Oft sieht man sie im Urlaub oder auf Reisen in mediterranen Regionen, wo sie Bäder, antike Bauten oder Böden schmücken – Mosaikfliesen. Viele Heimwerker hätten gerne dieses Urlaubsfeeling auch für zu Hause, denken aber, dass Mosaikfliesen sehr kompliziert zu verlegen seien. Wie es dir ganz einfach gelingt, deine Wunschfliese zu verlegen, erklären wir dir nun hier in diesem Ratgeber. Also dann – ran an die Fliesen!

Geschichte der Mosaike

Mosaike sind fast so alt wie die Menschheit selbst. Bereits in der Antike zählen sie zu den bekanntesten Gestaltungsformen von Bauten. Dabei sind sie dank ihrer Zeitlosigkeit und Anpassungsfähigkeit wieder voll im Trend. Vermutlich entstanden die ersten Mosaike aus demselben Grund, aus dem Urlauber an den Stränden schöne Steine sammeln und als Andenken mit nach Hause nehmen. Wenn sie nebeneinander gelegt werden und dabei unterschiedliche Farben besitzen, ergeben sich schöne Muster und Bilder.

So fand man bei Ausgrabungen in Asien eine runde Fläche mit einem Durchmesser von 9 m, die bereits vor 400.000 Jahren gefertigt wurde. Im späteren antiken Griechenland wurden die Kieselsteine dann mit zugeschnittenen Steinen getauscht. Auf diese Weise entstanden die ersten und gut erhaltenen Fußbodenmosaike, die noch heute in griechischen Theatern bestaunt werden können. Die Herstellung dieser riesigen Mosaike war entsprechend kostenintensiv und langwierig. Für nur einen Quadratmeter benötigten mehrere Arbeiter einige Monate Zeit.

Aufgrund des Zerfalls des Römischen Reichs gerieten die kunstvollen Bilder lange in Vergessenheit. Erst im 14. und 15. Jahrhundert importierten die Spanier die kleinen Steine und Keramiken, sodass sie von dort aus ihren Weg durch Italien und Frankreich fanden. Deshalb verbinden wir Mosaikfliesen heute vor allem mit diesen mediterranen Regionen.

Modernes Mosaik

Die heutigen Mosaikfliesen haben mit den handgefertigten Steinen aus der Antike bis auf die Größe keine Gemeinsamkeiten mehr. Da das Verlegen der einzelnen Steine oder Fliesen zeitaufwendig und schwierig wäre, werden die Mosaikfliesen als sogenannte Mosaiknetze geliefert. So werden die einzelnen Fliesen mit ihrer Rückseite auf ein Netz aus Kunststoff geklebt oder von einer vorderseitigen Papierverklebung zusammengehalten. Wenn sie mithilfe eines Kunststoffnetzes auf der Rückseite zusammengehalten werden, wird zum Schutz zusätzlich eine Papierverklebung vorderseitig angebracht.

Zu erwerben sind diese sogenannten Mosaiktafeln aus Glas, Keramik oder Naturstein. Auch wenn die Mosaikfliesen dank der Netze leicht zu verlegen sind, können sie durch die klare Führung der Fugen nicht mit den handverlegten Motive mithalten, da der mitbildende Verlauf einer Zeichnung innerhalb des Motivs nicht realisierbar ist. Dadurch kann bei einem industriell gefertigten Mosaik ein pixelartiger Eindruck entstehen.

Mosaikfliesen im Bad: Keramik oder Glas

Grundsätzlich bezeichnet das Deutsche Institut für Normung eine Materialfläche von unter 10 cm als Mosaike. Mosaik bezeichnet also im Volksmund das ganze Bild, steht aber eigentlich für die einzelnen Steine. Für das Zieren in Bädern sind sowohl Keramik als auch Glas üblich. Letzteres verändert je nach Lichteinfall seine Struktur, weshalb Glasmosaike das Farbenspiel zwar dezent, aber zugleich auch lebhaft wirken lassen. Aufgrund dieser Eigenschaft lassen sich bereits mit unterschiedlichen Weißtönen interessante Wandbilder und Muster gestalten. Ein großer Minuspunkt ist die weniger stark ausgeprägte Kratzbeständigkeit und Belastbarkeit. Zudem benötigen Glasmosaike einen Spezialkleber.

Keramikmosaike sind in der Anschaffung günstiger und weisen auch eine größere mechanische Belastbarkeit im Vergleich zu Glasmosaiken auf. Zudem sind sie in der Pflege auch weniger anspruchsvoll, können aber nicht mit einer sich verändernden Struktur punkten. Fliest man sie aber ebenfalls als Akzente zwischen großflächigen Fliesen, sind sie optische Highlights in einem Badezimmer.

Mosaikfliesen verlegen

Dass Mosaikfliesen dank der Netze einfach zu verlegen sind, haben wir bereits erklärt. Bevor du damit loslegen kannst, musst du allerdings erst den Untergrund vorbereiten. Wie du das am besten anstellst, kannst du in unserem Blogbeitrag Fliesen selbst verlegen nachlesen. Wenn du dich dabei genau an unsere Anleitung hältst, kann nichts schiefgehen.

Damit der Fugenverlauf zwischen den Mosaiknetzen gleichmäßig ist, solltest du auf dem Untergrund ein Raster von 3 x 3 Mosaikfeldern (also 90 x 90 cm) anzeichnen. Anschließend wird der Fliesenkleber angerührt und waagerecht gleichmäßig abgekämmt.

Tipp: Die Größe der Zähne der Zahnkelle richtet sich immer nach der Größe der Wunschfliesen. Das bedeutet, dass bei den Mosaikmatten nicht die Gesamtgröße, sondern das einzelne Mosaik als Richtwert genommen wird. Sind die Mosaike beispielsweise 2 cm klein, so wird eine feine Zahnkelle von 3 mm ausgewählt. 

Nach dem Auftragen werden die Mosaikmatten von links nach rechts und von oben nach unten Zeile für Zeile auf den Untergrund eingerollt. Da Fugenkreuze bei den Mosaikfliesen nur bedingt helfen, ist beim Fugenverlauf ein gutes Auge gefragt. Viel Zeit kann man sich dabei allerdings nicht nehmen, da die Matten Flüssigkeiten schnell aufnehmen. Drücke beim Verlegen die Mosaikfliesen nicht zu fest auf, da sonst der Fliesenkleber durch die Fugen tritt!

Wenn nun die Wunschfliesen verlegt sind und der Kleber durchgetrocknet ist, kann die vorderseitige Papierverklebung befeuchtet und diagonal abgezogen werden. Lass dir bei diesem Arbeitsschritt ausreichend Zeit, damit sich keine Mosaike lösen! Wenn der Fugenverlauf nicht optimal gelungen ist, kann er jetzt mithilfe einer Spitzkelle korrigiert werden.

Nach der entsprechenden Ruhezeit kannst du mit dem Verfugen beginnen. Den ausführlichen Ablauf haben wir dir bereits in Fliesen verfugen – die detaillierte Anleitung beschrieben.

Dann bleibt nur noch zu sagen: Ran an die Fliesen!