Für den Bauschaum gibt es noch viele weitere Namen bzw. Synonyme. Sie kennen ihn vielleicht auch unten den Bezeichnungen Montageschaum, PU-Schaum, Dämmschaum, Isolierschaum oder Füllschaum, doch gemeint ist immer das selbe.

Dieser Schaum wird beim Handwerken des Öfteren benutzt und wir möchten Ihnen im folgenden Beitrag vorstellen, worum es sich bei diesem Material handelt und wie man es verwendet.

Der Baumschaum: Wofür verwendet man ihn?

Wie die verwandten Bezeichnungen schon nahelegen, handelt es sich bei dem Bauschaum um ein Mittel zum Dämmschutz. Er wird auf undichte Stellen wie Löcher oder Spalten aufgetragen, damit kein Luftaustausch mehr stattfinden kann. Somit zieht und pfeift es in Zukunft nicht mehr bei undichten Stellen zwischen z.B. Hauswand und Fenster und die im Haus herrschende wohlige Wärme bleibt bestehen. Er eignet sich gut zum dämmen, weil er auf vielen verschiedenen Oberflächen und Materialien besonders gut haften kann.

Am häufigsten wird der Schaum bei Montagearbeiten verwendet wie z.B. beim Einbauen von Fenstern und Türen.
Durch seine spezielle Zusammensetzung ist der Bauschaum gegen die meisten Umwelteinflüsse resistent. Ihm können beispielsweise Wasser, Benzin, Öl, Laugen und verschiedenste Lösungsmittel nichts anhaben. Dadurch schimmelt dieses Material nicht und der einzige Feind des Schaums sind die UV-Strahlen der Sonne. Damit stellt er den idealen Helfer zur Abdichtung Ihres Heims dar.

Woraus besteht der Bauschaum?

Die Hauptkomponente des Bauschaums sind Polyurethane (Kunststoffe oder Kunstharze), weswegen er auch PU-Schaum oder PUR-Schaum genannt wird. Dieser Bestandteil ist nach dem Aushärten des Bauschaums nicht mehr giftig, zuvor sollten Sie jedoch Vorsicht im Umgang mit dem Produkt walten lassen.

Er kann Allergien auslösen und steht im Verdacht, Krebs zu erregen. Im Handel sind diese Produkte dann mit dem Hinweis „H351 – Achtung! Kann vermutlich Krebs erzeugen“ versehen und dürfen nur durch fachmännisches Personal an Privatkunden verkauft werden.  Zudem können bei zu wenig Vorsicht Reizungen in den Augen, den Atemwegen und auf der Haut entstehen. Daher sollten Sie bei der Verwendung immer darauf achten, dass Sie den richtigen Arbeitsschutz verwenden, um sich vor solchen Gefahren angemessen zu schützen.

Es gibt zwei Varianten des Bauschaums: Zum einen den Einkomponenten-Schaum (1K) und zum anderen den Zweikomponenten-Schaum (2K). Sie unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung im Wesentlichen durch nur eine Komponente.

Einkomponenten-Schaum

Sie machen in Deutschland rund 80% des Marktes aus. In den Dosen, in denen der Schaum aufbewahrt wird, werden bei der Herstellung des Produktes Isocyanat und Polyol miteinander vermischt. Allerdings können diese Stoffe sich mit der Zeit etwas voneinander trennen. Deshalb heißt es vor Gebrauch für Sie: Noch einmal gut und kräftig durchschütteln!

Entnehmen Sie nun den Bauschaum, reagieren die in der Dose enthaltenen Bestandteile mit der Luftfeuchtigkeit oder der Feuchtigkeit des Untergrundes und bilden Kohledioxid, wodurch des zu dem typischen Aufschäumen kommt.

Um den Vorgang zu beschleunigen und eine bessere Qualität zu erzielen, empfiehlt es sich daher, vor und nach dem Auftrag des Schaumes die entsprechenden Stellen mit Wasser anzufeuchten. Der Schaum härtet von außen nach innen aus, da die Feuchtigkeit zunächst nur auf der Oberfläche des Materials wirkt.

Zweikomponenten-Schaum

Bei diesem Bauschaum kommt ein weiteres Element zu denen des Einkomponenten-Schaums hinzu. Da er nicht auf die Feuchtigkeit des Untergrundes oder der Luft reagiert, benötigt dieses Produkt einen Härter oder auch Vernetzer. Der befindet sich entweder abgetrennt vom Rest in der Verpackung oder wird zusätzlich hinzugefügt. Sie müssen das Härten des Schaums also selbst in Gang bringen, das wird meist auf der Packung des Produktes beschrieben.

Die Bestandteile des Schaums sind eingefärbt: Bei einer gleichmäßigen Verteilung durch ausreichendes Schütteln  sollte das Produkt  am Ende einfarbig sein. Entnehmen Sie daher zunächst eine kleine Probe, um das Mischungsverhältnis zu überprüfen und gegebenenfalls nachkorrigieren zu können.

