Nach einer Renovierung oder dem Abschleifen eines Parkettbodens, kann das Parkett versiegeln eine wichtige, abschließende Maßnahme sein. Die richtige Versiegelung bietet Schutz vor Schmutz und Abnutzung und lässt das Parkett länger schön aussehen. Dabei stehen euch verschiedene Methoden zur Auswahl. Eine dieser Methoden wurde bereits in unserem Ratgeber Parkett lackieren vorgestellt. Weitere Methoden der Versiegelung sind das Ölen und Wachsen. Über die bestmögliche Methode der Versiegelung entscheiden Faktoren wie beispielsweise die Art der Beanspruchung oder zukünftige Nutzung des Bodens, euer finanzieller Rahmen oder ob ihr lieber mit natürlichen Materialien arbeitet. In diesem Ratgeber möchten wir euch Schritt für Schritt das Versiegeln erläutern und euch das Ölen und Wachsen des Parketts näher bringen.

Parkettboden für die Versiegelung vorbereiten

Unabhängig davon, mit welcher Methode du das Parkett versiegelst, musst du den Boden zuerst dafür vorbereiten. Ein sauberer Anschliff ist das A und O für ein späteres, schönes Ergebnis. Bevor der Boden an- oder abgeschliffen wird, müssen Risse oder Löcher im Holz behoben werden. Zum Beheben von Unebenheiten oder kleineren Schäden im Holzboden haben wir bereits den Ratgeber Kratzer im Parkett oder Laminat entfernen geschrieben.

Nach dem Abschleifen musst du den Boden unbedingt vom Schleifstaub befreien. Zur Reinigung eignet sich ein Staubsauger, aber ihr könnt auch einen Besen verwenden. Hierbei solltet ihr darauf achten, dass keine neue Kratzspuren entstehen. Wichtig ist, dass auf dem Parkett keine Staubpartikel zurückbleiben dürfen.

Parkett versiegeln mit Öl und Wachs

Das Ölen und Wachsen des Parkettbodens sind natürliche Alternativen zur Versiegelung des Parkettbodens. Streng genommen gehören diese Methoden nicht zum Parkett versiegeln. Bei diesen Methoden bleibt das Holz atmungsaktiv, da die Poren des Holzes nicht verschließen. Der Nachteil dabei ist, dass die offenen Poren im Holz sehr empfänglich für Schmutz sind und dadurch unansehnlich werden können. Diese Tatsache erfordert eine regelmäßige Pflege und Nachbearbeitung des Bodens.

Geöltes oder gewachstes Parkett sind hervorragende Böden in Räumen, in denen öfter etwas herunterfällt und Kratzer entstehen können. Sie eignen sich aber auch gut für Badezimmer. Verschmutzungen oder kleinere Schäden lassen sich schnell beheben und der Schutz vor Wasser bleibt bestehen.

Parkett versiegeln mit Öl

Bevor du mit dem Ölen beginnst, solltest du nochmal folgende Punkte berücksichtigen.

  • ausreichende Luftzufuhr
  • Raumtemperatur von max. 25° C
  • keine direkte Sonneneinstrahlung
  • Möglichkeiten bereit stellen, Öllappen zu entsorgen

Achtung: Öl und mit Öl getränkte Lappen bilden eine Brandgefahr! Tränke benutzte Öllappen sofort in Wasser oder befördere sie in einen verschließbaren Metallbehälter. Achte darauf, dass die in Wasser getränkten Öllappen vor der Entsorgung getrocknet sind.

Sind die oben genannten Punkte erfüllt, kannst du mit dem Ölen des Bodens beginnen.

  1. Gieße etwas Öl auf das Parkett und verteile es gleichmäßig mit einem Gummiabstreifer oder einer speziellen Rolle.
  2. Vermeide beim Verteilen des Öls Pfützen und trockene Stellen. Trage erneut etwas Öl auf bei stark saugenden Stellen.
  3. Entferne oder verreibe überschüssiges Öl mit einem fusselfreien Tuch, das nach 15 Minuten noch nicht eingezogen ist.
    24 Stunden nach dem Auftragen des Öls ist das Parkett begehbar. Nach weiteren 24 Stunden, also 48 Stunden nach dem Auftragen, ist das Parkett belastbar.
    Vollständig ausgehärtet ist ein Parkett nach 1 bis 2 Wochen. Bis dahin sollte der Raum gut gelüftet werden und von einer intensiven Nutzung abgesehen werden.
  4. Poliere das Parkett bei Bedarf mit einer Tellerschleifmaschine.

Parkett wachsen

Für den Parkettboden wird Wachs gerne kombiniert mit Öl verwendet, da ein geölter Boden zu empfindlich ist und Wachs einen zusätzlichen Schutz bietet. Beim Parkett wachsen unterscheidet man nochmal zwischen Warm- und Kaltwachs.

  • Reibe das Kaltwachs mithilfe eines Schwamms in das Holz.
    ODER
  • Verteile das Warmwachs mithilfe einer Wachsmaschine auf dem Holz. Die Wachsmaschine hält das Wachs auf gleichbleibender Temperatur.

 

Werkzeug und Material zum Parkett versiegeln

Für die Vorbereitung und das Parkett versiegeln werden verschiedene Werkzeuge und Materialien benötigt. In dieser Liste erhältst du einen Überblick, was du alles brauchst.

  • Reinigungsutensilien wie Besen und Staubsauger
  • Rolle mit Verlängerungsstange
  • Pinsel
  • Schleifmaschine
  • Schleifpapier
  • Schutzkleidung wie Handschuhe, Schutzbrille und Atemschutz
  • Grundierung
  • Lack, Öl oder Wachs
  • Wachsmaschine
  • fusselfreie Lappen
  • Gummiabstreifer

Vorsicht beim Versiegeln von Holzpflaster

Im Gegensatz zu Parkettböden sind bei Holzpflasterböden andere Voraussetzungen geboten und eine andere Herangehensweise erforderlich. Zum einen ist das Abtragen von der alten Versiegelung aufwendiger. Zum anderen wird viel mehr Versiegelungsmaterial benötigt, da Holzpflaster sehr saugfähig ist und dadurch ein höheres Aufnahmevolumen hat. Aus diesem Grund sind bei der Versiegelung von Holzpflastern mindestens vier Versiegelungsschichten aufzutragen. Wird auf die vierte Schicht verzichtet, bleibt die Oberfläche des Bodens häufig rau, uneben und führt zur schnelleren Abnutzung.

Geöltes Parkett pflegen

Das geölte bzw. gewachste Parkett sollte alle 3 bis 4 Wochen gereinigt werden. Für die Reinigung empfehlen wir eine Holzbodenseife. Hierbei wird der Boden gereinigt und die rückfettende Eigenschaften der Seife pflegen das Parkett zusätzlich.

Achte darauf, dass du beim Aufwischen nicht zu viel Wasser verwendest. Denn zu viel Wasser entfernt nach und nach das eingearbeitete Öl und nimmt dem Parkett seine Schutzschicht. Reinige den Wischmopp regelmäßig, in dem du den Wischmopp in klarem Wasser von Schmutzpartikeln befreist. Verwende auch keine anderen Reinigungsmittel. Ebenso solltest du nicht zu viel Holzbodenseife einsetzen, denn sie hinterlässt Schleifen und Schlieren auf dem Parkett.