Unansehnliche, fleckige oder sogar schimmelige Fliesenfugen können die Wohlfühlatmosphäre in Bad und Küche im Handumdrehen zunichtemachen: Statt Entspannungsbad machst du nur noch Katzenwäsche, und deine Küchenpartys finden seit Kurzem im Hausflur statt. Dabei gibt es ein paar einfache Tipps und Tricks, wie du deinen Fliesenfugen zu neuem Glanz verhelfen kannst. Mit unserem Ratgeber ist das Fugen reinigen ein Kinderspiel. Und das Beste daran: Das meiste, was du dafür brauchst, hast du sogar schon zu Hause! Wie du diese Wundermittel einsetzt und deine Fliesenzwischenräume wieder wie neu aussehen lässt, verraten wir dir in diesem Blogbeitrag.

Warum werden Fliesenfugen schmutzig?

Fliesen gelten als besonders pflegeleichtes Baumaterial. Aufgrund ihrer glatten, geschlossenen Oberfläche bleiben Schmutz und Kalk kaum haften, auch Wasser perlt einfach ab. Du brauchst sie nur hin und wieder mit Wasser und etwas Bad- oder Allesreiniger putzen. Ganz anders sieht es bei den Fliesenfugen aus: an ihrer tieferliegenden, rauen Oberfläche bleiben Schmutzablagerungen besonders lange und hartnäckig haften. Da Fliesenfugen auch Feuchtigkeit aufnehmen können, sind sie der ideale Nährboden für Schimmel und Bakterien. Zum Putzzeug greift man meist erst, wenn es schon zu spät ist – und dann bekommt man die verfärbten Fliesenzwischenräume kaum noch sauber. Ganz wichtig ist deshalb eine regelmäßige Reinigungsroutine.

Fugen reinigen – aber bitte regelmäßig

Auch, wenn du es den dünnen Zwischenräumen deiner Bad- oder Küchenfliesen noch nicht ansiehst: hier braut sich etwas zusammen. Würdest du sie unter einem Mikroskop betrachten, würdest du wahrscheinlich ein wild wucherndes Biotop aus Schmutzpartikeln, Bakterien, Kalk und Schimmelpilzen vorfinden. Deshalb solltest du die Fliesenfugen bei der Reinigung deines Bads oder deiner Küche nie vernachlässigen – auch, wenn sie scheinbar sauber sind. Besonders Schimmelpilze können nicht nur schwerwiegende Folgen für deine Gesundheit haben, sondern auch der Grundsubstanz deiner Fliesenfugen langfristig schädigen. Nimmt der Schimmelbefall überhand, musst du die betroffenen Fliesen entfernen und neue Fliesen verlegen. Mit einer regelmäßigen Reinigungsroutine sorgst du also nicht nur nachhaltig für Sauberkeit, sondern verlängerst auch die Lebenserwartung deines Fliesenspiegels!

So vermeidest du schmutzige Fliesenfugen

Noch besser als Fugen reinigen: Weil Vorbeugen besser als Nachputzen ist, verraten wir dir noch schnell ein paar Tipps, wie du Verfärbungen und Verschmutzungen an deinen Fliesenfugen von vornherein vermeiden kannst: Nach jedem Duschen oder Baden sollten die Duschkabine bzw. die Badewanne einmal mit klarem Wasser abgespült werden. So verhinderst du, dass Hautpartikel und Rückstände von Pflegemitteln haften bleiben – und Schlimmerem einen Nährboden bieten. Fliesen und Fugen sollten nach jedem Kontakt mit Wasser abgetrocknet werden – das geht am besten mit einem Abzieher oder einem Mikrofasertuch. Außerdem solltest du dein Bad regelmäßig und gründlich lüften, um zu verhindern, dass sich Schimmelpilze in den Fliesenfugen ansiedeln – denn sie mögen es warm und feucht. Durch das Lüften aber zieht der warme Wasserdampf direkt ab und kann sich gar nicht erst in den Fliesenfugen absetzen. Und noch ein Tipp: Entdeckst du graue, fleckige Stellen in deinen Fugen, solltest du schnell reagieren. Denn je mehr Zeit die Ablagerungen haben, sich festzusetzen, umso mühsamer lassen sie sich später wieder entfernen.

Welcher Schmutz ist das überhaupt?