Der Vorteil des K-2-Schaums besteht darin, dass er schneller und fester aushärtet, als der Einkomponenten-Schaum. Daher kommt es bei der Wahl des Produktes, wie so häufig, auf Ihr Vorhaben an.

Die Anwendung des Bauschaums

Wie bereits erwähnt, kommt das Produkt in einer Aerosoldose daher und wird daraus direkt auf die abzudichtende Stelle aufgetragen. Anschließend können Sie ihn mit einem Handdispenser oder einem Dosiergerät weiter verarbeiten und wie gewünscht verteilen. Danach heißt es nur noch: Warten, warten, warten.

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Ungefähr nach 10 Minuten sollte der Schaum an der Oberfläche nicht mehr klebrig sein und nach 45 Minuten bis einer Stunde nach Auftrag des Produktes können Sie ihn problemlos schneiden. 3-5 Stunden später kann das Produkt dann endlich voll belastet werden.

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Sollte eine Dose dem Anschein nach vollkommen entleert sein, so ist das meist dennoch nicht der Fall, auch, wenn kein Produkt mehr aus der Dose heraus kommt. Daher sollten Sie bei der Entsorgung der Dosen darauf achten, dass sie in die Kategorie des Sondermülls fallen. Denn: In den Dosen können noch flüssige Produktreste enthalten sein, die bei nicht ordnungsgemäßer Entsorgung eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen. Sie können die Behälter ganz einfach und kostenfrei bei Ihrem lokalen Abfallentsorger abgeben oder Sie wenden sich an Ihren Baumarkt. Auch hier werden die leeren Bauschaumdosen zurück genommen.

Denken Sie bei der Produktentsorgung also bitte an Ihre Mitmenschen und die Natur, es ist kein großer Aufwand dazu nötig.

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Entfernung des Produktes

Wenn Sie zu viel von dem Produkt aufgetragen haben oder es an Stellen gekommen ist, wo es gar nicht hingehört, stehen Sie vor folgendem Problem: Wie bekomme ich das Zeug wieder ab?
Ist der Bauschaum noch frisch und noch nicht ausgehärtet, so kann man ihn ganz einfach mit speziellem Entferner oder Nitroverdünnung wieder wegwischen. Daher sollten Sie bei geschehenen Missgeschicken am besten sofort handeln, um sich die Arbeit zu erleichtern.

Stellen Sie allerdings erst im Nachhinein fest, dass Sie einen Fehler begangen haben, können Sie folgendes dagegen tun: Lassen Sie den Bauschaum zunächst komplett durchtrocknen. Anschließend gibt es ein paar Methoden, mit denen Sie dem hartnäckigen Schaum zu Leibe rücken können.

Das Einweichen der betroffenen Stelle ist mitunter sehr zeitaufwendig, daher sollten Sie für diese Methode etwas Geduld besitzen.
Weichen Sie die Stelle mit Wasser und einem Schwamm oder Ähnlichem gut ein und lassen Sie es wirken.

Da der Bauschaum bereits vollkommen ausgehärtet ist, kann er durch die weitere Zufuhr von Wasser nicht noch härter werden. Diesen Schritt können Sie aber auch überspringen und wie folgt weiter machen:

Je nach Menge können Sie dann probieren, die Reste  mit den Fingern abzurubbeln, mit geeigneten Werkzeugen abzukratzen oder abzuhebeln oder mit Schleifpapier abzuschmirgeln. Bei der Wahl der Methode und dem Werkzeug kommt auch auf den Untergrund an, auf dem sich der Bauschaum befindet. Sie wollen ihn ja schließlich nicht ruinieren. Bei überstehenden Produktresten kann man diese ganz einfach mit einem Cutter-Messer sauber abschneiden.

Überblick zum Bauschaum

Damit haben wir Ihnen nun alles Wissenswerte zum Bauschaum als Dämmschutzmittel vorgestellt. Dieses Produkt wahrt bei richtiger Anwendung durch seine Dämmfähigkeit die Wärme in Ihren vier Wänden. Dabei brauchen Sie sich nicht allzu viele Sorgen über die Beständigkeit des Materials zu machen, denn: Es ist gegen die meisten Umwelteinflüsse und Stoffe resistent und hält daher einiges aus! Die Wahl des Produktes sollte sich nach Ihrem Vorhaben richten und die Entsorgung der Dosen nach den rechtlichen Standards. Dann haben Sie ohne weitere Probleme noch lange etwas von Ihrer Arbeit.

Wir hoffen natürlich, dass der Beitrag Ihnen weiter geholfen hat und wünschen Ihnen bei Ihrem Vorhaben viel Erfolg und bis zum nächsten Mal alles Gute.