Rollputz auftragen spart viel Arbeit – die Vorteile

Das Rollputz auftragen bietet im Vergleich zu herkömmlichen Putz, den man mit einer Glätt-Kelle und viel Geschick auftragen muss, einige Vorteile. Man kann ihn sehr einfach verarbeiten, weil man ihn mit einem Farbroller auf die Wände auftragen kann. Dazu benötigt man nicht mal große Erfahrung bei Malerarbeiten. Die Arbeit ist unglaublich schnell erledigt. Man kann ihn zwar nicht zu stark mit Farbe anmischen, aber er lässt sich nach der Verarbeitung wunderbar überstreichen. Durch strukturierte Rollen erhält er auf einfache Art und Weise eine schöne Struktur mit dekorativem Effekt, die sich harmonisch in den Raum oder an die Fasse einfügt. Man kann Rollputz auf fast jedem Untergrund auftragen. In unserer Anleitung zeigen wir nicht nur wie es geht, sondern auch, welche Tipps und Tricks es gibt.

Werkzeug und Zubehör zum Auftragen von Rollputz

Man braucht nicht viel Werkzeug, um Rollputz auftragen zu können:

  • Rollputz (passend Innen- oder Außenbereich)
  • Farbrolle
  • Pinsel
  • Strukturrolle
  • Strukturschwamm
  • Abstreifgitter
  • Tiefengrund
  • Abklebeband (Malerkrepp)
  • Quirl oder Bohrmaschine mit Quirlaufsatz

Putz auftragen für Anfänger

Gerade wenn man kein Profi ist, kann man durch Rollputz auch ohne viel Wissen schnell und einfach die eigenen vier Wände verputzen. Das Einzige, was ihr beachten müsst, wenn ihr Rollputz kaufen wollt, ist, dass er auch für den Einsatz geeignet ist. Es gibt Rollputz für den Innenbereich, aber auch welchen für den Außenbereich, insbesondere die Fassade. Beide Arten unterscheiden sich, da der Putz für den Innenbereich nicht witterungsbeständig ist. Man nimmt Rollputz immer dann, wenn man auf Tapete oder Fliesen verzichten möchte.

Der Wand Struktur verleihen

Je nachdem,welche Struktur man hinterher haben möchte, wählt man die passende Farbrolle. Es gibt hierbei verschiedene Muster, wie beispielsweise die Erbsloch-Rolle.

Dabei braucht man im Gegensatz zu anderen Werkzeugen eigentlich nichts weiter machen, als die Rolle hin und her zu führen. Wem die Auswahl an Strukturrollen nicht gefällt oder wer sich ein anderes Muster wünscht, der kann auch mit einem Strukturschwamm oder einem Flächenpinsel arbeiten. Mit diesen beiden Werkzeugen kann man die Gestaltung noch individueller und vor allem stärker ausarbeiten.

Rollputz für fast jede Wand – der Untergrund

Rollputz ist bei fast jedem Untergrund einsetzbar. Zwei Untergründe gibt es, die einer genauen Prüfung bedürfen bzw. auf denen man Rollputz eventuell nicht auftragen kann. Wenn die zu verputzende Wand atmungsaktiv bleiben muss, dann ist Rollputz die falsche Lösung. Durch das Auftragen mit der Rolle verschließt man die Poren der Wand. Das lässt sich nur durch atmungsaktiven Mineralputz bewerkstelligen.

Der zweite Untergrund sind Tapeten. Nicht auf jeder Tapete kann man Rollputz auftragen. Um zu testen, ob es funktioniert oder nicht, kann man ganz einfach mit einem Schwamm und Wasser prüfen. Man hält den nassen Schwamm 20 bis 30 Sekunden auf die Tapete. Sollten sich jetzt Blasen bilden, muss man leider die Tapete entfernen vor der Arbeit mit Rollputz. Andernfalls steht dem Projekt nichts im Weg.

Wände müssen generell mit Tiefengrund (Tapetengrund) vorbehandelt werden. Ohne den Tiefengrund hält der Rollputz nicht an der Wand. Bevor der Tiefengrund nicht richtig getrocknet ist, darf auch kein Rollputz aufgetragen werden. Wer eine stark feuchtigkeitssaugende Wand hat, der muss unter Umständen zweimal vorstreichen. Alte Farbe an der Wand muss eventuell abgewaschen werden.

