Ein Holzhaus im eigenen Garten kann ganz unterschiedliche Funktionen haben.

Es kann als Geräteschuppen für Gartenwerkzeuge und Grillequipment oder als Aufbewahrungsort für die Spielsachen der Kinder dienen. Im Winter können dort Gartenmöbel oder Kübelpflanzen geschützt und trocken verstaut werden. Die Auswahl an Gartenhausausführungen ist sehr vielfältig. Neben der Möglichkeit sein Gartenhaus selbst zu planen bietet der Handel fertige Lösungen an. Entweder vormontiert oder als Baukastensystem. Fertige Gartenhäuser sind im Vergleich zu Selbsterstellten relativ teuer.

Wer etwas handwerkliches Geschick mitbringt, kann sein Holzhaus als Bausatz relativ zügig selbst aufbauen oder bei Erfahrungen im Umgang mit ähnlichen Holzkonstruktionen, ohne Bausatz in Eigenregie verwirklichen.

Baugenehmigung für das Gartenhaus prüfenparagraph

Abhängig von Größe, Nutzungsabsicht und Standort kann je nach Bundesland eine
Baugenehmigung erforderlich sein. Erkundigen Sie sich deshalb vor Baubeginn, ob eine Genehmigung von der Gemeinde oder von der Baubehörde erforderlich ist. Außerdem sollten Sie frühzeitig Ihre Nachbarn in den Planungen miteinbeziehen. Besonders wenn das Gartenhaus an der Grundstücksgrenze aufgestellt werden soll.

Generell gilt, dass ein Standort mit viel Sonneneinstrahlung günstiger für die Haltbarkeit Ihrer Hütte ist, als ein schattiger Platz. Anhaltende Feuchtigkeit strapaziert das Holz in einem viel größeren Ausmaß.

Werkzeugliste
• Akku-Schrauber
• Stichsäge/Handkreissäge
Hammer/Gummihammer
Maßband und Zollstock
Wasserwaage
Farbroller und Pinsel
• Farbwannen, Eimer und Abstreifgitter
• Leiter
Schraubendreher
Holzbohrer
• Teppichmesser
• Stechbeitel
• Handstampfer
• Schubkarre

Die Arbeitsschritte

1. Schritt – Fundament erstellen

Ist ein geeigneter Standort gefunden, geht es an die Fundamenterstellung. Abhängig von der Größe Ihres Gartenhauses und den Gegebenheiten vor Ort bieten sich verschiedene Optionen. Bauen Sie beispielsweise auf eine vorhandene Pflasterfläche oder ein vollflächiges Fundament, muss eine dauerhafte Luftzirkulation der Bodenkonstruktion gewährleistet sein. Entscheiden Sie sich für Gehwegplatten als Fundament müssen Sie jeweils ca. 20 bis 30 cm Boden ausheben und das Loch mit Split verfüllen und verdichten. Damit die Platten eben liegen, können Sie Sand zur Ausrichtung verwenden.

Wie Sie Streifenfundamente inklusive Bodenplatte für Ihr Gartenhaus erstellen zeigen wir Ihnen nachfolgend. Im Vergleich zu einem Plattenfundament sparen bei dieser Variante Beton, da die Bodenplatte nur ca. 10 cm stark sein muss.

Heben Sie zunächst die gesamte Fläche 20 cm aus. Sie benötigen dazu einen Spaten und eine Kartoffelhacke. Da nur die Außenwände auf Betonstreifen gestellt werden, müssen Sie unter den Außenwänden einen 30 cm breiten und insgesamt 80 cm tiefen Streifen in den Boden einlassen. Heben Sie dazu unter den Außenwänden Ihres Gartenhauses einen 60 cm tiefen Fundamentgraben aus. Um die exakte Lage und Flucht zu ermitteln verwenden Sie am besten ein Schnurgerüst. Je nach Bodenbeschaffenheit ist zu prüfen, ob eine Schalung mit einen Holzrahmen notwendig ist. Bei sandigen Boden kann dies durchaus erforderlich sein. Achten Sie darauf, dass die Oberkante der Schalung waagerecht ist.

Beim Beton haben Sie die Wahl, Fertigbeton liefern zu lassen bzw. abzuholen oder selbst mit einen Betonmischer anzumischen. Die Entscheidung hängt auch immer von der Fundamentgröße und der Befahrbarkeit des Grundstückes ab. Falls Sie sich für das „selbst mischen“ entscheiden, können Sie auf bereits vorgemischten Fertigbeton zurückgreifen. Dieser ist nur noch mit Wasser zu mischen.

Füllen Sie die Grube zunächst nur zur Hälfte mit Beton. Verdichten Sie dann den Beton mit einem Handstampfer. Anschließend füllen Sie die Grube komplett mit Beton auf und ziehen die Fläche ab. In der Mitte eine können Sie eine 10 cm starke Bodenplatte aus Beton gießen oder die Fläche mit Schotter und Split pflastern. Verdichten Sie die Fläche mit einer 10 cm dicken Kiesschicht und legen Sie eine PE-Folie auf den Kies. Die Folie verhindert, dass der Schotter Feuchtigkeit aus dem Beton zieht. Gegen Rissbildung legen Sie Bewehrungsmatten aus. Mit einem Seitenschneider können Sie diese zurecht schneiden. Achten Sie darauf, die Matten überlappend zu verlegen. Damit die Matten nicht auf dem Boden aufliegen müssen Sie diese noch mit Kunststoffabstandhaltern versehen. Nun können Sie die Fläche mit Beton füllen und durch stampfen verdichten. Am Ende ziehen Sie die Oberfläche glatt und nivellieren diese waagerecht aus. Am besten betonieren Sie Streifenfundamente und Betonplatte in einem Zug. Nachdem der Beton angezogen hat, müssen Sie die Fläche mit einer Plane abdecken um eine zu schnelle Trocknung zu vermeiden. Nach drei Tagen können Sie die Plane entfernen. Die Schalung der Streifenfundamente können Sie bereits nach zwei Tagen entfernen. Das Fundament sollte nun ca. zwei Wochen aushärten.

