Ein selbstgebautes Bett gibt dir die Freiheit, Kopf und Fußteil so zu gestalten, wie du es willst. Die Größe kann exakt auf deine Größe und Vorlieben abgestimmt werden. Du kannst allein entscheiden, welches Holz du nutzt, wie (oder ob überhaupt) du es streichst, und außerdem ist es ein tolles Gefühl, zu wissen, du hast das Bett, in dem du schläfst, mit deinen eigenen Händen gefertigt. Damit du diese Freiheit voll auskosten und von nun an jede Nacht mit eben diesem Gefühl einschlafen kannst, erklären wir dir heute, wie du dein Bett selbst bauen kannst.

Vorbereitungen zum Bett selbst bauen

Bevor es an das eigentliche Bauen gehen kann, musst du einige Dinge vorbereiten. Zum einen musst du bestimmen, wo dein Bett hin soll, damit du weißt, welche Maße dein Bett haben muss. Dann solltest du recherchieren, ob die Maße, die du dir vorgestellt hast, als Lattenrost oder Matratze verfügbar sind. Grundsätzlich kann man einen Lattenrost selber bauen, aber eine passende Matratze bräuchtest du immer noch. Außerdem sind selbstgebaute Lattenroste in den allermeisten Fällen weniger ergonomisch, als ein guter Lattenrost, insofern lohnt es sich hier, einen zu kaufen. Die üblichen Standardmaße liegen bei

  • 80 x 200 cm (das ist sehr schmal)
  • 90 x 200 cm (das ist ein übliches Einzelbett)
  • 140 x 200 cm (das ist ein großes Einzel- oder eher schmales Doppelbett)
  • 180 x 200 cm (das ist ein übliches Doppelbett mit zwei 90 x 200 Matratzen)

Auch 160 x 200 cm begegnet einem in hin und wieder, in diesem Fall handelt es sich oft um eine große Matratze, in selteneren Fällen auch um zwei 80 x 200 cm Matratzen.

Bist du relativ groß, kannst du auch eine 90 x 210 cm Matratze finden und die ggf. doppelt für ein auf deine Körpergröße angepasstes Doppelbett nutzen.

Wenn du dich für eines dieser Maße entschieden hast, kannst du relativ problemlos Matratzen und Lattenroste für dein selbstgebautes Bett finden.

Eine letzte Vorbereitung, ehe es an das Material geht, ist die Planung der Gestaltung. Willst du ein simples Bett, willst du ein Kopfteil, was auch mal als Lehne fungiert, möchtest du, dass du unter dem Bett etwas lagern kannst, oder braucht es nur gerade hoch genug für deinen Staubsauger-Roboter sein?

Unser Beispielbett soll hier über ein Kopfteil als Lehne verfügen und gleichzeitig hoch genug sein, dass wir unsere simplen Unterbett-Aufbewahrungsboxen von knapp 20 cm Höhe darunter schieben können.

Material zum Bett selbst bauen

Damit dein Bett alles hat, was es braucht und jahrelang stabil bleibt, brauchst du folgende Materialien.

  • Kopfteil (Breite plus Tiefe der Seitenwände plus etwa einen cm x Dicke des Lattenrostes + Dicke der Matratze + etwa 50 cm)
  • Fußteil (Breite plus Tiefe der Seitenwände plus etwa einen cm x in unserem Fall Dicke des Lattenrostes + etwa 3/4 der Matratzendicke. Wenn du willst, dass dein Fußteil über die Matratze hinausragt, dann muss das Brett dementsprechend höher sein.)
  • 2 Seitenwände (202 cm x etwa 25 cm)
  • 2 Latten als Auflage für den Lattenrost (etwa 160 cm Länge)
  • ab 140 cm Breite: Stützlatte (Breite zwischen Seitenwänden minus Tiefe der Auflagen für den Lattenrost)
  • Füße in gewünschter Höhe
  • Winkelverbinder
  • Holzschrauben
  • Akkuschrauber

Übrigens: Da dein Bett ja nicht den Elementen ausgesetzt ist, kannst du hier frei zwischen harten und weichen Hölzern wählen. Weiche Hölzer lassen sich grundsätzlich etwas leichter verarbeiten.

Bett selbst bauen: Schritt für Schritt

Schritt 1: Holz vorbereiten

Damit dein Bett hinterher nirgends eine Splittergefahr darstellt, solltest du dein Holz schleifen. Wie das geht, erklären wir dir in diesem Beitrag. Außerdem kannst du dein Holz jetzt schon ölen, streichen oder lackieren. Das machst du, indem du die Farbe zunächst quer zur Faserrichtung aufträgst und dann mit der Faserrichtung. So wird es gleichmäßig. Bei Öl solltest du das, was nach wenigen Minuten nicht eingezogen ist, mit einem Tuch abnehmen.

Jetzt kann es weitergehen.

Schritt 2: Lattenrosthalterung befestigen

Schraube nun die Latten, auf denen dein Lattenrost später aufliegen soll, an die Seitenwände. Bringe sie recht tief an, denn der Lattenrost und die Matratze sollen ja darauf liegen, ohne dass die Matratze hinterher wegrutschen kann. Bringe sie außerdem mittig der Länge der Seitenwände an, sodass du am Kopf- und Fußende noch Platz hast, die Füße zu befestigen.

Schritt 3: Bettrahmen herstellen

Jetzt geht es daran, den eigentlichen Bettrahmen zu montieren. Dafür verbindest du deine Seitenwände mit deinem Kopf und Fußteil. Verwende dafür die Winkelverbinder und achte darauf, dass du diese nicht aus Versehen verbogen hast, damit ein rechtwinkliger Bettrahmen entsteht.

Schritt 4: Die Füße anbringen

Jetzt montierst du die Füße. Das machst du wieder mit Winkelverbindern, indem du die Füße in die Ecken deines Bettrahmens setzt und mit je einem Winkel am Fuß- bzw. Kopfende und der jeweiligen Seitenwand verbindest. Achte hierbei darauf, dass immer gleich viel deiner Füße in den Rahmen hineinragt, sonst steht dein Bett hinterher auf wackligen Beinen.

(Schritt 4.1: Stützlatte anbringen)

Dieser Schritt ist nur nötig, wenn du ein Bett von mindestens 140 cm Breite baust. In diesem Fall bringst du nun mittig an deinen Lattenrost-Trägern eine Stützlatte an, die parallel zu Kopf- und Fußende verläuft. Die unterstützt später deinen Lattenrost, damit nichts durchhängen kann.

An sich ist dein Bett jetzt schon fertig. Wenn du einen Lattenrost hast, kannst du den jetzt auf deinen Rahmen setzen, die Matratze auflegen und deine erste Nacht im selbst gebauten Bett verbringen. Wenn du dich für Maße entschieden hast, zu denen du einfach keinen Lattenrost finden konntest, oder du lieber selbst einen bauen möchtest, hinterlasse uns gerne einen Kommentar, wir verraten dir dann so schnell wie möglich, wie du auch einen Lattenrost selber bauen kannst.

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