Bevor du deinen schmutzigen Fliesenfugen zu Leibe rückst, lohnt sich ein genauer Blick auf die unschönen Stellen. Denn nur, wenn du weißt, mit welchem Schmutz du es zu tun hast, kannst du das Reinigungsmittel passgenau wählen. Sind die Fugen zwischen den Fliesen beispielsweise bräunlich oder gräulich verfärbt, steckt meist gewöhnlicher Schmutz dahinter – also Staub, Rückstände von Pflegeprodukten oder Hautpartikel. Sie lassen sich meist gut entfernen. Kniffeliger wird es, wenn du in deinem Badezimmer auf einen schmierigen, flächigen Belag stößt. Wenn die Fuge dann auch noch mit schwarzen Punkten überzogen ist, handelt es sich um Schimmelpilze bzw. um ihre Sporen. Besonders Fugen aus Silikon sind anfällig dafür. Und dann gibt es auch noch die Kalkablagerungen: Sie hinterlassen eine gelblich bis bräunliche Verfärbung auf den Fliesen. Jetzt, wo du deinen Gegner genauer kennst, kann es an die Wahl der richtigen Waffen gehen – und die Reinigung beginnen!

Fliesenfugen reinigen: diese Hausmittel helfen

Bevor du jetzt zu aggressiven Badreinigern greifst, die viel versprechen und oft nur wenig halten – und dazu noch ganz schön ins Geld gehen können –, wollen wir dir einige wirksame Hausmittel ans Herz legen. Sie erfüllen die Reinigungsaufgaben ebenso gut und schonen nicht nur die Umwelt, sondern auch dein Portemonnaie. Denn in den meisten Fällen musst du sie nicht einmal extra kaufen, sondern hast sie bereist im Küchen- oder Badschrank stehen. Unser Tipp: Bevor du dich an die großflächige Reinigung deiner Fliesenfugen machst, solltest du das Mittel immer erst an einer kleinen, möglichst unauffälligen Stelle ausprobieren und das Ergebnis beobachten. Und noch ein Tipp: Eine Zahnbürste hilft nicht nur, die Zwischenräume deiner Zähne sauber zuhalten, sondern eignet sich auch prima für die Zwischenräume deiner Fliesen – und überhaupt für alle unzugänglichen Stellen im Bad. Also schnapp dir ein ausgedientes Exemplar und lass den Putzschwamm links liegen. Alternativ kannst du dir im Fachhandel auch eine spezielle Fugenreinigungsbürste besorgen.

Backpulver gegen vergilbte Fugen

Ein Tütchen Backpulver findet sich in wohl jedem Haushalt. Damit kannst du nicht nur fluffige Kuchen backen, sondern auch eine tolle Reinigungspaste herstellen. Dazu rührst du Backpulver im Verhältnis 3:1 mit Wasser an – die genaue Menge ist abhängig von der Fläche, die du damit reinigen willst. Die Paste sollte zähflüssig sein und sich gut auftragen lassen. Anschließend arbeitest du das Backpulver-Wasser-Gemisch mit der Zahnbürste oder Fugenbürste gründlich in die Fliesenfugen ein. Lass die Paste 45 Minuten einwirken, bevor du sie mit warmem Wasser und einem Lappen wieder abwäschst. Die Reinigung mit Backpulver eignet sich besonders für ergraute oder vergilbte Fliesenfugen.

Allround-Talent Natron gegen Eiweiß, Fett und Kalk

Natron wird auch Speisesoda oder Backsoda genannt und ist in Backpulver enthalten. Aber auch solo eignet sich Natron dank seines alkalischen pH-Wertes hervorragend, um organische Verschmutzungen wie Fett und Eiweiß zu beseitigen. Damit wird Mikroorganismen die Nahrungsgrundlage genommen – und in Kombination mit Essig geht es Kalkablagerungen gleich mit an den Kragen. Mische dazu drei Esslöffel Natron mit einem Esslöffel Wasser und gebe einen Teelöffel Essigessenz dazu. Trage die Paste anschließend mit der Zahnbürste auf die schmutzigen Fliesenfugen auf und lasse sie dort circa 1 Stunde einwirken. Danach spülst du alles gründlich mit Wasser ab.

Auch Soda löst den Schmutz

Soda, auch unter dem Namen Reines Soda oder Waschsoda erhältlich, ist eng mit Natron verwand. Es wird im Haushalt für vielseitige Reinigungsaufgaben verwendet, auch beim Fugen reinigen ist es wunderbar geeignet: Du kannst damit Angebranntes aus Pfannen oder Töpfen entfernen, einen verstopften Abfluss reinigen – und auch schmutzige Fliesenfugen säubern! Dazu mischst du 3 Teile Soda mit 1 Teil Wasser. Diese Paste reibst du dann gründlich in die Fugen ein. Lasse sie mindestens eine halbe Stunde einwirken, damit das Gemisch tief in die Fugen eindringen kann. Danach wäschst du alles mit einem Lappen oder Schwamm und klarem Wasser ab. Da Soda (wie auch Backpulver und Natron) alkalisch ist, greift es Oberflächen wie Glas, Linoleum, Aluminium und Naturstein an! Pass also auf, falls sich diese Materialien in der Nähe deiner Fliesen befinden. Und noch ein Hinweis zur Verwendung von Soda: in Pulverform staubt Soda leicht und kann die Schleimhäute, Haut, Augen und Atemwege reizen. Versuche also, umsichtig zu arbeiten und übermäßigen Kontakt zu vermeiden.

