Holz beizen

Allgemein

Eine Methode, Maserung zu unterstreichen und Material optisch hervorzuheben, ist das Holz beizen. Beize dringt in die Faser ein und färbt, deckt allerdings nicht, sodass die natürliche Struktur im Mittelpunkt steht. Gleichzeitig ebnet sie Ungleichheiten im Holz. Wir erklären heute, welche Beizen es gibt, für welche Hölzer sie sich am besten eignen und natürlich wie du selbst richtig Holz beizen kannst.

Welche Beizen gibt es?

Unterschiedliche Beizen haben verschiedene Wirkungen. So gibt es besonders umweltschonende Beizen, die nur auf Wasser basieren. Beizen, die auf einem Wasser-Alkohol-Gemisch basieren, eignen sich besonders gut für feinporige Holzsorten, wie Ahorn oder Birke. Willst du eine intensive Maserung betonen, zum Beispiel von Eichenholz, bieten sich chemische Beizen an. Auch harte Hölzer lassen sich am besten mit chemischen Beizen behandeln. Beizen auf Lösungsmittelbasis wird nachgesagt, dass man sie auf geöltem Holz anwenden kann, da sollte man aber vorsichtig sein und lieber einen Test an einer unauffälligen Stelle durchführen, damit die Beize nicht fleckig wird.

Beizen unterscheiden sich nicht nur in ihrer Zusammensetzung und Anwendung, sondern auch in ihrer Vorbereitung. So kannst du fertige Beizen kaufen, die sich direkt auftragen lassen. Du kannst aber auch Pulver kaufen und das selbst mit warmem Wasser anmischen.

Welches Holz beizen?

Grundsätzlich kannst du jede Art von Holz mit Beize bearbeiten. Die einzige Ausnahme sind Spanplatten. Einige Holzarten sind allerdings schwerer zu bearbeiten, als andere. So saugen Kiefer, Fichte oder Buche beispielsweise die Beize sehr stark auf. Damit das Endergebnis gleichmäßig wird, musst du hier also schnell und sauber arbeiten. Für ein erstes Mal Beizen eignen sich diese Hölzer also eher nicht.

Vorbereitungen und allgemeine Tipps

Ehe du die Beize auftragen kannst, gibt es einige Dinge, die du beachten solltest, sowie einen wichtigen Vorbereitungsschritt, den du immer anwenden solltest.

Zunächst einmal ist es wichtig, dass weder dein Pinsel, noch dein Holz irgendwo mit Metall besetzt sind. Metall reagiert mit der Beize, was zu ungewollten und unschönen Verfärbungen führen kann. Kaufe also einen Pinsel mit Vorbund aus Kunststoff und entferne jegliche Metallaufsätze von deinem Werkstück.

Ein weiterer, wichtiger Grundsatz ist, dass du stehende Flächen immer von unten nach oben beizt. Das sorgt für einen ebenmäßigeren Anstrich.

Wenn du eine Fläche beizen willst, solltest du immer sicher sein, dass du es in einem Durchgang schaffst. Wenn du zwischendurch aufhörst oder eine Pause machst, kann das zu unschönen Rändern führen.

Ein letzter Tipp, bevor wir zur eigentlichen Vorbereitung kommen, ist, dass du die Beize bestenfalls immer an einer unsichtbaren Stelle testest, damit du sicher sein kannst, dass du das Ergebnis bekommst, was du dir vorgestellt hast. Fällt dir beim Test auf, dass du es dir anders vorgestellt hast, kannst du jetzt noch auf eine andere Beize oder gleich eine andere Methode umsteigen. Wenn dir die Färbung beispielsweise nicht intensiv genug ist, könntest du das Holz lackieren. Dabei hast du den Vorteil, dass du das Holz in einem Schritt gleich mit schützt, denn Beize schützt nicht vor Feuchtigkeit. Wenn dir das Ergebnis des Tests aber gefällt, kann es losgehen mit der eigentlichen Vorbereitung.

Wenn dein Holz zuvor behandelt war, musst du diese Schicht von Lack, Öl oder Wachs entfernen. Danach geht es ans Wässern.

Holz wässern

Dieser Schritt ist essenziell für ein glattes, gleichmäßiges Finish, wenn du Holz beizen willst, denn beim Holz wässern stellen sich die Fasern auf, sodass du sie ganz einfach abschleifen kannst. Diese Fasern hätten sich andernfalls mit Beize vollgesogen und hätten für ein unebenes Gefühl gesorgt.

Um dein Werkstück zu wässern, wischst du es mit einem feuchten Lappen ab und lässt es wieder ganz trocknen. Jetzt kannst du die Oberfläche abschleifen (Körnung zwischen 180 und 240). Schleife dabei ausschließlich in Maserrichtung. Enge Stellen, wie sie bei Schnitzerein gerne vorkommen, kannst du mit einem Schleifvlies erreichen.

Jetzt ist nur noch wichtig, dass du alle Schleifrückstände mit einem Besen oder Lappen rückstandslos entfernst. Im Grunde kann es dann losgehen, wobei bei besonders edlem Holz oft zu einem zweiten Wässerungsgang geraten wird. Spätestens, wenn dieser auch erledigt ist, kann es aber losgehen.

Holz beizen

Wichtig ist, dass du die Beize sehr gut schüttelst (oder umrührst), ehe du loslegst, damit sie die perfekte Konsistenz hat. Jetzt trägst du die Beize mit deinem Pinsel in Richtung der Maserung auf. Wenn das geschehen ist, streichst du quer zur Maserung, bis du die Beize gleichmäßig verteilt hast.

