden findest du so heraus: zuerst wird die Quadratmeterzahl des Raumes ermittelt, in dem du den neuen Boden verlegen willst. Dazu misst du die Länge und Breite des Raums aus und multiplizierst sie miteinander. Sollten sich in diesem Raum Fensternischen oder Erker befinden, werden diese separat berechnet und zur Raum-Quadratmeterzahl addiert. Hast du hingegen eine Kochinsel mitten im Raum stehen oder einen Pfeiler, wird ihre Fläche vom Gesamtergebnis abgezogen. In jedem Fall solltest du etwa 10 Prozent mehr Klick-Vinyl einplanen. So hast du Ersatz, sollte doch einmal etwas beschädigt werden oder ein Zuschnitt misslingen. Die ermittelte Quadratmeterzahl kannst du übrigens auch gleich für den Kauf der Dämmunterlage nutzen, die unter jeden Vinylboden gehören.

Vinylboden auf Raumtemperatur bringen

Du hast dir einen Klick-Vinylboden ausgesucht und nun die richtige Menge Material bei dir zu Hause liegen. Es könnte also losgehen. Doch halt! Gib deinen Vinyldielen etwas Zeit, um sich zu akklimatisieren. Entferne die Verpackung und lasse sie in dem Raum, in dem sie später auch verlegt werden sollen, 48 Stunden ruhen. Vinyl „arbeitet“ nämlich und ist empfindlich für Temperaturschwankungen. Lässt du diesen Schritt aus, könnten sich im nicht-akklimatisierten Vinyl Lücken oder Dellen bilden. Zeit verlierst du dabei nicht, denn du kannst die Zwangspause prima nutzen, um deinen Untergrund in den folgenden Arbeitsschritten sorgfältig vorzubereiten.

Alten Bodenbelag entfernen

Wenn du es nicht schon getan hast, ist nun der richtige Moment, um alte Bodenbeläge und alles, was sich in Bodennähe befindet, akribisch zu entfernen. Auch Scheuerleisten bzw. Sockelleisten sowie die Übergangsprofile an Türen gehören jetzt abmontiert. Nach diesem Arbeitsschritt solltest du den Untergrund gründlich absaugen und wischen, damit sich auch wirklich keine Restmaterialien mehr darauf befinden. Achte bitte auf eine fachgerechte Entsorgung deines Altbelags, z.B. im Restmüll oder Sperrmüll.

Untergrund glätten

Ein trockener, sauberer, fester und absolut glatter Untergrund ist unerlässlich, um Vinylboden zu verlegen. Unebenheiten wie Risse oder Spalten (z.B. zwischen Fliesen oder alten Holzdielen) müssen deshalb sorgfältig verspachtelt werden. Hierzu verwendest du am besten Reparaturmörtel. Ist der Boden gar in Schieflage geraten, muss er ausgeglichen werden. Wie du dabei vorgehst, erfährst du in diesem Blogbeitrag. Beachte die Trockenzeit der Spachtel- bzw. Ausgleichsmasse, damit dein Untergrund zum Verlegen des Klick-Vinyls auch wirklich trocken ist, und sauge anschließend alles noch einmal gründlich ab.

Vinylboden verlegen – die Mischung macht´s

Und noch ein Profitipp, der banal erscheinen mag, aber den Unterschied macht: mische beim Verlegen die Vinyldielen aus verschiedenen Paketen. So wird gewährleistet, dass du ein harmonisches und natürliches Bodenbild erhältst. Denn wenn das Klick-Vinyl das Werk verlässt, sind kleine Schwankungen in der Optik keine Seltenheit.

Klick-Vinyl verlegen: jetzt geht es los

Manche Klick-Vinyldielen verlegt man von rechts nach links, andere in umgekehrter Reihenfolge. Ein Blick auf die Verpackung deines Vinylbodens und in die Gebrauchsanweisung des Herstellers gibt Auskunft über die Verlegereihenfolge. Bitte beachte auch, dass es verschiedene Klick-Systeme gibt. Wie du die Dielen ineinander klickst, erfährst du ebenfalls in der Anleitung. Mit der Verlegerichtung kannst du darüber entscheiden, ob dein Raum schmaler oder breiter wirkt. So kannst du manch ungünstig geschnittenen Grundriss optisch ausgleichen.

