Spiegel sind in jeder Wohnung zu finden. Nicht nur, dass wir uns darin betrachten können und am Morgen wissen, wer da im Bad steht, sondern sie setzen auch wunderbare Akzente in Wohnräumen. Sie lassen Räume größer wirken, setzen tolle Lichtakzente und geben einer Wohnung den ganz besonderen Style und Pfiff. Deko-Spiegel gibt es mit und ohne Holzrahmen, ausgestattet mit Licht oder in ganz individuellem Design mit Rahmen aus Steinen, alten Plastikresten und vielem mehr. Doch damit die Spiegel ihren Zauber in der Wohnung verbreiten, müsst ihr den Spiegel auch anbringen. Wir wollen  euch heute zeigen, mit welchen Methoden ihr einen Spiegel befestigen könnt und erklären die Befestigung mit und ohne Bohren und sogar das Anbringen von Spiegeln mit Magneten.

Spiegel anbringen will gelernt sein

Eigentlich ist es doch ganz einfach, oder? Man kauft einen Spiegel, sucht den richtigen Platz für das gute Stück und bringt ihn an der Wand an. Doch genau hier fangen bei den meisten die Probleme dann an. Wie befestige ich eigentlich einen Spiegel? Muss ich dafür bohren? Welche Schrauben und Dübel brauche ich? Kann ich den Spiegel nicht einfach an die Wand kleben? Am kompliziertesten wird es dann meistens, wenn der Spiegel im Bad an die Fliesen soll. Bohrt man in der Fuge oder direkt in die Fliese? Oft stellt sich auch die Frage nach einer Alternative zum Bohren, weil man in die Fliesenwand keine Löcher machen darf oder will. Egal, für welche Methode zum Spiegel befestigen ihr euch entscheidet, bei allen muss man wissen, wie es geht. Aber dafür habt ihr ja uns. Wir erklären es euch Schritt für Schritt.

Spiegel befestigen mit Schrauben und Dübeln

Die klassische Methode, um einen Spiegel zu befestigen, ist wohl die, Löcher in die Wand zu bohren und den Spiegel mithilfe von Schrauben und Dübeln bombenfest aufzuhängen. Natürlich stellen wir euch auch die weiteren Möglichkeiten noch vor, aber wer einen schweren Spiegel hat, sollte auf die traditionelle Befestigungsart zurückgreifen. Mit ein wenig Geschick und gutem Werkzeug ist das auch schnell erledigt.

Materialliste:

Arbeitsablauf:

  1. Schaut euch euren Spiegel genau an, vor allem die Rückseite und die Befestigungshinweise des Herstellers. Denn es gibt ganz unterschiedliche Arten und Weisen, wie der Spiegel angebracht werden kann. Manche Spiegel haben eine Art Auflage in der Mitte, die an die Wand geschraubt wird und der Spiegel wird dann darauf gelegt. Meistens aber sind es zwei Aufhängungen an den oberen Ecken des Spiegels. In diese Aussparungen gleiten die Schrauben und halten den Spiegel so an seinem Platz. Auch vier Bohrungen statt zwei können möglich sein, wenn der Spiegel an den Seiten mit Aufhängungen ausgerüstet ist, die dann von außen greifen. Das findet man oft bei rahmenlosen Spiegeln.
  2. Nun geht es an das genaue Ausmessen und Markieren der Stellen, an denen ihr die Bohrungen setzen müsst. Geht dabei wirklich präzise vor, denn euer Spiegel soll grade und sicher hängen. Prüft mit einer Wasserwaage, ob eure Bohrungen wirklich parallel zueinander sitzen.
  3. Ist alles markiert, kann es auch schon mit dem Bohren losgehen. Achtet darauf, dass der Aufsatz des Bohrers zum Material der Wand passt und natürlich auch die Schrauben und Dübel zueinander und zum Wandmaterial passen. Wenn ihr in Fliesen bzw. die Fugen bohren müsst, dann lest am besten noch zusätzlich unseren Blogbeitrag Fliesen bohren ohne Bruch- die Anleitung.
  4. Sobald ihr meint, die richtige Tiefe erreicht zu haben, zieht den Bohrer heraus und prüft mit einer eurer Schrauben die Tiefe. Ihr könnt euch auch eine Markierung am Bohrer machen, damit ihr nicht zu tief bohrt. Ist die Bohrung zu tief, halten die Dübel und Schrauben nicht mehr optimal und eurer Spiegel kann herunterfallen. Und sieben Jahre Pech will nun wirklich keiner haben.
  5. Sind alle Löcher gebohrt, dann setzt ihr die Dübel und Schrauben ein. Passt das Loch einfach nicht, könnt ihr versuchen, es mit dem Bohrer noch ein bisschen zu weiten. Besser ist aber immer die Methode des richtigen Messens und der Wahl der korrekten Größen.
  6. Nun kann der Spiegel in die vorgegebenen Halterungen eingesetzt werden und ihr seid fertig!