Verzierungen solltest du mit einem feineren Pinsel ebenfalls so bearbeiten.

Verzierung beizen

Nach etwa 15 Minuten sollte die Beize angetrocknet sein und du kannst mit einem Schwamm oder Lappen die überschüssige Beize entfernen. In kleineren Rillen, wie bei der Verzierung im Bild, ist es wichtig, diese auszuwischen. Lasse nun die Beize am besten über Nacht trocknen, so gehst du ganz sicher.

Holz schützen

Wie bereits erwähnt, ist Beize eine rein optische Holz-Behandlung. Sie bietet keinerlei Schutz. Willst du dein Holz also vor Belastung durch Feuchtigkeit oder ähnlichem schützen, solltest du eine Schutzschicht auftragen. Diese Schutzschicht ist in geringem Maße von deiner Beize abhängig. Eine wasserlösliche Beize darf unter keinen Umständen mit Acryllack bestrichen werden. Das Wasser im Lack löst die Beize und ruiniert deine Arbeit.

Ansonsten bist du frei in der Wahl deines Schutzmaterials. Womit du Holz versiegeln kannst, kannst du natürlich in unserem passenden Beitrag nachlesen.

3.7/5 - (3 Bewertung/en)

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Achtung: Unsere Redaktion beantwortet Kommentare nur sporadisch oder manchmal auch gar nicht. Wenn Du eine konkrete Frage zu einem unserer Produkte hast, dann wende Dich gerne an unseren Kundenservice oder lies die Produktbeschreibung in unserem Onlineshop. Fachspezifische Fragen zu Kundenprojekten, wie beispielsweise zur Statik, werden nicht beantwortet. Bei gefunden Fehlern freuen wir uns über Hinweise. Alle technischen Angaben ohne Gewähr. Irrtümer und fehlerhafte Angaben vorbehalten. Vielen Dank.

Rost entfernen mit Hausmitteln: einfach und wirksam

Du gehörst noch lange nicht zum alten Eisen, aber ein paar deiner Gartengeräte, Töpfe und Werkzeuge haben unschönen Rost angesetzt? Dagegen lässt sich etwas machen! Wie du Rost mit einfachen Hausmitteln von verschiedenen Materialien entfernen kannst, verraten wir dir...

Tapete entfernen leicht gemacht

Das Wort Tapete stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie Decke oder Teppich. Denn die ersten Tapeten, die ihren Ursprung im Orient haben, waren textiler Natur, also Wandteppiche oder Wandbespannungen aus Stoff. Ein Auswechseln der Tapete muss damals...

Fenster abdichten wie die Profis

Vor allem in der kühleren Jahreszeit merkt man es: Man heizt und heizt, und trotzdem wird es drinnen nicht gemütlich warm. Oft stecken undichte Fenster dahinter. Durch sie dringen nicht nur Zugluft, sondern auch Feuchtigkeit, Pollen, Feinstaub und Hitze ein. Auch den...

Decke streichen: Anleitung und Farbberatung

Wände streichen? Klar, mit links und 40 Fieber! Aber eine Zimmerdecke streichen? Das ist nicht ohne. Da tropft und kleckert es schnell einmal auf den Boden oder die benachbarten Wandflächen – und auch unschöne Streifen im Anstrich sind schnell passiert. In der...

Fugen reinigen: neuer Glanz für fleckige Fliesen

Unansehnliche, fleckige oder sogar schimmelige Fliesenfugen können die Wohlfühlatmosphäre in Bad und Küche im Handumdrehen zunichtemachen: Statt Entspannungsbad machst du nur noch Katzenwäsche, und deine Küchenpartys finden seit Kurzem im Hausflur statt. Dabei gibt es...

Forstnerbohrer schärfen: Tipps und Tricks

Forstnerbohrer: nicht nur der Name liest sich etwas holprig. Auch sein Aussehen ist recht eigenwillig. Der Spezialbohrer wurde nach seinem Erfinder, dem US-Amerikaner Benjamin Forstner benannt, der ihn bereits 1886 zum Patent anmeldete. Seitdem ist er eine feste Größe...

Vinylboden verlegen – Anleitung und Profitipps

Es ist Zeit für frischen Wind in deinem Zuhause und du hast dich für einen neuen Bodenbelag entschieden: du willst Vinylboden verlegen. Eine gute Wahl! Denn dieses Material ist nicht nur in unterschiedlichsten Designs zu haben. Es ist auch robust,...

WPC-Dielen verlegen: so einfach gehts

Sommer, Sonne, Draußensein: nicht nur in den warmen Monaten ist die Terrasse der Ort zum Wohlfühlen. Auch im restlichen Jahr kann sie mühelos zum verlängerten Wohnzimmer werden. Dabei sind Terrassen mit WPC-Dielen immer beliebter. Und das aus gutem Grund: WPC ist ein...

Fliesen streichen ganz einfach erklärt

Als wenn dir morgens das Aufstehen nicht schon schwer genug fallen würde, sorgt auch noch der Anblick deiner Badezimmerfliesen regelmäßig für schlechte Laune. Sie sind unansehnlich und passen einfach nicht zur restlichen Einrichtung? Dann gib ihnen doch einfach einen...

Hochbeet selber bauen: Ein nachhaltiges Gartenprojekt

Ein Hochbeet bietet eine großartige Möglichkeit, um deinen Garten aufzuwerten und deine eigenen Gemüse- und Kräuterpflanzen anzubauen. Es ist nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend und bietet zahlreiche Vorteile für Hobbygärtner. Ein Hochbeet bietet...