Regal selber bauen: das gibt es zu bedenken

Handwerk-Wissen, Holzbau, Wissenswertes

Regale sind der einfachste Weg, Ordnung zu schaffen. Wenn man sie selber baut, hat man außerdem totale Kontrolle darüber, wie weit sie in den Raum ragen, wie viel Platz sie bieten und natürlich, wie sie aussehen. Unser heutiger Text ist keine „richtige“ Anleitung zum Regal selber bauen, sondern ein allgemeiner Informations-Text zu möglichen Stolperfallen, die dir beim Regalbau begegnen können und den Möglichkeiten, die du bei Design und Bau hast.

Mit welchem Holz Regal selber bauen?

Das richtige Holz macht einen großen Unterschied für dein Regal, nicht nur optisch. Verschiedene Holzarten sind unterschiedlich stabil. Baust du ein Regal aus Eiche, kannst du im Grunde damit rechnen, dass du dieses Möbelstück noch an deine Kidner vererben kannst. Sperrholz- oder Spanplatten eignen sich unter Umständen auch, sie sind in der Regel günstiger, aber auch nicht so langlebig, wie Platten etwa Eiche. Während du ein Regal aus Eiche oder sogar Buche oder Fichte baust, kannst du davon ausgehen, dass du dieses Regal auch zum Beispiel im Falle eines Umzuges ab- und wieder aufbauen kannst. Spanplatten machen sowas nicht immer mit.

Neben dem Material sind auch die Maße wichtig. Baust du ein Regal, das bis zu 80 cm lang ist, solltest du eine Dicke von 16 bis hin zu 21 mm einplanen. Sonst läufst du Gefahr, dass deine Bretter durchhängen und die Last nicht tragen. Alles, was länger ist, sollte entweder mittig geteilt oder gestützt werden.

Abgesehen von der Länge ist natürlich auch das Gewicht von Bedeutung. Bretter mit einer Stärke von 50 mm tragen bis zu 30 Kilogramm. Solche dicken Regalböden brauchst du eigentlich nur dann, wenn du etwa Pflanztöpfe in dein Regal stellst oder enorm schwere Bücher wie Bildbände.

Zusammengefasst:

Du hast die verschiedensten möglichen Materialien. Harthölzer sind verhältnismäßig teuer, aber sehr stabil. Dazu zählen: Buche, Eiche, Esche, Kirsche. Weichhölzer sind etwas weniger stabil, in der Regel aber durchaus ausreichend und wesentlich günstiger. Dazu zählen: Douglasie, Fichte, Kiefer, Lärche. Lärche und Douglasie sind dazu übrigens verhältnismäßig witterungsbeständig und können bei Regalen im Außenbereich eingesetzt werden.

Die günstigste Variante sind Sperrholzplatten oder Spanplatten. Diese reichen für Regale, die wenig Last tragen müssen, aus, sind aber nicht so langlebig wie Regale aus Echtholz.

In welcher Form du deine Regalböden brauchst, hängt von der Belastung ab, der du dein Regal aussetzen möchtest.

Regal planen: Aufbau und Materialien

Jetzt haben wir über das Material und die Beschaffung deiner Regalbretter gesprochen, aber noch nicht so richtig über die eigentliche Planung.

Für schmale, hohe Regale baust du am besten ein Gestell, wie du es auf unserem Beitragsfoto sehen kannst. Hierfür baust du zwei Rahmen an den Seiten und nutzt die Regalböden als Stabilisierung. Nachteil: Die Regalböden sind in der Höhe nicht so einfach verstellbar, weil sie fest mit dem Rahmen verschraubt sind. Vorteil: Solche Regalbauten passen auch in kleine Ecken.

Für ein Bücherregal oder ein großes Wandregal braucht es eine etwas stabilere Konstruktion. Hier verschraubst du eigentlich auch immer mit der Wand, um die Regale zu stabilisieren. Allerdings bist du hier sehr frei in der Material-Wahl: Du kannst zum Beispiel mit Gerüstrohren als Seiten arbeiten, das verleiht einen industriellen Look.

Alternativ kannst du auch ein Regal bauen, welches von drei Seiten abgeschlossen ist. Das eignet sich zum Beispiel auch als optischer Raumtrenner. Willst du ein Regal als Raumtrenner nutzen, solltest du allerdings vorher überlegen, wo die natürlichen Lichtquellen im Raum sind. Hast du nur auf einer Seite des geplanten Raumtrenners Fenster, ist es vielleicht besser, ein Regal zu bauen, das von beiden Seiten offen ist. Je nachdem, wie du das Regal befüllst, teilt es den Raum trotzdem optisch ein, lässt aber noch Licht durch.

Wichtig beim Regal selber bauen

Egal, für welches Design und für welches Material du dich entscheidest, es gibt einige Dinge, die du immer beachten solltest.

  • Achte auf deine rechten Winkel. Wenn du ein Regal zusammenbaust, solltest du mit Wasserwaage und Winkel messen, dass du echte rechte Winkel herstellst. Sonst ist dein Regal hinterher nicht nur schief, sondern auch instabil.
  • Plane für den Regal-Inhalt. Ein Regal für Bücher braucht eine andere Stabilität, als ein Regal für Teedosen. Beziehe den Inhalt in deine Planungen mit ein, damit du ein Regal baust, was seinen Zweck auch erfüllen kann.
  • Denke an eine stabile Verankerung. Je höher dein Regal ist, desto wichtiger ist es, dass du es irgendwo in einer Wand verankerst, damit es nicht umkippen kann. Gerade, wenn du dein Regal als Raumtrenner planst, solltest du auf einen breiten Fuß achten und möglichst eine Seite an der Wand befestigen. Wichtig ist dabei auch, dass du über die Beschaffenheit deiner Wand nachdenkst. Eine Trockenbau-Wand braucht andere Dübel, als eine Mauer.

Wenn du an all das gedacht hast, kann es mit dem Regalbau losgehen. Willst du zum Beispiel ein Bücherregal selber bauen? Dann schau gerne bei diesem Blogbeitrag vorbei!

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