Der Schraubenausdreher ist die ideale Lösung für folgendes Dilemma:

Es passiert leider nur allzu häufig: Bei dem verzweifelten Versuch, eine bereits eingedrehte Schraube wieder zu entfernen, bricht das gute Stück unterhalb des Kopfes ab. Was nun? Wie bekommen Sie den Rest der Schraube aus dem Loch heraus? Schließlich wollen Sie kein neues Loch bohren. Das wäre unter Umständen vielleicht einfacher, sieht aber absolut nicht gut aus. Wie das Missgeschick also beseitigen? Dafür gibt es den Schraubenausdreher: Er ist das beste Werkzeug zur Lösung dieses Problems. Wie Sie am besten damit umgehen, möchten wir Ihnen in diesem Beitrag erklären.

Schraubenausdreher im Set

Was ist ein Schraubenausdreher?

Ein Schraubenausdreher, oder auch Linksausdreher genannt, tut das, was sein Name bereits verrät: Er dreht Schrauben wieder aus dem Schraubloch heraus. Dabei beschädigt er das Gewinde der Schraube nicht. Das Werkzeug hat eine konische Form und einen angewalzten und -gefrästen Linksdrall. Zur Benutzung dieses Helfers benötigen Sie zusätzlich ein Windeisen.

Warum brechen Schraubenköpfe ab?

Das Abbrechen oder die Abnutzung der Schraubenköpfe kann verschiedene Ursachen haben.

Eine davon ist Rost. Er greift das Material der Schraube an und schwächt es. Um diesem Übeltäter vorzubeugen, können Sie rostfreie Schrauben verwenden.

Eine andere Ursache kann das Material der Schraube selbst sein. Wenn es zu weich für das Material ist, in das Sie die Schraube eindrehen möchten, kommt es zur Abnutzung und Schwächung der Schraube.

Auch wenn Sie die Schrauben fester anziehen, als es nötig wäre, kann das Schraubenmaterial geschwächt werden und Schaden nehmen. Beachten Sie hierbei die unterschiedlichen Festigkeitsklassen von Schrauben.

schraubenausdreher

So verwenden Sie den Schraubenausdreher richtig

Zuerst haben wir hier eine Liste für Sie mit den Gegenständen zusammengestellt, die Sie sonst noch benötigen:

  • Schraubenausdreher
  • Windeisen
  • Flachfeile
  • Hammer
  • Körner
  • Bohrmaschine mit Metallbohrer-Aufsatz
  • Kriechöl

Haben Sie all diese Sachen beisammen, kann es auch schon losgehen.

1. Die Vorbereitung der Schraube:

Schrauben, die abgebrochen sind, haben meist keine glatten, sondern unebene Bruchstellen. Diese müssen Sie zunächst ausgleichen, um eine ebenmäßige Arbeitsoberfläche zu schaffen und mit den anderen Werkzeugen besser arbeiten zu können. Dazu feilen Sie mit der Flachfeile die Bruchstelle so gut es geht glatt.

2. Die Verwendung des Körners

Anschließend nehmen Sie den Körner zur Hand und arbeiten mittig eine Vertiefung in das Gewinde der Schraube ein. Hierzu positionieren Sie den Körner in der Mitte des Gewindes und schlagen ihn mehrfach leicht mit einem geeigneten Hammer in das Metall, bis eine sichtbare Mulde entsteht. Diese wird Ihnen anschließend bei der Positionierung Ihres Bohraufsatzes als Orientierungspunkt behilflich sein.

3. Das Bohren

Bei der Wahl des richtigen Bohraufsatzes ist zu beachten, dass dieser in etwa den halben Durchmesser der Schraube beträgt, um das Gewinde nicht zu sehr zu schwächen. Das hätte den Effekt, dass der Schraubenausdreher im Anschluss die geschwächte Metallwand des Bohrloches aufdrückt und die Schraube sich noch weiter verkeilt. Es wäre umso schwieriger, sie zu entfernen: Das wollen wir nicht! Es ist ja so schon schwer genug.

Nun spannen Sie den Bohraufsatz für Metall in Ihre Bohrmaschine und setzen ihn in der bereits vorbereiteten Delle an. So können Sie sich vergewissern, dass der Aufsatz genau in der Mitte der Schraube positioniert ist. Außerdem hilft die Mulde Ihnen dabei, die Spur des Bohraufsatzes zu halten, weil er  nun nicht mehr ganz so leicht herausspringen kann. Ein ruhiges Händchen und einen kühlen Kopf sollten sie aber dennoch bewahren. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie gerade bohren, damit Sie das Gewinde nicht beschädigen und die Schraube stabil bleibt.

4. Einsatz des Schraubenausdrehers

Nun ist es soweit: Der Star des Beitrags schreitet endlich zum Einsatz. Fixieren Sie den Schraubenausdreher mit dem oberen Ende am Windeisen. Der Stahlgriff des Windeisens lässt sich verstellen, drehen Sie ihn so lange, bis der Schrauben- oder Linksausdreher fest eingeschlossen ist. Danach setzen Sie den Ausdreher in das zuvor gebohrte Loch und drehen ihn gegen den Uhrzeigersinn, sprich links herum, in die Schraube hinein. Hierbei kommt ihm seine konische Form zugute. Drehen Sie so lange weiter, bis die Schraube sich aufgrund der hohen Reibung beginnt, mit zu drehen. Dann drehen sie mit dem Windeisen so lange weiter, bis die Schrauben letztendlich wieder befreit ist.

Manchmal sind diese abgebrochenen Schrauben ziemlich störrisch und wollen trotzdem nicht so, wie Sie wollen. Dagegen hilft: Kriechöl. Sollte die Schraube sich nur sehr schwer entfernen lassen, geben Sie etwas von dem Öl auf den Schraubstumpf. Es „kriecht“ dann zwischen Schraubgewinde und das Material, in dem sich die abgebrochene Schraube befindet. Dadurch wird die Reibung minimiert und die Schraube lässt sich leichter ausdrehen.

Problem gelöst mit Hilfe des Schraubenausdrehers

Wenn Sie dann endlich den restlichen Teil der alten Schraube in Ihren Händen halten, haben Sie es geschafft! Das Loch ist wieder frei  und bietet Platz für eine neue Schraube, die dann hoffentlich weniger widerspenstig ist. Dank des Schraubenausdrehers können Sie nun dort weitermachen, wo Sie vor dem Unglück aufgehört haben.

Wir hoffen, dass wir Ihnen weiterhelfen konnten und wünschen weiterhin viel Erfolg und frohes Schaffen.