Spiegel befestigen mit einem Seil

Wenn ihr eure Fliesen nicht durchbohren wollt und auch der Klebetechnik, die wir im nächsten Absatz erläutern, nicht vertraut, dann könnt ihr noch eine andere Weise ausprobieren. Bohrt ein Loch in die Wand über dem Platz, an dem der Spiegel dann hängen soll. Manchmal reichen die Fliesenspiegel im Bad nicht bis ganz zur Decke, dann könnt ihr in die Wand darüber bohren. Oder ihr braucht statt zwei bis vier Löchern bei dieser Befestigungsmethode eben nur ein Loch. Mit einem Dübel befestigt ihr nun einen Haken mittig über dem Spiegel in diesem Loch und hängt den Spiegel mit einem starken Seil, beispielsweise mit einem ummantelten Drahtseil auf. Diese Befestigungstechnik habt ihr sicherlich schon einmal in einem Museum gesehen. Viele Bilder werden so aufgehängt.

Spiegel befestigen ohne Bohren – Kleben ist angesagt

Wer nicht gern bohrt oder eben keine Löcher in der Wand oder den Fliesen haben möchte, der kann seinen Spiegel auch einfach ankleben. Was früher mangels starker Kleber und Klebebänder oft nicht lange hielt, ist heute eine gängige Befestigungsmethode geworden. Beim Ankleben von Spiegeln gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: ihr könnt eure Spiegel mit Spiegelkleber befestigen oder ihr greift zu doppelseitigem Klebeband.

Spiegel befestigen mit Spiegelkleber

Wenn ihr zum Spiegelkleber greift, dann denkt daran, dass sich diese Methode nur zum Anbringen von Spiegeln auf sehr glatten und ebenen Oberflächen wie Fliesen oder Holz eignet. Auf Putz oder Strukturtapeten wird es nicht funktionieren. Nicht alle Kleber und Silikone eigenen sich, um einen Spiegel zu befestigen. Viele haben Lösungsmittel, die sich durch die Spiegelfolie durchdrücken und dann hässliche Flecken hinterlassen. Wählt also einen Kleber oder Silikon, welches ausdrücklich für das Anbringen von Spiegeln geeignet ist. Wichtig ist, dass ihr den Spiegel gerade anbringt und während der Trocknungszeit in irgendeiner Art und Weise festhaltet oder abstützt, sodass er nicht verrutschen oder gar ganz herunterrutschen kann.