Zuerst kommt die Unterlage

Du willst Vinylboden verlegen? Dann kommst du um eine Unterlage oder Trittschalldämmung nicht herum. Bei manchen Klick-Vinylsystemen ist diese Dämmschicht bereits in die Diele integriert. In der Regel musst du deinen Raum aber selbstständig damit auslegen. Klick-Vinyl-Unterlagen gleichen kleinere Unebenheiten aus, federn die Bewegung ab und verringern den Trittschall. Verlegst du dein Klick-Vinyl in Bad oder Küche, empfiehlt sich sogar eine zusätzliche Dampfsperre. Die Unterlage wird immer vollflächig und in der gleichen Richtung wie dein Vinylboden verlegt. Mit einem Cuttermesser schneidest du die Bahnen zu und verklebst sie dort, wo sie aufeinandertreffen, mit Alu-Dichtband. Profitipp: Vinyldiele plus Unterlage ergeben zusammen die Aufbauhöhe deines neues Vinylbodens. Achte darauf, dass vor allem Türen hier nicht schleifen. Falls doch, kannst du das Türblatt mit sogenannten Fitschenringen anheben.

Dehnungsfugen müssen sein

In der Anleitung deines Vinylboden-Herstellers kannst du in der Regel genau nachlesen, wann du eine Dehnungsfuge brauchst und wie groß diese sein sollte. Da sich Vinyl bei Wärme ausdehnt, braucht der Boden genug Abstand zu Wänden, Türzargen, Küchenzeile oder Pfeilern. Auch zu angrenzenden Bodenbelägen wird eine Dehnungsfuge benötigt. Manche Hersteller empfehlen ab einer gewissen Raumgröße (zumeist ab einer Laufmeterlänge von 8 oder 9 Metern) eine Dehnungsfuge, die du dann mittig im Raum platzierst.

Abstandshalter sind sinnvoll

Mit den passenden Abstandshaltern, auch als Verlegekeile bekannt, stellst du sicher, dass die Vinyldielen nicht direkt an der Wand anliegen. So entsteht die benötigte Dehnungsfuge. Wenn der komplette Raum mit Klick-Vinyl ausgelegt ist, kannst du die Verlegekeile wieder entfernen. Die Dehnungsfuge wird dann mit der Sockelleiste bzw. Scheuerleiste verdeckt und ist nicht mehr sichtbar. Wer mag, kann sie zuvor noch mit Silikon ausfüllen, damit sich kein Schmutz darin fängt – bei Feuchträumen ist das sogar ein Muss, um Schimmelbildung in den Hohlräumen zu verhindern. Aber dazu später mehr.

So verlegst du die ersten Dielen

Jetzt geht es endlich los – und du wirst sehen, es geht Schlag auf Schlag. Je nach System beginnst du mit der ersten Diele in der rechten Ecke oder in der linken Ecke deines Raumes. Die Nutseite zeigt in den Raum, damit du die zweite Diele stirnseitig einklicken kannst. Schau zur Sicherheit noch einmal in die Anleitung des Herstellers. Dort ist genau beschrieben, auf welche Art die Dielen ineinander geklickt werden. Hilf im Bedarfsfall vorsichtig mit dem Gummihammer nach, damit keine unschönen Lücken entstehen. Hast du eine Reihe beendet und beginnst mit der nächsten, so bringst du auch hier wieder erst die Abstandshalter zu Wänden und anderen festen Bauteilen an.

Keine Angst vor dem Zuschneiden

Bist du am Ende einer Reihe angekommen, so wirst du die letzte Diele zuschneiden müssen. Verwende dazu einfach ein Cuttermesser und ein Stahllineal. Drehe die Diele und lege sie an deinen Abstandshalter an. Ritze nun die benötigte Dielenlänge an und knicke den Rest einfach ab. Bei filigranen Zuschnitten erreichst du mit einer Kneifzange oder einer Stichsäge gute Resultate. Aussparungen für Heizungsrohre bohrst du am besten mit einem Forstnerbohrer.

Vinylboden verlegen – Reihe für Reihe

Das zugeschnittene Reststück der vorherigen Reihe ist der Anfang deiner neuen Reihe. Bitte beachte dabei unbedingt, dass es nicht kürzer als 10 cm sein sollte. Außerdem wichtig: ein Versatz. Er sollte mindestens ein Drittel zur vorherigen Reihe betragen. Nur so wird dein neuer Vinylboden auch ausreichend stabil. Denn: in der Reihe liegt die Kraft!

