Probleme mit einem Wasserschaden hat man schneller, als es einem lieb ist und vor allem auch schneller, als man denkt. Es braucht nur ein kräftiges Unwetter mit viel Regen zu geben und Ihr Keller steht unter Wasser. Oder ein Rohr versagt nach einiger Zeit seinen Dienst und platzt auf. Auch ein defektes Rücklaufventil kann zu dem unbeliebten Übel führen.
Sie sehen also, es gibt mehrere Ursachen für einen Wasserschaden, der Ihnen einen Strich durch die Rechnung machen kann. Vielleicht fragen Sie sich: „Aber was kann ich im Falle eines Wasserschadens tun? Wie kann ich den Schaden begrenzen oder gar beheben?“

Genau hier möchten wir mit unserem Beitrag ansetzen! Im Folgenden werden wir Ihnen verschiedene Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie einen Wasserschaden selbst begrenzen können und welche Optionen es zudem noch gibt. Auch eine schrittweise Anleitung für den Ernstfall darf bei uns nicht fehlen, damit Sie nicht unnötig in Panik verfallen!

Wasserschaden: Verschiedene Arten

Natürlich bestehen Unterschiede zwischen verschiedenen Wasserschäden: Ein vollgelaufener Keller muss anders behandelt werden, als eine einzelne feuchte Wand, ein durchnässter Fußboden oder eine triefende Decke. Hier werden nicht nur verschiedene Trocknungsmethoden angewendet, auch jedem Material muss eine spezielle Behandlung zukommen. Feuchtes Mauerwerk muss anders getrocknet werden, als feuchtes Holz. Deswegen ist es für Sie zunächst wichtig zu wissen, was genau durch das Wasser Schaden genommen hat.

Was tun Sie bei einem Wasserschaden?

Bevor wir nun dazu kommen, welche Trocknungsmethoden es gibt, möchten wir Ihnen zunächst eine Anleitung mit den ersten Schritten geben, die Sie bei einem Wasserschaden unternehmen können. So können Sie die Schäden direkt selbst begrenzen oder ganz vorbeugen.

1. Drehen Sie die Wasserzufuhr ab

Das Wasser läuft und läuft unaufhörlich aus einem geplatzten Rohr oder einem defekten Rücklaufventil? Dann besteht die erste zu ergreifende Maßnahme darin, das Wasser abzustellen. Denn: Wo nichts mehr fließt, kann auch nichts mehr an unerwünschter Stelle herauslaufen. Also drehen Sie zunächst die Absperrhähne im Uhrzeigersinn zu. Ist dies erfolglos, verschließen Sie den Hauptwasserhahn. Spätestens dann sollte nirgendwo mehr Wasser fließen. So kann es nicht noch mehr Schaden geben, als ohnehin schon entstanden ist.

2. Stellen Sie den Strom ab

Wasser ist ein außerordentlich gut leitendes Medium für elektrischen Strom. Entstandene Wasserpfützen, die mit Strom in Kontakt stehen, können so zur ungeahnten Gefahrenstelle werden. Ohne die richtige Sicherheitskleidung wie z. B. gute Schuhe mit dicker Gummisohle, können Sie sich in erhebliche Gefahr bringen. Aber auch ein möglicher Kurzschluss und daran anschließende Brände bergen ein hohes Risiko für ernsthafte Verletzungen.

Deshalb stellen Sie nach dem Wasser auch gleich den Strom mit ab.
Dazu legen Sie den Sicherungsschalter für die betroffenen Bereiche Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung um. Alternativ können Sie auch die entsprechenden Schraubsicherungen herausdrehen.

3. Beseitigen Sie das Wasser

Nun geht es ans Aufräumen. Zunächst muss das unerwünschte Wasser natürlich aus dem Raum entfernt werden. Bei kleinen Mengen können Sie diese mit trockenen Tüchern ganz einfach aufnehmen. Haben Sie es allerdings mit größeren Wassermassen zu tun, hilft Ihnen ein sogenannter Nasssauger weiter. Der funktioniert im Prinzip wie ein gewöhnlicher Staubsauger. Nur wird hier statt dem Staub das Wasser eingesaugt und in einem Behälter aufgesammelt.

Bringt allerdings auch der Nasssauger Sie nicht weiter, dann hilft nur noch die Feuerwehr. Die kann das Wasser mit geeigneten Pumpen aus dem Gebäude herausleiten.

4. Retten Sie Ihren Hausrat

Ist das Wasser soweit beseitigt, bringen Sie Ihren Hausrat in Sicherheit. Zum Hausrat zählen neben Teppichen auch Möbel wie Stühle, Tische, Schränke und andere Einrichtungsgegenstände. So können Sie verhindern, dass an den Gegenständen ein Wasserschaden entsteht. Sie könnten sich z. B. mit Wasser vollsaugen, aufquellen oder unansehnliche Wasserflecken bekommen. Lassen sich manche Möbel nur schwer fortbewegen, sollten Sie diese wenigstens höher stellen. Zum Beispiel auf geeignete Styroporplatten oder Kunststoffteile, in jedem Fall sollten die Materialien wasserabweisend sein.