Rollputz

Rollputz Fassade

Rollputz farbig machen

Wie schon erwähnt, kann man den Rollputz auch einfärben. Hierbei ist es besonders wichtig, dass man sich an die Hinweise des Herstellers hält. Man darf nur eine bestimmte Menge Farbe beimischen, da der Putz sonst seine Eigenschaften, insbesondere der Haftung, verliert. Meistens liegt der Wert bei maximal 3% Abtönfarbe. Für wirklich kräftige Farben gilt es daher, hinterher mit der gewünschten Farbe über den Putz drüber zu streichen. Wer nur dezent Farbe an die Wand bringen möchte, kann sich den zweiten Arbeitsschritt sparen.

Rollputz auftragen Anleitung

Mit unserer Anleitung vermeidet ihr die häufigsten Fehler und bekommt ein sauberes Ergebnis.

Untergrund vorbereiten

Als erstes wird der Untergrund geprüft. Ist die Wand uneben, brüchig, weich, schmutzig, feucht oder stark saugend, dann muss man noch ein wenig Vorarbeit leisten. Vor dem Rollputz auftragen muss die Wand komplett trocken und sauber sein. Normalerweise gleicht man bei herkömmlichen Putz Unebenheiten einfach mit der Glättkelle aus. Mit Rollputz funktioniert das leider nicht, weil die Schicht, die aufgetragen wird, nur sehr dünn ist. Grobe Unebenheiten müssen vorab gespachtelt werden. Nun wird die Wand mit Tiefengrund vorbereitet. Dafür nimmt man eine gewöhnliche Malerrolle. Anschließend muss man den Tapetengrund trocknen lassen.

Schutz für die Einrichtung und andere Wände

Damit eure Einrichtung nicht unter den Malerarbeiten leidet, solltet ihr sie mit einer Abdeckfolie abdecken. Die Ränder zu anderen Wänden, die nicht bearbeitet werden sollen, oder zu Fenstern und Türen, werden mit Abklebeband abgedeckt. Rollputz hat die Angewohnheit eine kleine Sauerei zu hinterlassen, denn von der Rolle spritzt der flüssige Putz weg.

Rollputz vorbereiten

Damit die Masse vom Putz gleichmäßig ist, muss der Putz gequirlt werden. Dazu kann man einen professionellen Quirl oder einen Aufsatz für die Bohrmaschinen verwenden. Übrigens kann man so einen Aufsatz oder Quirl auch im Baumarkt leihen. Je nach Fabrikat des Putzes kann man die Konsistenz noch mit ein wenig Wasser verändern. Wer den Putz einfärben möchte, kann nun die Farbe beimengen. Man muss so lange rühren, bis keine Farbunterschiede mehr zu sehen sind.

Rollputz gleichmäßig auftragen

Als erstes arbeitet man mit der Auftragswalze. Damit die Rolle den Putz optimal aufzunehmen kann, wird diese ein wenig angefeuchtet, aber bitte nicht übertreiben. Wenn der Putz auf der Rolle ist, kann man nun mit gleichmäßigen Abläufen in einer Richtung (kreuzweise) den Rollputz auftragen. Damit hinterher ein optimales Bild entsteht, muss die Schichtdicke einheitlich sein. Wenn man an Ecken und schwierigen Stellen mit der Rolle nicht rankommt, dann kann man wahlweise auch einen Pinsel nehmen. Dabei solltet ihr beachten, dass das Bild nicht einheitlich sein wird, da der Pinsel eine andere Struktur produziert. Daher arbeitet man mit dem Pinsel eigentlich nur an Stellen, die entweder keine Verbindung zur Hauptfläche haben oder nicht richtig zu sehen sind. Es empfiehlt sich, sofern mit dem Pinsel gearbeitet wurde, die Stellen nochmal mit der Rolle zu überarbeiten.

Es gibt auch Sprühpistolen mit denen man den Rollputz auftragen kann.

Struktur und Aussehen

Wie bereits beschrieben, gibt es jede Menge Muster und Strukturen, die man wählen kann. Oft sind die dezenteren Strukturen die Besseren. Mit ein wenig Übung kann man die Wand kunstvoll strukturieren. Entweder man hat einen Aufsatz für die Rolle oder man arbeitet mit dem Schwamm. Wichtig ist, die Struktur mit der Strukturwalze vor dem Trocknen anzufertigen. Nun kann man das Klebeband entfernen und den Putz aushärten lassen. Erst wenn die Trocknung vollständig abgeschlossen ist, wird mit den eigentlichen Malerarbeiten begonnen.