Ein Gartenhaus ist einfach praktisch. Ob als Lagerort für Gartengeräte oder als wind- und wetter-geschützter Platz im Garten, eine Hütte macht sich gut. Wie du ein Gartenhaus selber bauen oder mithilfe eines fertigen Bausatzes aufbauen kannst, besprechen wir heute.

Vorbereitungen

Grundsätzlich solltest du dich informieren, ob du eine Baugenehmigung brauchst, wenn du ein Gartenhaus selber bauen willst. Dabei geht es nicht nur um Größe und Standort des geplanten Gartenhauses, sondern auch um die Nutzung.

Um eine Baugenehmigung zu erhalten, musst du einen Bauantrag stellen. Dafür gibt es Vorlagen im Internet. Außerdem muss man diesem Antrag einen Lageplan des Grundstücks mit dem geplanten Standort des Gartenhauses, eine Grundrisszeichnung des Gartenhauses, eine Baubeschreibung, eine Außenansicht und eine Schnittzeichnung beilegen. Zuletzt brauchst du noch eine Berechnung des unbebauten Raumes.

Eine Baugenehmigung kostet in der Regel etwa 50 €.

Diese Investition im Vorhinein sollte man sich durchaus leisten, denn wenn herauskommt, dass es keine Baugenehmigung gab, musst du dein Gartenhaus abreißen und hast nun eine große Menge an Geld und Zeit für nichts investiert.

Gartenhaus aufbauen

Natürlich kannst du die einfache Variante wählen und einen Bausatz für ein Gartenhaus kaufen. In den meisten Fällen hast du hier einen kompletten Satz für Wände, Tür, Fenster, Dach und unter Umständen sogar Boden. Hier musst du in der Regel selbst für ein Fundament sorgen und kannst dann den Bausatz der Anleitung gemäß aufbauen. Wie du ein Fundament für ein solches „Fertig-Gartenhaus“ baust, erklären wir später noch. Das funktioniert nämlich genau so, wie ein Fundament für ein selbstgebautes Gartenhaus.

Wichtig: Auch Bausätze für Gartenhäuser brauchen gegebenenfalls noch Holzschutz, also einen geeigneten Lack oder anderen Witterungsschutz.

Unser Beitragsbild zeigt den Aufbau eines solchen Fertig-Satzes.

Gartenhaus selber bauen

Alternativ zu einem Bausatz kann man natürlich das ganze Gartenhaus selbst entwerfen und bauen. Am einfachsten kann man das mit einem simplen Grundgerüst aus Vierkantpfosten und einer Verkleidung aus OSB-Platten bewerkstelligen.

Planung

Im ersten Schritt erstellst du eine Zeichnung, in der du die Maße deiner geplanten Hütte aufstellst. So kannst du deinen Materialbedarf einschätzen und gleichzeitig die Gestaltung planen. Brauchst du Türen oder Fenster? Wird es nur ein kleiner Verschlag? Gegebenenfalls kannst du bei Haus-Sanierungen oder von Wertstoffhöfen alte Fenster finden, die sich in die Gestaltung deiner Gartenhütte integrieren lassen.

Stehen die Zeichnung und die Materialplanung, geht es an die Baugenehmigung und an das Beschaffen der Materialien.

Das brauchst du zum Gartenhaus selber bauen

Zunächst einmal brauchst du natürlich einige Dinge für den Bau des Fundaments.

  • Schalbretter
  • Estrichbeton
  • PE-Folie
  • Sand
  • Rüttelplatte
  • Pflöcke und Spannseile
  • Streifenflachverbinder
  • Wasserwaage
  • Holzlatte oder Betonabzieher
  • Spaten oder Minibagger

Für den eigentlichen Bau des Gartenhauses brauchst du die folgenden Dinge:

  • 12 Zehner Vierkantpfosten, Höhe bzw. Länge entsprechend deiner Planung
  • OBS-Platten für die Seiten mit Türe oder Fenster
  • Dachlatten
  • Dachpappe und Schindeln oder Wellplatten
  • Winkel
  • Holzschrauben aus Edelstahl
  • Akkuschrauber
  • Säge
  • ggf. Tür und Fenster

Fundament herstellen

Ehe du mit dem Bau deines eigentlichen Gartenhauses beginnen kannst, brauchst du ein tragfähiges Fundament. Dafür markierst du zunächst mithilfe deiner Pflöcke und Schnur den Grundriss deines Gartenhauses. Hebe nun etwa 10 cm Boden aus. Bringe die Schalbretter ein.

