Rostfrei, VA, korrosionsfrei oder -träge, Nirosta, Edelstahl: Eine Vielzahl von Begriffen geistert durch die Beschreibungen wenn es um die Materialeigenschaften von nicht rostenden Schrauben geht.

In meinem heutigen Blogeintrag möchte ich daher gern etwas Licht in dieses Dickicht bringen und einige Fachausdrücke erklären. Außerdem könnt ihr hier z.B. erfahren warum Edelstahl durchaus magnetisch sein kann aber gar nicht rostfrei sein muss. Und zum Schluss stelle ich dann noch kurz die gängigen Verfahren der Oberflächenbehandlung zur Erhöhung des Korrosionsschutzes bei herkömmlichen Schrauben vor.

Doch fangen wir am Besten von Vorne an:

Was ist Edelstahl?

Als Edelstahl werden alle legierten oder unlegierten Stähle bezeichnet die einen besonders hohen Reinheitsgrad besitzen. Punkt! Nichts weiter! Ein Edelstahl muss aber nicht zwangsläufig auch ein rostfreier Stahl sein. Das wird er erst durch ganz bestimmte Bestandteile seiner Legierung.

Rostfreier Stahl

Entwickelt wurde er Anfang des vorigen Jahrhunderts praktisch zeitgleich in den beiden führenden produzierenden Nationen England und Deutschland. Zur Erreichung der Beständigkeit gegen Korrosion enthält die Legierung einen Anteil Chrom von wenigstens 12% bei einem Kohlenstoffanteil von höchstens 1,2%.

Der Trick bei der Sache ist, dass der hohe Chromanteil zur Bildung einer sogenannten Passivschicht an der Oberfläche führt welche den Werkstoff dauerhaft gegen Wasser schützt: Je höher also der Chromanteil desto wirksamer.

So lange der Legierung kein Nickel beigefügt wird nennt man den Stahl ferritisch, der übrigens auch magnetisch ist. Denkt nur mal an die Edelstahlmesser die in vielen Küchen an Magnetleisten hängen oder testet mal euren Maulschlüsselsatz aus Chrom-Vanadium. Erhöht man den Chromanteil, fügt Nickel und evtl. Molybdän oder Titan zu, so erhält man austenitische Stähle, nun nicht mehr magnetisch und beständig auch noch gegen wesentlich höhere Belastungen.

Korrosionsschutz durch Oberflächenbehandlung

rostfreie Schraube
Auch herkömmliche Schrauben lassen sich natürlich effektiv gegen Rost schützen solange sie nicht ständiger Wassereinwirkung ausgesetzt sind. Dazu haben die Hersteller verschiedene Methoden der Oberflächenveredelung entwickelt. Im Folgenden tabellarisch die am häufigsten Verwendeten:

Verfahren Oberfläche Korrosionsschutz
Brünierung Oxidschicht schwach
Phosphatierung Phosphatschicht eher schwach
Verzinkung Zinkschicht gut
Gelb chromatiert Chromatschicht hervorragend

Häufig verwendete Begriffe und Abkürzungen

Cromargan: der Markenname eines bekannten Besteckherstellers: Ein rostfreier, austenitischer Edelstahl
Inox: vom französischen inoxydable: Rostfreier Stahl
Nirosta: Markenname, Abkürzung für “Nicht rostender Stahl“
RSH-Stahl: Rost-, Säure und Hitzebeständig
stainless steel: Englisch für rostfreien Stahl
V2A: ein hoch legierter Stahl, abgeleitet von “Versuchsschmelze 2 Austenit“

Korrosionsschutz bei Theo Schrauben

Bei allen unseren verschiedenen Schrauben ist das jeweilige Material bzw. die Oberflächenbehandlung in der Produktbeschreibung angegeben. Sollte dies (ausnahmsweise) einmal vergessen worden sein, wendet euch vertrauensvoll an mich 😉