Schlämmkreide putzt und hellt auf

Schlämmkreide oder Heilkreide ist aufbereitete, sehr fein vermahlene Rohkreide. Du findest sie in Apotheken, Reformhäusern, Drogerien oder natürlich im Internet. Als Zusatzstoff in Zahncremes sorgt sie nicht nur für blitzeblank geputzte Zähne. Nein, auch deinen schmutzigen Fliesenfugen verhilft Schlämmkreide zu neuem Glanz! Allerdings funktioniert dieses Hausmittel nur auf hellen Fugen. Dazu stellst du wieder im Verhältnis 3:1 eine Paste mit Wasser her, die du mit der Zahn- oder Fugenbürste in die Zwischenräume der Fliesen einarbeitest. Nach einer Einwirkzeit von etwa einer Stunde kannst du das Gemisch mit Wasser abspülen. Anschließend putzt du noch einmal mit Schwamm oder Lappen nach. Die Schlämmkreide funktioniert wie ein Peeling: Millionen kleiner Putzkörper rubbeln die Verschmutzungen einfach weg, gleichzeitig hellt die Kreide auf natürliche Weise deine Fliesenfugen wieder auf! Schlämmkreide ist, wie schon erwähnt, auch in Zahnpasta enthalten. Ist dir der Kauf von Schlämmkreide zu umständlich, kannst es auch direkt mit Zahncreme probieren und damit deine Fugen reinigen.

Fugen reinigen mit Wiener Kalk

Auch der Wiener Kalk ist ein altbewährtes und natürliches Putz- und Poliermittel, das sich im gesamten Haushalt einsetzen lässt. Nicht nur dein Ceran-Kochfeld oder deine Gartenmöbel aus Kunststoff bekommst du damit sauber – auch die Fliesenfugen! Aber auch dieses Wundermittel eignet sich wieder nur für helle Fugen, da Wiener Kalk einen leichten weißen Film hinterlässt. Mische nach dem gleichen Prinzip (Verhältnis 3:1) Wiener Kalk mit Wasser, bis ein zäher Brei entsteht, der gut an den Fugen haftet. Diesen trägst du mit einer Zahnbürste auf und „massierst“ ihn sanft ein. Eine Viertelstunde genügt, und du kannst die Paste wieder abspülen.

Vorsicht mit Essig und Zitronensäure

Mit Essig und Zitronensäure lassen sich wunderbar Kalkablagerungen entfernen, weshalb beide Mittel gerne auch zum Fliesenreinigen verwendet werden. Aber Vorsicht, denn damit tust du deinen Fugen nichts Gutes! Denn der Fugenmörtel enthält Kalk. Dieser wird durch die Essig- und Zitronensäure angegriffen und porös. Das macht die Fugen noch anfälliger für Schmutz, Schimmel und Bakterien. Aus dem gleichen Grund solltest du auch bei Naturstein wie Marmor oder Granit vorsichtig sein! Böden, Waschtische oder Arbeitsflächen aus diesem Material dürfen nicht mit Essig oder Zitronensäure in Berührung kommen! Verwende diese beiden Hausmittel lieber, um deine Armaturen aus Edelstahl zu polieren oder Urinstein in der Toilette zu entfernen. Und natürlich: um deine Silikonfugen zu reinigen. Denn diese speziellen Fugen mögen es sauer!

Silikonfugen reinigen

Aufgrund ihrer gummiartigen Beschaffenheit müssen Fugen aus Silikon anders gereinigt werden als herkömmliche Fugen aus Mörtel. Aber auch hier ist das Fugen reinigen kein Problem. Ein Hausmittel für saubere Silikonfugen ist Essigessenz, die verdünnt mit einem Lappen aufgetragen wird. Ist der Schmutz besonders hartnäckig, verpasst du deiner Silikonfuge eine „Essigessenz-Packung“: dafür lässt du den Lappen oder ein Stück Küchenrolle mit Essigessenz vollsaugen und legst es dann auf die Fuge. Lasse es dort eine Weile liegen, damit das Mittel tief in die Zwischenräume eindringen kann. Ist der Schimmelbefall so weit fortgeschritten, dass Essigessenz nichts mehr ausrichten kann, solltest du die Silikonfuge erneuern. Essigessenz enthält etwa 20-25 Prozent Säure, darum solltest du bei der Verwendung Handschuhe tragen und darauf achten, dass kein Spritzer auf Haut, Kleidung oder in die Augen kommt. Geht doch einmal etwas daneben, wasche es schnell mit klarem Wasser aus.