Schritt 2 – Die Grundkonstruktion

Bei den meisten Gartenhausbausätzen handelt es sich um Blockbohlenhäuser. Besonders die Fichte als kostengünstiges Holz wird hier sehr oft verwendet. Um das Holz gegen Wind und Wetter zu schützen sollten die Einzelteile vor dem Aufbau mit einer Grundierung behandelt werden.

Legen Sie zunächst die Ringbalken auf dem ebenen Fundament aus und fixieren diese mit 60 x 60 x 45 mm Metallwinkeln und 4 x 40 mm Schrauben. Die Bodenbalken legen Sie gemäß der Montageanleitung aus und verschrauben diese an den Ringbalken. Achten Sie auf Rechtwinkligkeit. Als nächsten stecken Sie die Wandprofile ineinander. Für diese Arbeit können Sie ein Montageholz verwenden. Dadurch vermeiden Sie Schäden an der Nut der Bohle, wenn Sie diese einschlagen. Prüfen Sie während des Hochziehens der Wände mit einer Wasserwaage die waagerechte Lage der Wandbretter.
Die erste Reihe der Dachbalken wird direkt auf die Seitenwände montiert. Setzen Sie nun Giebelsockel und Giebelspitze auf. Die restlichen Dachbalken können Sie nun in die dafür vorgesehenen Aussparungen montieren. Somit ist Ihr Dachstuhl fertig. Legen Sie die Dachschalung auf und verschrauben Sie Brett für Brett mit den Dachpfetten. Mithilfe einer Führungsschiene können Sie die Dachkanten gerade zuschneiden.

Schritt 3 – Dach decken

Als Dachform kommt ein klassisches Satteldach zur Ausführung. Falls Sie in einen
schneereichen Gebiet wohnhaft sind, sollten Sie sich vor Kauf informieren, für welche Schneelast Ihr Gartenhausbausatz ausgelegt ist. Bei den meisten Bausätzen ist nur eine Lage Dachpappe im Lieferumfang enthalten. Diese Lage ist nicht ausreichend um Ihr Gartenhaus dauerhaft vor Witterungseinflüssen zu schützen.
Sie können Ihr Dach zusätzlich mit Bitumenschindeln, Schweißbahnen oder Dachpappe decken. Beginnen Sie mit dem Aufnageln der Bitumenschindeln am seitlichen unteren Dachrand mit entsprechenden Dachpappstiften. Die unterste Reihe vernageln Sie mit 4 cm Überstand. Achten Sie darauf, dass sich die Bahnen immer überlappen. Arbeiten Sie sich Stück für Stück von beiden Seiten bis zum Dachfirst hoch. Überstände können problemlos mit einem Cutter abgetrennt werden. Decken Sie den First schuppenartig ab. Dazu müssen Sie die Schindeln passgenau zuschneiden. Befestigen Sie anschließend Giebelzierbrett und Traufenleiste. Um Ihr Gartenhaus gegen Unwetter und Sturm zu schützen sollten Sie im Innenraum Sparren-Pfetten-Verbinder montieren.

Schritt 4 – Bodendielen verlegen

Verlegen Sie die Bodendielen direkt auf die Unterkonstruktion und vernageln diese. Achten Sie darauf eine umlaufende Dehnungsfuge mit einem Wandabstand von ca. 3 mm zu lassen. Bringen Sie dann noch die Fußleisten mit Nägeln an Seitenwände an.

Schritt 5 – Türe und Fenster einbauen

Die Türe wird im Normalfall bereits mit Einbaurahmen geliefert. Nach Anbringen der Zargen setzen Sie das Türelement gemäß der Montageanleitung ein und verschrauben diese an den vorgesehenen Stellen. Je nach Bausatzwahl werden Fenster mit Dreh-, Dreh-Kipp-Funktion oder als feststehende Fenster geliefert.

Schritt 6 – Farbanstrich

Bei der Farbtonwahl sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Zunächst sollten Sie alle Nuten mit dem Pinsel vorstreichen und anschließend die Lasur mit einer Rolle auf der gesamten Fläche auftragen.

Den Innenbereich können Sie frei nach Ihren Verwendungszwecken gestalten. Denkbar sind beispielsweise Schlauch- und Werkzeughalter sowie Regale an den Wänden. Eine Werkbank von Wand zu Wand kann als Arbeits- und Abstellfläche dienen. Benötigen Sie für Ihr Gartenhaus einen Stromanschluss für Beleuchtung und Werkzeugbetrieb, sollte dieser von einen Fachmann gelegt werden. Überlegenswert ist auch eine Dachrinne zu montieren. Das gesammelte Regenwasser können Sie für die Bewässerung Ihres Gartens nutzen.

Materialliste
• Gartenhausbausatz (Balken, Pfosten, Dachlatten, Dachpappe)
• Fundamentmaterial (ggf. Gehwegplatten, Fertigbeton)
• Holzschutzgrundierung
• Holzschutzlasur
• Bitumenschindeln
Dachpappstifte
• Montageholz
• Tür und ggf. Fenster
• Winkelbleche
• Senkkopf-Holzschrauben