Ein Carport ist schon eine praktische Sache. Sie können ihr Auto darunter stellen, wofür er hauptsächlich ja da ist, oder aber gute Freunde zur Gartenparty einladen.  Hat Sie schon eine der beiden Verwendungsmöglichkeiten überzeugt oder tragen Sie sich schon länger mit dem Gedanken, sich einen Unterstand fürs Auto anzuschaffen? Wie wäre es denn, wenn Sie den Frühling nutzen und einfach einen Carport selber bauen? Wir sagen Ihnen wie das geht und geben wichtige Tipps, woran Sie denken sollten, wenn Sie den Carport zu Ihrem nächsten Projekt bestimmen.

Carport oder Garage – Die Vorteile des Carports

Für einen Carport entscheidet man sich schon lange nicht mehr, weil der Bau einer Garage zu hohe Kosten verursachen würde. Der (halb)offene Unterstand für das Auto bietet nämlich neben den geringeren Kosten noch weitere Vorteile gegenüber einer klassischen Garage. Carports können voll offen, an einer Seite geschlossen oder auch nur an einer Seite, der Einfahrt, offen sein.

  • Ein Carport schützt Ihr Auto vor Niederschlägen, also Regen, Schnee oder Hagel.
  • Im Sommer heizt sich das Auto nicht so sehr auf, weil die Luft gut zirkulieren kann
  • Eine Baugenehmigung  für einen Carport ist in der Regel leichter zu bekommen als für eine Garage
  • Der Bau geht schneller, die Kosten sind geringer als beim Garagenbau
  • Das Auto trocknet schneller unter dem Carport als in der Garage. Dadurch kommt es zu weniger Rostschäden. Die Lebenszeit Ihres Autos verlängert sich.
  • Ein Carport kann, muss aber nicht ans Haus angrenzen. Er kann auch völlig frei aufgestellt werden.

Bausatz oder selbst planen?

OK, Sie wollen also einen Carport selber bauen, Dann gibt es jetzt zweieinhalb Möglichkeiten, wie Sie dieses Vorhaben angehen können. Sie können sich einfach einen Bausatz aus dem Baumarkt oder beim Holzhändler besorgen. Die gibt es mittlerweile in vielen unterschiedlichen Varianten und Holzarten. Da ist fast für jeden etwas dabei. Sie sind eher der individuellere Typ und haben schon ein Bild ihres neuen Schmuckstückes vor Augen? Dann können Sie ihren Carport auch selber planen und dann aufbauen. Überlegen Sie, ob Sie die Bauskizzen wirklich selbst hinbekommen oder doch einen Zimmermann dazuholen.  Es gibt auch fertige Baupläne im Internet, die Sie sich herunterladen können. Das Holz für ihr Projekt sollten Sie sich gleich im Baumarkt oder beim Holzhändler genau zuschneiden lassen.

Achja, noch ein wichtiger Punkt beim Eigenbau des Carports: Wenn Sie sich nun dafür entschieden haben, ihren Carport selber zu bauen, dann beachten Sie, dass Sie die Statik des Daches berechnen sollten . Das ist vor allem für die Wintermonate wichtig. Ihr neuer Schlafplatz fürs Auto hat ein Flachdach, welches auch schon mal ziemlich viel Schnee aushalten muss. Wenn Sie unsicher sind, ziehen Sie einen Fachmann zurate.

Bausatz oder nicht -Sie müssen sich für einen Standort entscheiden. Wir können Ihnen natürlich nicht vorschreiben, wohin Sie ihren Carport bauen sollen, aber ein, zwei Tipps können nicht schaden.  Ihr Carport sollte auf einer Seite hin Wetterschutz haben. Das kann durch eine Wand des Carports, das Anlehnen des Carports an eine Wand des Hauses oder auch nur durch ein strategisch angebrachtes Dach geschehen. Der Vorteil eines angelehnten Carports liegt darin, dass er nicht nur Witterungsschutz, sondern auch gleich noch Stabilität durch die angrenzende Wand bekommt.

Carport selber bauen- Das benötigte Material und Werkzeug

Ohne Material und Werkzeug geht nichts, das ist klar.  Bei einem Bausatz ist das einfach. Alles ist dabei, die Werkzeugliste auch. Doch wenn Sie Ihren Carport selber bauen mit Ihrem eigenen Design, brauchen Sie mindestens:

Wie baue ich nun den Carport?

