Vielleicht streiten sich die Nachbarn, oder sie haben gerade ein Kind bekommen, welches sich nicht so recht dem Schlafrhythmus unserer Welt anpassen will, was auch immer es ist, eigentlich willst du das nicht hören. Damit du deine Ruhe hast, kannst du deine Wand mit Schalldämmung verstärken. Welche Materialien du dafür nutzen kannst und wie du sie am besten anbringst, erklären wir dir in diesem Beitrag.

Möglichkeiten der Schalldämmung einer Wand

Natürlich ist der beste Schallschutz der, der schon beim Bau der Wand beachtet wird, aber meistens ist es dafür nun einmal zu spät. Trotzdem hast du eine Vielzahl an Möglichkeiten. Zunächst einmal solltest du aber feststellen, welche Art von Schall isoliert werden muss. Kommt der Schall von einem anliegenden Raum, etwa der Nachbarswohnung, dann muss der Schallschutz anders aufgebaut sein, als wenn du verhindern willst, dass Schall deiner Wohnung nach außen dringt.

Schalldämmung für ausgehenden Schall

Bei ausgehendem Schall geht es darum, Schallwellen zu dämmen, bevor sie sich auf die Wand und in den angrenzenden Raum übertragen. Das lässt sich auf verschiedene Arten auch nach dem Bau lösen.

  • Schaumstoff: Er ist nicht besonders schön anzusehen, doch sehr effektiv, außerdem lässt er sich sehr einfach anbringen. Du kannst Schaumstoffbahnen mit Kleber oder einfachen Schrauben an der Wand anbringen.
  • Schallabsorbierende Tapeten: Es gibt verschiedene Stärken, die unterschiedliche Schallfrequenzen auffangen. Sie lassen sich wie normale Tapeten an die Wand bringen und sind mitunter auch in dekorativen Mustern zu erhalten.
  • Vorhänge: Vorhänge vor eine stabile Wand zu hängen, klingt erst einmal unsinnig. Die Stoffbahn funktioniert jedoch wie auch der Schaumstoff. Sie nimmt die Schallwellen auf und gibt sie nicht an die Wand weiter.
  • Möbel: Möbel fangen ebenfalls Schallwellen auf, ehe sie auf die Wand treffen. Besonders eignen sich solche Möbel, die selbst keinen Schall produzieren, also Kleiderschränke, Bücherregale. Schränke voll Porzellan sind eher weniger geeignet.

Schalldämmung für eingehenden Schall

Eingehender Schall lässt sich weniger einfach mit Hausmitteln aufhalten. Hierbei handelt es sich nicht mehr um Schallwellen, die über die Luft übertragen werden. Stattdessen ist es sogenannter Körperschall. Dieser überträgt sich anders, als Schallwellen.

Um hier eine Schalldämmung durchzuführen, musst du es ein wenig geschickter angehen. Hier setzt du eine Wand vor die eigentliche Wand. Das nennt man eine Vorsatzschale.

Schallschutz mit Eierkartons?

Eine Variante, die man vielleicht aus dem Fernsehen, oder auch von Opas gut gemeinten Ratschlägen kennt, ist der Eierkarton. Faktisch hilft der leider wenig. Bei einer Schallisolierung nach außen hin geht es darum, dass entweder schweres Material den Schall aufnimmt, oder in Luftkammern stoppt. Eierkartons sind weder schwer, noch haben sie effektive Luftkammern. Sie eignen sich also leider nicht wirklich für die Schalldämmung einer Wand.

Schalldämmung einer Wand mit Vorsatzschale

Um eine Vorsatzschale mit ordentlichem Schallschutz zu bauen, brauchst du Folgendes:

  • Schalldämmmatten (etwa aus Akustikschwerschaum)
  • Wandkleber
  • Dichtungsband
  • Profile für Decke, Wände und Boden (UW- bzw. CW-Profile)
  • Wasserwaage
  • Schrauben und Dübel entsprechend deiner Wand-, Boden- und Deckenbeschaffenheit
  • Gipskartonplatten
  • Schnellbauschrauben
  • Spachtelmasse
  • dauerelastische Dichtmasse
  • Akkuschrauber

Wand isolieren

Der erste Schritt ist die Isolierung der Wand, die den Schall überträgt. Bringe dafür die Schalldämmmatten mit dem Wandkleber flächendeckend an deine Wand an.

Profile einbringen

Jetzt bereitest du die Profile für die zweite Wand vor. Dabei ist es wichtig, dass die Wand, die du nun ziehst, nicht mit deiner isolierten Wand in Berührung kommt. Sonst würde sich der Schall nur wieder übertragen. Bringe die Profile also etwa 2 cm entfernt von der Wand an Boden, angrenzende Wände und Decke an. Damit die Profile nicht direkt mit den Wänden in Berührung kommen, kannst du sie mit Dichtungsband auf der Kontaktseite bekleben.

Befestige die Profile, indem du Löcher entsprechend vorbohrst, Dübel hineindrückst und dann die Profile mit einem Akkuschrauber festschraubst.

Zusätzlich zu dem Profilrahmen brauchst du senkrechte Stützen, die deinen Gipskartonplatten hinterher Halt bieten. In welchen Abständen diese voneinander stehen müssen, ist von deinen Gipskartonplatten abhängig. Der Abstand sollte einer halben Länge einer deiner Platten entsprechen.

Gipskartonplatten anbringen

Jetzt legst du los mit deinen Gipskartonplatten. Halte von Boden und Decke jeweils ungefähr 1 cm Abstand und bringe sie in mit Fugenversatz waagerecht an. Beginne also deine erste Reihe mit einer ganzen Platte, die zweite mit einer halben und so weiter. Verschraube jeweils die Enden, sowie die Mitte mit den Profilen. Hierfür eignen sich die Schnellbauschrauben.

Gipskarton verspachteln und Anschlüsse zur Wand abdichten.

Verspachtele die Fugen zwischen den Gipskartonplatten und fülle auch die Schraubenlöcher mit Spachtelmasse.

Ist die Spachtelmasse komplett getrocknet, kannst du sie glatt schleifen, um sie auf einen Anstrich oder deine Tapete vorzubereiten.

Wie du Rigips streichen kannst, sodass ein ebenmäßiges Ergebnis entsteht, kannst du in unserem Blogbeitrag zum Thema nachlesen.

Ehe du jedoch mit Farbe oder Tapete loslegst, solltest du die Abschlüsse zur Wand abdichten. Nutze hierfür dauerelastische Dichtmasse. Diese reißt auch im trockenen Zustand nicht ein.

Wenn auch diese Masse jetzt getrocknet ist, kannst du auch mit dem optischen Verschönern loslegen. Und so hast du deine ganz allein die Schalldämmung einer Wand fertiggestellt.