Was tun gegen Schimmel?

Schimmel lässt sich nicht immer verhindern. Immer dann, wo Wärme und Feuchtigkeit aufeinandertreffen, fühlen sich die winzig kleinen Pilze besonders wohl. Bad und Küche sind dafür prädestiniert. Dabei sind die schwarzen Punkte und Flecken nicht nur ziemlich unansehnlich, sondern können für Allergiker, Asthmatiker oder andere Menschen mit einem geschwächten Immunsystem zu einem gesundheitlichen Risiko werden. Hier muss man dringenden die Fugen reinigen! Um Schimmel in Fliesenfugen zu entfernen, kannst du Reinigungsalkohol mit über 70 Prozent Alkoholanteil verwenden, den du in der Apotheke bekommst. Er tötet die Schimmelpilze nachhaltig ab. Allerdings enthalten Reinigungsalkohole keine Bleichmittel, weshalb die störenden schwarzen Flecken leider nicht verschwinden. Hier hat sich Wasserstoffperoxid bewährt – genau, das Blondiermittel für Haare. Aber es kann noch jede Menge mehr: Es reinigt und desinfiziert und entfernt sogar Flecken aus der Wäsche! Du bekommst es in der Apotheke, Drogerie oder online. Eine 3-prozentige Wasserstoffperoxid-Lösung wirkt bereits effektiv gegen Schimmelpilze. Dennoch sei bitte vorsichtig bei der Verwendung und trage Handschuhe. Und so gehts: Das Wasserstoffperoxid auf die Fugen auftragen, etwa eine halbe Stunde einwirken lassen und abspülen – fertig. Sorge bitte auch für eine gute Durchlüftung, wenn du chemische Reiniger benutzt. Das Gleiche gilt, wenn du zu einem Anti-Schimmel-Mittel aus dem Handel greifst, das meist ebenfalls Wasserstoffperoxid oder auch Chlor enthält.

Silikonfugen sind besonders anfällig für Schimmel, denn hier setzt sich der Pilz nicht nur auf den Fugen ab, sondern auch in den Fugen. Die Reinigung findet deshalb immer nur oberflächlich statt, während der Pilz im Inneren munter weiterwuchert. Hier hilft meist nur noch der Austausch der Fuge. Dass das gar nicht so schwer ist, zeigen wir dir in unserem Beitrag Silikonfugen ziehen – die Anleitung.

Fliesenfugen reinigen mit dem Dampfreiniger

Ein ebenfalls effektives Reinigungsmittel ist heißer Wasserdampf. Die hohen Temperaturen töten Schimmelpilze und Bakterien ab und lösen Verschmutzungen. Weil du dabei gänzlich auf Chemie verzichtest, schonst du nicht nur Umwelt, sondern auch deine Gesundheit. Ein weiteres Plus: mit Wasserdampf reinigen ist wirklich einfach! Das erleichtert dir die regelmäßige Putzroutine und beugt neuen Verschmutzungen vor. Im Handdampfreiniger wird Wasser erhitzt und verdampft, gleichzeitig wird ein hoher Druck erzeugt. Anschließend werden die Dampfpartikel regelrecht gegen die verschmutzte Oberfläche geschleudert. Der Dampf dringt tief ein und erreicht selbst Stellen, die Bürste und Putzlappen verborgen bleiben. Sogar hartnäckige Ablagerungen können so entfernt werden. Am besten verwendest du den Dampfreiniger dabei mit Punktdüse und der passenden Rundbürste, beides ist in der Regel im Lieferumfang des Geräts enthalten oder kann im Fachhandel nachgekauft werden. Mit der Rundbürste arbeitest du dich in kreisenden Bewegungen von Fuge zu Fuge. Anschließend wird der gelöste Schmutz einfach mit einem sauberen Tuch aufgewischt.

Fugen reinigen: zugegeben, es gehört nicht zu den beliebtesten Aufgaben im Haushalt. Doch wenn du unsere Reinigungs- und Pflegetipps berücksichtigst, sorgst du nicht nur für blitzeblanke Fliesenzwischenräume, sondern verhinderst auch, dass sie wieder neu verschmutzen. Denn eine regelmäßige Reinigung deiner Fliesen ist der beste Weg, Schimmelbildung und Schmutzablagerungen zu verhindern. Und wo deine Fliesen gerade einmal so schön geputzt sind: wie wäre es dann gleich mit einem neuen Look? In diesem Beitrag erklären wir dir, wie du deine Fliesen streichen kannst.