Achte darauf, dass die Richtschnur im Wasser ist, da du dich hieran später orientierst.

Fülle die ausgekofferte Fläche mit etwa 10 cm Sand und ziehe ihn glatt. Verdichte ihn mit deiner Rüttelplatte und achte noch einmal darauf, dass auch dein Sand im Wasser ist.

Jetzt bringst du die PE-Folie auf deinen Sand auf und kannst den Beton aufgießen. Die Folie verhindert, dass der noch nicht ausgehärtete Beton in den Sand sickert und schützt vor Feuchte aus dem Grund.

Der Beton sollte sich in mindestens erdfeuchtem Zustand befinden. Schichte ihn etwa 20 cm auf, ziehe ihn entsprechend deiner Richtschnur mit einer Latte oder dem Betonabzieher glatt und lasse ihn den Herstelleranweisungen entsprechend trocknen. Während dein Beton noch feucht ist, steckst du die Streifenflachverbinder so in den Beton, dass sie später mittig deine vier Grundpfosten halten können.

Ist der Beton mit deinen Streifenflachverbindern getrocknet, ist dein Fundament gesetzt und du kannst mit dem Bau deines Gartenhauses beginnen.

Gartenhaus selber bauen: das Grundgerüst

Die Grundpfosten bringst du mithilfe eines glatten Eckblattes an. Das heißt, du entfernst von den jeweiligen Balken je die Hälfte der Stärke, einmal oben, einmal unten, sodass die Balken aufeinander aufliegen, aber keine zusätzliche Höhe herstellen.

Zusätzlich verschraubst du die Grundpfosten natürlich mit deinen Streifenflachverbindern.

Jetzt bringst du deine Eckpfosten an. Verschraube sie mithilfe von Winkeln an den Grundpfosten. Achte natürlich auf eine perfekt senkrechte Ausrichtung. Neben den vier Eckpfosten solltest du zwei Pfosten aufstellen, wo später deine Tür hinkommt. Das stabilisiert die Tür und bietet dir Platz und Stabilität für das Anbringen von Scharnieren und der eigentlichen Tür.

Auf den Eck- und Türpfosten liegen dann die tragenden Pfosten für das Dach auf. Auch diese befestigst du mithilfe von Winkeln.

Auf die zwei Querbalken legst du deine Dachlatten auf und verschraubst sie mit den Querbalken. An diesen Dachlatten befestigst du später deine Wellplatten.

Für den Bau eines Schindeldaches braucht es ein wenig mehr Finesse. Gerne können wir zu diesem Thema mal einen eigenen Beitrag verfassen.

Das Grundgerüst steht, jetzt geht es an die Verkleidung.

Gartenhaus bauen

Verschraube die OBS-Platten mit deinen Eck- und Türpfosten. Bedenke, dass sie idealerweise über die Querbalken vom Dach hinausgehen und du kleine Aussparungen für die Dachlatten aussägen musst. Nur so schließen die Wände alle Lücken.

Zeichne die Maße für etwaige Fenster und die Tür ein. Wenn du die Ecken mit einer Bohrmaschine einbohrst, kannst du hier ganz einfach deine Säge ansetzen.

Wichtig: Arbeite sehr exakt bei den Tür- und Fensterlöchern, sonst passt etwas nicht ganz und du musst die Platte ersetzen.

Bringe deine Tür mithilfe der Scharniere an den gesetzten Türpfosten ein. Die Fenster setzt du in die von dir ausgesägten Löcher.

Idealerweise dichtest du die Fenster einmal mit Silikon ab, das ist aber für Gartenhütten nicht immer unbedingt notwendig.

Schraube deine Wellplatten auf die Dachlatten und achte darauf, dass keine Lücken entstehen. Für Wellplatten gibt es extra Abstandshalter, damit die Wellen nicht durch die Schrauben plattgezogen werden.

Wellplatten aus PVC haben den Vorteil, dass dein Gartenhaus viel Licht im Inneren bekommt. Blickdichte Platten machen es natürlich wesentlich dunkler im Inneren, allerdings ist es hier weniger dramatisch, wenn es mal regnet oder Vögel ihre Hinterlassenschaften dalassen, da man von innen nicht jeden Schmutz sieht.

Optische Anpassungen

An sich bist du jetzt fertig. Allerdings kannst du dein Gartenhaus natürlich noch optisch deinem Garten anpassen, indem du die OBS-Platten farbig lackierst. Auch kannst du kleine Fensterrahmen anbringen und ggf. in Akzentfarben lackieren.

Viel Spaß mit deinem neuen Gartenhaus!