Spiegel anbringen mit doppelseitigem Klebeband

Die sicherste Methode, um einen Spiegel durch Kleben an die Wand zu bringen, ist die Verwendung von doppelseitigem Klebeband. Damit könnt ihr auch ganz schwere Spiegel fest und sicher montieren. Natürlich braucht ihr das entsprechende Klebeband, was auch schwere Lasten tragen kann. Am besten eignet sich Montage-Klebeband für die Befestigung schwerer Lasten. Als weiteres Werkzeug benötigt ihr nur noch eine Schere und eventuell eine Wasserwaage, um den Spiegel exakt anzusetzen. Hier unsere kurze Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Wählt natürlich zuallererst ein Klebeband aus, welches euren Spiegel tragen kann. Die Haltekraft ist meist auf der Rolle angegeben. Wie schon erwähnt, nehmt am besten Montage-Klebeband zum Befestigen schwerer Lasten. Damit seid ihr auf der sicheren Seite.
  2. Bereitet den Untergrund gut vor. Die Wand muss staubfrei, trocken, fettfrei und tragfähig sein. Ungeeignet sind Papier- und Vinyltapeten, denn diese lösen sich durch die Last zusammen mit dem Spiegel von der Wand. Wollt ihr dennoch einen Spiegel an der Wand befestigen, so entfernt die Tapete in diesem Bereich und klebt dann den Spiegel auf den Untergrund. Auch andere Untergründe wie PE (Polyethylen) oder auch Beschichtungen zur Erleichterung der Reinigung können ungeeignet sein. In den Produkthinweisen des Herstellers eures Montagebandes sind diese aber aufgelistet.
  3. Ist alles vorbereitet, dann klebt das Montageband in mehreren langen Streifen auf die Rückseite des Spiegels, Lasst die Streifen des Montageklebebands dabei parallel zur Längsrichtung des Spiegels laufen. Ist alles aufgeklebt, entfernt ihr den zweiten Schutzstreifen des Bandes und richtet den Spiegel an der Wand gut aus. Zur Erleichterung und damit ihr euch nicht nur auf euer Augenmaß verlasst, könnt ihr euch eine Markierung ziehen oder ihr lasst euch von einem Zweiten helfen, der mit der Wasserwaage nachprüft, ob alles gerade angehalten ist. Dann drückt ihr den Spiegel einfach an die Wand an.

Auch beim Spiegel ankleben mit Klebestreifen ist es wichtig, dass der Spiegel noch eine Weile abgestützt wird, denn auch das Montageband braucht Zeit zum Aushärten.

Spiegel befestigen mit Magneten und Schienen

Spiegel kann man auch mit Magneten oder Schienen befestigen. Die Schienen nennt man French Cleats. Beide Varianten der supermodernen Befestigung stellen wir euch noch zum Ende unseres Artikels vor.

Die Magnet-Variante

Wollt ihr euren Spiegel mithilfe von Magneten anbringen, dann müsst ihr zunächst ein Aufhängeblech an die Rückseite des Spiegels kleben. Dann werden die Gegenpole in die Wand geschraubt. Nehmt am besten mindestens vier Magnete – für jede Ecke einen. Der Spiegel wird dann einfach aufgesetzt und hängt absolut gerade. Durch den Abstand, der mit den Gegenpolen an der Wand geschaffen wurde, sieht es aus, als würde der Spiegel an der Wand schweben. Ziemlich cool!

Die French Cleats

Praktisch und vor allem ziemlich flexibel ist auch die letzte Befestigungsmethode für Spiegel, die wir euch vorstellen wollen. Die French Cleats heißen auf Deutsch einfach Hängeleisten. Das Prinzip ist recht schnell erklärt, machen müsst ihr es dann schon selber. Ihr nehmt eine Holzleiste und trennt diese mit einem schrägen Schnitt durch. Nun befestigt eine Leiste der entstandenen zwei so an der Wand, dass die Schräge zur Wand abfällt. Das Gegenstück wird dann am Spiegel befestigt. Der Spiegel wird dann auf die Leite an der Wand gehängt. Die beiden Teile werden ineinandergreifen, wodurch der Spiegel hält.

Der Spiegel kann nun jederzeit wieder abgenommen werden, auch das Verschieben um ein kleines Stück ist mit dieser Konstruktion möglich. Wichtig ist, dass die erste Leiste an der Wand wirklich gerade angebracht ist, sonst hält der Spiegel nicht. Eine Wasserwaage hilft euch auch in diesem Fall.

Habt ihr noch andere Methoden ausprobiert, um eure Spiegel zu befestigen? Dann lasst es uns doch in einem Kommentar und wir ergänzen das gern noch.