5. Dokumentieren Sie den Wasserschaden

Um später eine unkomplizierte Schadensabwicklung zu gewährleisten, dokumentieren Sie die entstandenen Schäden. Das geht zum Beispiel in Form vieler Bilder, die im Anschluss der Versicherung vorgelegt werden können. Fotografieren Sie also alle Gegenstände, die Schaden genommen haben. Am besten schießen Sie gleich mehrere Fotos von jedem Gegenstand aus verschiedenen Blickwinkeln. So entsteht für die Versicherung ein umfassendes und authentisches Gesamtbild des Schadens.

6. Nehmen Sie eine Mietminderung in Anspruch

Wenn Sie zur Miete wohnen und ohnehin schon viele Mühen und Geld in die Beseitigung des Wasserschadens investiert haben, können Sie bei Ihrem Vermieter eine Mietminderung beanspruchen. Das ist in vielen Fällen nicht nur legitim, sondern lindert auch sonstige Unannehmlichkeiten.

7. Trocknen Sie Ihr Heim

Nun, da alles Organisatorische geregelt ist, geht es darum, Ihr Zuhause wieder trocken zu bekommen. Das verhindert vor allem unansehnliche und gesundheitsschädliche Schimmelflecken. Hier kommt das Material der beschädigten Gegenstände wieder ins Spiel. Jedes Material benötigt bei einem Wasserschaden eine andere Behandlung.
Unser Rat: Lassen Sie hier immer einen Fachmann daraufschauen! Er erkennt die Schäden an den unterschiedlichen Materialien und weiß am besten Bescheid, wenn es um die Auswahl der richtigen Trocknungsgeräte geht. Er kann auch mit speziellen Geräten immer wieder messen, wie viel Feuchtigkeit sich noch in den beschädigten Stellen befindet und ob das Vorgehen Erfolg hat.

Raum- und Wandtrocknung

Wurde einer oder mehrere Ihrer Räume überschwemmt, bietet sich hier zur Trocknung ein Kondenstrockner oder ein Adsortionstrockner an. Diese sind mit oder ohne Gebläse erhältlich.
Haben Sie eine durchfeuchtete Wand zu Hause, ist eine einfache Wandtrocknung naheliegend. Dazu eignet sich bei massiven Wänden ein Dunkelstrahler oder ebenfalls ein Kondenstrockner mit oder ohne Gebläse. Leichtbauwände, wie solche aus Gips oder ähnlichen Materialien, bekommen Sie mit einem Kondenstrockner mit Gebläse oder Turbine oder einem Adsortionstrockner mit Gebläse oder Turbine wieder trocken.

Decken- und Estrichtrocknung

Feuchte oder durchnässte Decken entstehen, wenn Sie oder auch Nachbarn einen Wasserschaden in einem höher gelegenen Stockwerk haben. Auch hier gibt es wieder einen Unterschied zwischen massiven Geschossdecken und Trockenbaudecken aus Gips oder ähnlichem. Bei massiven Geschossdecken empfiehlt sich, wie bei der Raumtrocknung, die Trocknung mit einem Kondenstrockner oder Adsortionstrockner mit oder ohne Gebläse. Haben Sie hingegen feuchte Trockenbaudecken, hilft Ihnen auch hier ein Kondenstrockner oder ein Adsorptionstrockner mit Gebläse oder Turbine.

Ist unter dem nassen Estrich eine Dämmschicht enthalten, die ebenfalls Feuchtigkeit aufweist, muss diese ebenfalls getrocknet werden. Dazu wird am besten ein Kondenstrockner oder ein Adsortionstrockner mit Turbine verwendet.

Den Wasserschaden einfach selbst beheben

Sie sehen also: Einen Wasserschaden selbst zu beheben und einzugrenzen ist kein Hexenwerk! Am Wichtigsten ist in einem solchen Fall: Ruhe bewahren und der schrittweisen Anleitung dieses Blogbeitrags folgen! Möchten Sie auf Nummer sicher gehen, kann auch jederzeit ein Anruf bei einem Sanitär-Notdienst nicht schaden. Die Experten kennen sich bestens aus und stehen Ihnen mit Rat und Tat gerne zur Seite, wenn es um Ihren Wasserschaden geht.

Das hört sich doch nach einem guten Notfallplan an, oder? In Zukunft brauchen Sie also nicht mehr panisch und ratlos in Ihrem nassen Heim auf- und ablaufen. Unsere Tipps helfen Ihnen dabei, die Schäden zu begrenzen oder teilweise ganz abzuwenden.

Wir hoffen, Sie konnten ein paar hilfreiche Dinge aus diesem Beitrag mitnehmen und freuen uns, Sie bald zu einem neuen, spannenden Blogbeitrag begrüßen zu dürfen. Bis dahin: Gutes Gelingen!