Die letzte Reihe Vinylboden verlegen

Großartig – du bist bei der letzten Reihe angekommen und dein Klick-Vinylboden ist nun fast fertig verlegt. Sicherlich wirst du die Dielen der letzten Reihe auch in der Breite zuschneiden müssen. Die Lücke im Boden kannst du dabei einfach als Schablone für den Zuschnitt nutzen. Ein Zugeisen ist hier ein nützlicher Helfer. Aber achte darauf, dass es eine Filzpolsterung besitzt und dein nagelneuer Vinylboden nicht sofort zerkratzt wird. Und noch ein Profitipp: schließe das Verlegen noch am selben Tag ab. Denn das Klick-Vinyl arbeitet über Nacht – das könnte das Verlegen am nächsten Tag erschweren.

Vinylboden verlegen – das Finish

Du hast es geschafft – Glückwunsch! Jetzt sind nur noch ein paar kleine Arbeitsschritte nötig, bevor du deinen neuen Vinylboden in voller Schönheit bewundern kannst. Mit dem Feinschliff kannst du auch gleich beginnen, denn Klick-Vinyl kann direkt nach dem Verlegen betreten werden.

Abstandhalter entfernen

Die Abstandshalter bzw. Verlegekeile haben ihren Zweck erfüllt. Du kannst sie aus der Lücke zwischen Wand und Diele nehmen und sie für dein nächstes Heimwerkerprojekt aufbewahren.

Dehnungsfugen versiegeln

Du hast deine Küche oder dein Badezimmer mit Klick-Vinyl ausgelegt? Dann musst du nun noch die Dehnungsfuge versiegeln, damit sich darin kein Schimmel bildet. Verwende dazu Silikon in Kombination mit einer Füllschnur. Denn würdest du ausschließlich Silikon verwenden, wäre die Dehnungsfuge mit dem Boden verklebt und könnte sich bei Wärme nicht mehr ausdehnen. Deshalb wird zunächst die Füllschnur in der Dehnungsfuge verlegt, gleichmäßig und ohne Spannung. Anschließend füllst du die Fuge mit Silikon auf. Profitipp: Sichtbare Lücken an der Türzarge kannst du mit farblich passendem Silikon verschließen. Mittels Glättmittel und Fugengummi wird das Ergebnis makellos – schau dir dazu auch noch einmal diesen Blogbeitrag an.

Vinylboden verlegen: Sockelleisten und Übergangsprofile als Abschluss

Platziere nun wieder deine Sockelleisten bzw. Scheuerleisten. Vielleicht hast du dich auch für neue Sockelleisten entschieden, passend zum Design deines Vinylbodens? Dann bringst du sie mit einer Feinsäge auf die richtige Länge. Viele Händler bieten spezielle Eckteile zum einfachen Verbinden an. Alternativ schneidest du die Sockelleisten mit einer Gehrungssäge auf Gehrung zu. Profitipp: Nutze Montagekleber, um die Sockelleisten an der Wand zu befestigen. So vermeidest du es, Leitungen zu beschädigen, die in der Wand verlegt sind. Grenzt dein Vinylboden an einen anderen Bodenbelag an, benötigst du einen schönen Übergang – mit einem sogenannten Übergangsprofil. Dieses kürzt du mit einer Metallsäge auf die richtige Länge ein und schraubst es am Boden fest.

Pflege für Glanz und Lebensdauer

Vinylboden gilt als äußerst pflegeleicht. Dennoch freuen sich deine Dielen nach dem Verlegen über eine Erstpflege. Dazu wird zunächst loser Schmutz mit dem Staubsauger oder Besen entfernt. Dann wischt du den Boden feucht – zum Putzwasser gibst du ein speziell für Vinyl geeignetes Pflegemittel. Diesen Schritt wiederholst du im Abstand von einer Stunde und lässt alles gut trocknen. Profitipp: Manche Vinylboden sind bereits ab Werk mit einem Oberflächenschutz ausgestattet, dann benötigst du keine solche Erstpflege. Ob deine Vinyldielen dazu gehören, verrät ein Blick auf die Verpackung oder in die Gebrauchsanweisung.

Vinylboden verlegen leicht gemacht – nun haben wir dir eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung an die Hand gegeben. Mit unseren Profitipps konntest du hoffentlich Fehler vermeiden und auch mit wenig handwerklicher Erfahrung ein optimales Ergebnis erreichen. Und, hat es klick gemacht? Wir hoffen es und freuen uns über einen Kommentar von dir.