Zuerst die senkrechten Balken aufstellen

Egal, ob Bausatz oder Eigenkonstruktion, Sie werden die Holzbalken für den Unterstand nicht einfach so in den Boden rammen können. Bevor Sie mit dem Aufbau des Carports beginnen, müssen Fundamente für die senkrechten Balken her. Also heißt es ein paar Tage vor Aufbau des Carports erst einmal Löcher ausheben. In die Löcher setzen Sie nun die Pfostenträger und füllen alles mit Estrichbeton auf. Dieser muss jetzt zwischen 48 und 72 Stunden trocknen. Geben Sie ihm die Zeit und warten Sie lieber noch einen Tag länger, ehe Sie Ihren Carport selber bauen. Es wäre doch zu schade, wenn alles wieder in sich zusammenfällt oder ein Pfosten absinkt. Erst wenn der Beton wirklich ausgehärtet ist, setzen Sie die senkrechten Balken ein und  befestigen sie zusätzlich mit Bolzenankern oder Betonschrauben.

Als zweites sind die waagerechten Balken dran

Die waagerechten Balken kommen nun an die Reihe. Sie werden  auf die senkrechten Pfosten aufgesetzt und miteinander verbunden. Für das Aufsetzen sägen Sie Ausschnitte in die Querträger an den Stellen, wo sie mit den Pfosten verbunden werden sollen. Durch diese Ausschnitte rutschen die Querbalken ganz genau über die Holzpfosten und ineinander. Mit Flachverbindern befestigen Sie dann die Kanthölzer an den Ober- und Stirnseiten. Metallwinkel befestigen die Querhölzer mit den senkrechten Pfosten nach unten hin.

Im dritten Schritt müssen die Stützstreben befestigt werden

Um Ihrem Carport eine bessere Stabilität zu geben, montieren Sie am besten noch Stützstreben aus Holz. Sie verbinden oben diagonal senkrechte Pfosten mit dem waagerechten Außenkranz.

Zum  Schluss noch das Dach

Ein Dach sollte nun den Abschluss Ihres Bauprojektes bilden. Also befestigen Sie die Dachbalken auf den Querbalken und legen die restlichen Dachplatten. Mit welchen und wo genau wird Ihnen Ihr Plan verraten. Am besten nutzen sie zur Verbindung Metallwinkel. Je nach Geschmack kommt nun ihr Dachmaterial darauf. Vielleicht haben Sie auch noch Kopfbänder als zusätzliche Versteifung und Außenleisten zur Verblendung geplant. Diese müssen dann auch noch angebracht werden. Und schon haben Sie ihr Carport selbst gebaut!

Was sollte man beim Carport selber bauen beachten?

  • Verhindern Sie unbedingt Fäulnis !

Sie haben Ihre senkrechten Pfosten in Beton auf Pfostenträger gesetzt. Das ist schon mal gut. Zusätzlich können Sie aber noch PE-Rohre in die Löcher stellen und in diese die Pfostenträger und dann mit Beton verfüllen. So kann sich der Beton nicht mir dem Erdreich verbinden.

  • Machen Sie das Holz wetterfest!

Ihr Bauholz war wahrscheinlich druckkessel-imprägniert. Allerdings verfärbt sich das mit der Zeit ins Grün-Gräuliche. Wenn Sie nicht so auf diese Optik stehen, dann lasieren oder lackieren Sie das Holz nachdem Sie Ihren Carport aufgebaut haben. Verzichten Sie nicht auf eine Grundierung, denn sie schützt vor weiteren Wettereinflüssen und Pilzen im Holz.

  • Dachgefälle beim Carport nicht vergessen

Denken Sie unbedingt daran, dass Ihr dach ein Gefälle aufweisen sollte, damit Regenwasser abfließen kann. Empfohlen werden bei Flachdächern zehn Prozent.

  • Baugenehmigung für Carport einholen

Denken Sie daran, zu prüfen, ob Sie eine Baugenehmigung brauchen. Eine kurze Nachfrage beim Bauamt und schon sind Sie auf der sicheren Seite. Apropos Seite! Es macht Sinn, wenn Sie einen Carport bauen möchten, sich auch einmal mit den Nachbarn zu unterhalten. Gerade, wenn dieser in die Nähe der Nachbarschaftsgrenze rückt, gibt es oftmals Zank und Ärger.