Da will man nur schnell ein Regal aufhängen und am Ende reißt einem dabei der Geduldsfaden, weil der Dübel nicht hält. Ist das Loch zu groß, hat man sich vermessen? Ist der Untergrund, die Wand einfach nicht für diesen Dübel gemacht oder liegt die Ursache noch ganz woanders? Es gibt viele Gründe, warum ein Dübel partout nicht in der Wand bleiben will. Der Dübel hält nicht, wenn die Last zu groß ist oder weil man einfach nicht den richtigen für diese Wand und den Gegenstand, den man befestigen will, gewählt hat. Wir gehen dem Übel mit dem Dübel einmal auf den Grund und geben Tipps, wie ihr euer Projekt von Anfang an richtig startet oder sogar noch retten könnt.

Dübel hält nicht – Wo liegen die Ursachen?

Ob im Altbau oder im Neubau – immer wieder stößt man beim Versuch, etwas mithilfe von Dübel und Schrauben an der Wand oder Decke zu befestigen, schon beim Bohren auf Probleme. Beim Altbau weiß man häufig nicht ganz genau, welches Material einem beim Bohren erwartet, im Neubau kämpft man mit Gipskartonwänden oder muss sich mit speziellen Mitteln zur Hohlraumbefestigung herumschlagen. Das Resultat ist immer wieder dasselbe – der Dübel hält nicht. Wir ihr herausfindet, welches Wandmaterial auf euch wartet und ihr so gleich zu Beginn die richtigen Werkzeuge und Befestigungsmittel parat habt, erklären wir euch natürlich als erstes.

Auf das Wandmaterial kommt es an

Damit ein Dübel richtig hält, ist es wichtig, den richtigen Dübel für das Wand- oder Deckenmaterial auszuwählen. Untergrund und Dübel müssen also zusammenpassen. Natürlich könnt ihr einfach einen Universaldübel verwenden, aber diese weisen bei speziellen Untergründen nicht so eine hohe Traglast auf, wie speziell für diese Materialien entwickelte Dübel.

Der Bohrstaub verrät, welches Material es ist

Um herauszufinden, um welches Material es sich bei eurem Untergrund handelt, könnt ihr natürlich erst einmal dagegen klopfen. Zumindest hört ihr dann schon, ob es sich eher um eine Hohlwand oder eine massive Wand aus Ziegeln oder Beton handelt. Doch das allein reicht nicht aus. Profis raten dazu, eine Probebohrung zu machen, um ganz sicher zu gehen und den richtigen Dübel auswählen zu können.

Ist der Staub hellgrau, richtig fein und doch noch rieselfähig, handelt es sich beim Untergrundmaterial um Beton. Auch der Staub von Porenbeton ist weiß bis hellgrau, aber viel grobkörniger und leicht schmierig. Ziegel und Lochziegel, wie ihr sie oft in Altbauten findet, erzeugen einen rotes oder gelbliches Bohrmehl. Gipskartonmehl ist auch weiß, aber im Gegensatz zu Beton daran zu erkennen, dass es am Bohrer kleben bleibt. Der Bohrstaub von Gipsfaserplatten ist hellgrau.

Nylon Dübel

Der richtige Dübel für das richtige Material

Habt ihr herausgefunden, in welches Material ihr bohren und eure Dübel setzen werden, dann kommt es nun darauf an, den richtigen auszuwählen. Die Palette an Spezialdübeln für die verschiedensten Zwecke ist riesig. Wir haben schon mehrere Blogbeiträg zu Dübeln geschrieben, auch einen, der euch einen ersten Überblick über die Dübelarten verschafft. In unserem Online-Shop findet ihr ein umfangreiches Sortiment verschiedener Dübel – vom einfachen Holzdübel bis hin zu Schwerlastankern und chemischen Dübeln, wenn es richtig stabil sein soll und extrem schwere Lasten getragen werden sollen.

Dübel hält nicht -Falsch gebohrt?

Wenn ihr richtig dübeln wollt, müsst ihr auch richtig bohren. Das ist natürlich nur notwendig, wenn ihr keine Dübel zum Einschlagen oder Eindrehen verwendet. Das gebohrte Loch muss exakt zum Dübel passen, sonst sind Wackeln oder ein Freidrehen des Dübels vorprogrammiert. Der Durchmesser des Loches muss dem des Dübels entsprechen. Setzt die Bohrmaschine in einem exakten 90-Grad-Winkel an, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Korrigiert ihr während des Bohrens, dann fransen die Löcher aus und das Resultat kennt ihr: der Dübel hält nicht. Nach dem Bohren reinigt ihr das Bohrloch. Ein Staubsauger reicht da üblicherweise aus. Passt auch auf, dass ihr nicht zu tief bohrt, denn auch dann habt ihr keine Chance auf eine sichere und haltbare Befestigung.

Tipp: Bei sandigem Material kann es auch bei exaktem Bohren zu einem Ausfransen des Loches kommen. Ihr könnt dies im Nachinein mit Spachtelmasse korrigieren oder ihr bohrt zuerst ein Loch, welches etwas kleiner als der Dübel ist. Passt der Dübel dann partout nicht hinein, könnt ihr es immer noch vergrößern.

Dübel hält nicht – zu viel Last?

