In der warmen Jahreshälfte widmen sich die meisten unter uns ja den Arbeiten, die außerhalb des Hauses zu erledigen sind. Doch auch im Haus wartet eventuell etwas, was man in den warmen Tagen erledigen sollte. Wir sprechen vom Heizkörper lackieren. Sie werden gern vergessen und wenn man sie dann im Herbst, wenn die Tage kühler werden, das erste Mal wieder andreht, fällt auf, dass sie einen neuen Anstrich gut hätten vertragen können. Doch dann ist es zu spät, denn Heizungen sollten richtig kalt gestrichen werden. Nur so ist garantiert, dass der Lack richtig trocknet. Außerdem hinterlässt der Lack nach dem Trocknen eine unregelmäßige, auch raue Oberfläche.

Gute Vorbereitung ist das A&O

Wie bei allen Arbeiten ist auch beim Heizkörper lackieren eine gute Vorbereitung wichtig. Zunächst sollten Sie sicherstellen, dass Ihre Heizung wirklich aus ist und richtig kalt. Ist das nicht der Fall, dann nutzen Sie die Zeit bis zum Abkühlen dafür, zu schauen, ob Sie alles an Material und Werkzeug haben, was Sie brauchen. Sie benötigen für das Streichen Ihrer Heizung:

  • spezieller Heizkörperlack in ausreichender Menge
  • schmale Farbrolle mit langem Stiel
  • Heizkörperpinsel
  • Schleifpapier der Körnung 120 oder 180 und 220 oder 280
  • Universalverdünner
  • Rostschutzlack
  • eventuell Drahtbürste

Haben Sie alles parat, dann geht es zunächst einmal ans Putzen der Heizkörper. Waschen Sie diese gründlich mit Seifenlauge ab und lassen Sie die Heizung trocknen. Am besten gehen Sie am Schluss noch einmal mit Universal-Verdünner drüber, um die Heizung wirklich staub- und fettfrei zu bekommen. Prüfen Sie beim Putzen Ihre Heizung auf Roststellen und abblätternde Farbe. Mit einer Drahtbürste können Sie beides gut entfernen. Im Anschluss an die Reinigung Ihres Heizkörpers schleifen Sie ihn mit einem 120er oder 180er Schleifpapier ab. Sie können auch ein Schleif- Vlies verwenden. damit kommen Sie noch besser an die schwer zugänglichen Stellen. Den Schleifstaub entfernen Sie dann wieder mit dem Universal-Verdünner. Kleben Sie Ventile und ähnliches gut ab und legen Sie um die Heizung und Malervlies aus, um den Boden vor Farbspritzern zu schützen. Als letzten Schritt der Vorbereitung, ehe Sie die Heizkörper mit Farbe versehen, tragen Sie bitte einen Rostschutzgrund, am besten einen Acryl-Schutz auf Wasserbasis auf. Es gibt auch Farben, in denen Rostschutz enthalten ist. Wir empfehlen aber immer, diesen separat aufzutragen. Ein Rostschutz ist gerade bei Heizung wirklich wichtig, denn nichts ist schlimmer als ein Ausfall der Heizung im Winter.

Heizkörper lackiert

Heizkörper lackieren mit der Farbrolle

Bevor es an den ersten Farbanstrich geht, wollen wir Sie nur kurz daran erinnern, dass es mittlerweile sehr viele unterschiedliche Farben für Heizkörperlacke gibt. Es muss also nicht immer weiß sein. Sie können in Ihrem Haus oder der Wohnung die Heizkörper durch Farbe ins Raumkonzept einfügen. Sie werden vielleicht denken, so fällt der Heizkörper doch noch mehr auf, aber genau das besondere Auffallen lenkt von seiner ureigentlichen Funktion ab und lässt ihn dekorativ im Raum wirken.

Zwischenanstrich

Nachdem Sie den Rostschutz aufgetragen haben und dieser getrocknet ist, rauen Sie die Oberfläche nun mit einem stärkeren Schleifpapier der Krönung 220 oder 280 auf. Verwenden Sie eine spezielle Farbrolle für Heizkörper aus Velour mit einem langen Griff. Wenn Sie einen Rippen- Heizkörper lackieren, dann nehmen Sie für die Hohlräume einen Heizkörperpinsel zur Hand. Bei einem Flachheizkörper wird ein Pinsel fast nicht nötig sein. Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie einen parat liegen haben. Besonders gut eigenen sich abgewinkelte Pinsel. Arbeiten Sie sich von einer Seite der Heizung zur anderen.

Endanstrich

Nachdem ihr Zwischenanstrich richtig getrocknet ist, lackieren Sie Ihren Heizkörper noch ein zweites Mal. Dadurch wird der Lack länger haltbar und widerstandsfähiger. Achten Sie aber darauf, dass Sie den Lack bei beiden Anstrichen wirklich dünn auftragen. Eine zu dicke Lackierung der Heizkörper kann zu verminderter Wärmeabgabeleistung führen. Wir empfehlen, auch vor dem Endlackieren die Oberfläche noch einmal leicht anzurauen.

Heizung lackieren mit Sprühlack

Ein schnelle rund einfach Weg fürs Heizung lackieren ist der Griff zur Sprühdose. Dafür gibt es spezielle Heizkörpersprühlacke. Hier ist es genau andersherum: Schließen Sie alle Fenster, bevor Sie mit dem Sprühen anfangen, denn Zugluft kann den Sprühnebel in eine komplett falsche Richtung treiben. Setzen Sie unbedingt eine Atemnschutzmaske auf. Nachdem Sie die Dose kräftig geschüttelt haben, sprühen Sie den Lack aus einer ungefähren Entfernung von 20 Zentimetern auf den Heizkörper. Achten Sie dabei darauf, dass Sie den lack gleichmäßig verteilen. Am besten funktioniert das mit der Kreuztechnik. Sie sprühen also immer vertikal, horizontal, diagonal im Wechsel. Sie sollten zwischendrin immer kleine Pause einlegen, damit sich der Sprühnebel setzt. So sehen Sie auch gleich, ob überall gleichmäßig lack aufgebracht ist oder ob Sie an die Stelle noch einmal ran müssen. Der lack muss danach komplett rocken, erst dann können Sie die Fenster zum Lüften öffnen.

Nach dem Heizung streichen

Lassen Sie die Abdeckfolie bzw. das Vlies noch liegen, bis die neu lackierte Heizung komplett trocken ist. Eventuell tropft doch noch etwas. Sicher ist sicher.Dass Sie während Sie die Heizkörper lackieren gut lüften, versteht sich fast von selbst. Die Farben können giftige Dämpfe abgeben, speziell Heizkörperlacke sind da nicht zu verharmlosen. Aber auch nach dem Lackieren Ihrer Heizung sollten Sie unbedingt für gute Durchlüftung sorgen. Auch das Wiederaufdrehen des Heizkörpers darf erst nach vollständiger Aushärtung des Lackes geschehen. Wie lang diese Zeit genau ist, steht auf den Lackdosen.