Enorm wichtig bei der Wahl eures Dübels ist die Last, die er dann später halten soll. Universaldübel sind schön und gut, aber große Lasten halten sie nicht aus. Schon ein Handtuchhalter solltet ihr nicht mit den Universaldübeln befestigen, sondern zu einem Langschaftdübel greifen. Dadurch, dass er viel tiefer im Mauerwerk sitzt, hält er auch einem kräftigen Zug stand. Auch Hängeschränke könnt ihr mit solchen Langschaftdübeln gut befestigen.  Auf den Verpackungshinweisen findet ihr immer die Angabe, wie viel dieser Dübel tragen kann. Achtet da unbedingt darauf und geht keine Experimente ein. Wenn es gar nicht anders geht, dann könnt ihr noch versuchen, die Last auf mehrere Dübel aufzuteilen und so zum Beispiel statt mit zwei Bohrlöchern und Befestigungen mit fünf arbeiten. Doch nicht immer ist das auch möglich.

Dübel hält nicht – falsche Schraube?

Für die meisten Dübel könnt ihr Holzschrauben oder Universalschrauben verwenden. Achtet aber darauf, dass diese keine Bohrspitze haben, denn diese kann den Dübel und seine Funktion zerstören. Der Durchmesser der Schraube sollte etwas schmaler sein als der des Dübels. Die Schraube muss komplett durch den Dübel durchstoßen können. Sie sollte also soll lang sein wie der Dübel plus die Dicke des Montage-Gegenstandes plus einmal den Schraubendurchmesser. Am sichersten seid ihr unterwegs, wenn ihr die Dübel gleich als Set mit der passenden Schraube kauft.

Manche Dübel benötigen ganz bestimmte Schrauben. Das ist zum Beispiel bei Dübeln vonnöten, die ein Gewinde führen, welches in den Untergrund eingesetzt wird. Dies erfordert dann zumeist metrische Schrauben, also Maschinenschrauben oder auch Schlossschrauben. Es gibt auch Nageldübel, die einen speziellen Schraubnagel brauchen . Auch diese gibt es bei uns gleich im Set, sodass nichts schief gehen kann.

Gipskartondübel

Dübel hält nicht – typische Szenarien und schnelle Hilfe

Nachdem ihr nun ein paar Tipps und Hinweise zum richtigen Setzen von Dübeln und deren Auswahl bekommen habt, wollen wir uns zum Schluss noch drei typische Szenarien ansehen, die einem beim Heimwerken üblicherweise im Zusammenhang mit Dübeln passieren. Der Dübel dreht durch, er bricht aus der Wand heraus oder verschwindet einfach in der Wand. Was nun tun?

Dübel bricht aus der Wand heraus

Ist euch der Dübel aus der Wand herausgebrochen, müsst ihr nicht gleich verzweifelt aufgeben. Ihr könnt das Loch natürlich an anderer Stelle bohren, aber meist ist das nicht die Lösung. Dann könnt ihr das Loch mit Gips oder einer anderen Reparaturmasse wieder auffüllen. Ihr müsst gar nicht warten, bis die Masse getrocknet ist und neu bohren, sondern steckt den Dübel einfach in die noch feuchte Masse hinein. Lasst alles gut trocknen und danach könnt ihr den Dübel belasten.

Um zu verhindern, dass die Löcher ausfransen oder der Dübel aus dem Loch ausbricht, könnt ihr bei sandigen Materialien mit Acryl arbeiten. Bestreicht die Wände damit und bohrt erst dann. Wollt ihr sehr große Lasten an oder auf solch sandigem Untergrund befestigen, dann empfehlen wir euch zu chemischen Dübeln oder Gewindestangen mit Verbundmörtel zu greifen. So könnt ihr sicher sein, das auch alles hält. Wie ihr mit Verbundmörtel umgeht, erfahrt ihr natürlich auch bei uns im Theo Handwerkerblog.

Dübel dreht durch

Der Dübel hält nicht und dreht durch, wenn ihr das Loch zu groß gebohrt habt oder der Untergrund zu sandig ist.  Nun ist guter Rat teuer, denn manches Mal bekommt man den Dübel, der lustig im Loch rotiert, noch nicht einmal aus diesem mehr heraus. Eine schnelle Abhilfe schaffen da Streichhölzer oder Zahnstocher. Steckt diese zwischen Dübel und Wand oder führt sie gemeinsam mit der Schraube ein. Alternativ entfernt den Dübel und arbeitet mir einem größeren Exemplar. Natürlich muss dann auch die Schraube entsprechend größer gewählt werden.

Dübel verschwindet in der Wand

Es ist schneller passiert, als man denkt. Der Dübel verschwindet in einem Hohlraum in der Wand, den man nicht vorhergesehen hat. Ziegelwände sind zum Beispiel auch oft aus Hohlziegeln gemauert, in denen sich ungeahnte Hohlräume verstecken, obwohl man (eben an der richtigen oder falschen Stelle) das Bohrmehl auf Ziegel überprüft hat. Auch hier schafft Verbundmörtel oder Gips Abhilfe, aber ihr könnt es auch noch anders versuchen. Wickelt eine Gipsbinde um den Dübel und steckt ihn dann in das Bohrloch. Mit einem Korkenzieher oder einer Zange könnt ihr ihn meist aus der Wand wieder herausangeln. Sitzt er fest und hat sich verkantet, hilft nur, das Bohrloch zu vergrößern und den den Dübel so herauszubohren, Dann nehmt ihr wieder Spachtelmasse, füllt das Loch auf und drückt den Dübel in die noch feuchte Masse hinein.

Ehe ihr also ein Projekt angeht, prüft, welche Dübel ihr braucht. Checkt also den Untergrund und versichert euch , dass euer gewählter Dübel, die Last auch tragen kann und nicht ausbricht. Dann kann eigentlich nichts schiefgehen und ihr könnt auf die schnelle Hilfe verzichten.

Habt ihr noch Tipps, was man tun kann, wenn der Dübel nicht hält? Dann lasst es uns wissen.