Jeder hat wohl schon einmal etwas geschraubt und von der Schraubenbeschichtung der Schrauben gehört. Oft stolpern unsere Kunden über die vielen verschiedenen Oberflächenbeschichtungen bei Schrauben. Dabei ist mit ein wenig Wissen die Materie der Beschichtungen von Schrauben schnell erklärt. Dafür brauchen Sie nun wirklich kein Oberflächenbeschichtung Wiki 🙂 Man unterscheidet beim Oberflächenschutz für Metall zwischen anorganischen und organischen Beschichtungen.

Material oder Oberflächenbeschichtung

Bevor wir zu den Beschichtungsarten als Korrosionsschutzbeschichtung kommen, sei gesagt, dass es einmal das Material der Schraube gibt und dann die darauf aufgetragene Beschichtung. Hier haben wir eine Übersicht der gängigen Materialien zusammengestellt. Wenn Sie mehr über die Materialien erfahren möchten, finden Sie viele wertvolle Infos in unserem Blogartikel Schraubenmaterial.

Die häufigsten Schraubenmaterialien:

Festigkeit nicht mit Beschichtung verwechseln

Vielen verwechseln die Beschichtung der Schrauben mit der Festigkeitsklasse und ihren Abkürzungen. Wer Nummerncodes wie 8.8 oder 10.9 vorfindet, sollte hierbei nicht an Beschichtungen denken, sondern wissen, dass diese Zahlen die Festigkeitsklasse definieren. Je höher hier die Festigkeitsklassen der Schrauben sind, desto länger hält die Verbindung.

Schraubenbeschichtungen

Schrauben gibt es in unglaublich vielen Farben und Beschichtungen: Nachdem wir uns die Grundmaterialien, aus denen Schrauben gefertigt werden, näher angesehen haben, kommen wir nun zu den Oberflächen der Schrauben. Wenn Ihr eine Schraubenbeschichtung vermisst, dann lassen Sie uns einen Kommentar da oder stellen eine Frage – wir helfen gerne weiter. Wir sehen uns nachfolgend moderne Beschichtungsverfahren und deren technischen Eigenschaften genauer an.

Blank – blanker Stahl

Schrauben aus blanken Stahl oder Edelstahl haben keine weitere Oberflächenbeschichtung. Sofern das Material Stahl gewählt wurde, wird die Schraube oxidieren und im Farbton schwarz werden. Wenn die Schrauben frisch aus der Produktion kommen, dann ähnelt das Aussehen verzinkten Schrauben. Der einzige optische Unterschied ist, dass das Material etwas matter wirkt. Bedenken Sie, dass blanker Stahl sehr schnell rostet und keinerlei Korrosionsschutz bietet. Hier sollte man entweder besser zu einer Verzinkung oder einer hohen Festigkeitsklasse greifen.

blank

Verzinkung von Stahl

Darunter fällt beispielsweise die geläufige galvanische Verzinkung und die Feuerverzinkung. Um diese Verzinkung zu erreichen, gibt es unterschiedliche Verfahren:

  • bandverzinkt bezeichnet die Sendzimirverzinkung für Schichtdicke 5 – 40 µm (üblich sind 10 bis 20 µm)
  • feuerverzinkt bekannt als Schmelztauchverzinkung
  • galvanisch verzinkt beschreibt die elektrolytische Verzinkung (auch Promatisieren) für steuerbare Schichtdicke 2,5 – 25 µm (üblich 10 µm)
  • mechanisch verzinkt für Schichtdicke bis 50 µm
  • spritzverzinkt benennt das Flammspritzen mit Zinkdraht für Schichtdicke 80 – 150 µm
  • sherardisiert auch als Diffusionsverzinkung bekannt für steuerbare Schichtdicke 10 – 80 µm
  • stückverzinkt für Schichtdicke 50 – 150 µm
  • zinklamellenbeschichtet für Schichtdicken 4 – 5 µm pro Auftragung (übliche Enddicke der Schicht 8 – 15 µm)

Galvanisch Verzinkt – verzinkter Stahl

Im Grunde sind dies Schrauben mit einer Zink-Beschichtung. Verzinkte Schrauben bieten bereits einen deutlich höheren Korrosionsschutz als blanker Stahl. Aber nicht nur der Schutz vor äußeren Einflüssen ist deutlich besser, sondern auch die Optik wirkt viel edler. Je stärker und dicker die Beschichtung ist, desto höher ist auch der Korrosionsschutz. Der Hauptgrund für eine Verzinkung ist der aktive Schutz vor Korrosion und die Abschirmung. Galvanisch verzinkte Schrauben werden oft mit galv. verz. oder galv. verzinkt abgekürzt. Die fachlich korrekte Abkürzung ist zn.

Umgangssprachlich spricht man in der Regel von weiß verzinkten oder blau verzinkten Schrauben. Der Ausdruck blau verzinkt kommt hierbei vom bläulichen Schimmer der Verzinkung. Manch einer spricht auch von blau chromatieren. Die Bedeutung von galvanisch bezieht sich auf den Beschichtungsprozess, da er auf elektrochemischer Stromerzeugung beruht. Die galvanische Oberflächenveredelung ist die häufigste Form, die man bei Schrauben antrifft.

galvanisch verzinkt

Der Prozess der galvanischen Verzinkung

Gegenüber edlen Eisen schafft es als Opferanode. Es kommt deutlich schwerer zur Korrosion beim Eisen, also dem Stahl, da die Zinkschicht eine kathodische Wirkung hat. Das funktioniert bis zu einem Abstand von 5mm. Dadurch erhalten selbst Fehlstellen in der Verzinkung und freiliegende Schnittkanten Protektion. Hieraus folgt eine Bimetallkorrosion, welche den Abtrag der angrenzenden Zinkschicht verschnellert.

Die Schrauben werden hierbei in Zinkelektrolyten getaucht, sie werden als Kathode in die Lösung gesetzt. Die Anode ist in diesem Fall besonders reiner Zink. Die Dicke der Zinkschicht steht dabei im Verhältnis mit der Kraft und Dauer des fließenden Stroms. Im Vergleich zu anderen Verzinkungen ist die galvanische Verzinkung eine der kurzlebigsten aber auch besonders günstig. Wenn der Korrosionsschutz der Schrauben besonders hoch sein soll, ist es ratsam von einer Schraubenbeschichtung abzusehen und einfach direkt zu Edelstahl zu greifen. Ansonsten könnte man theoretisch auch eine zusätzliche Kunstharzbeschichtung auftragen, was aber nicht üblich ist. Deutlich häufiger wird zusätzlich zur Verzinkung eine weitere Schicht gelb chromatiert. Verzinkte Schrauben lassen sich besonders gut mit einer Pulverbeschichtung versehen, da es kaum eine Oberflächenstruktur gibt.

Galvanisch hochfeste Schrauben mit beispielsweise den Festigkeitsklassen 10.9 und 12.9 halten die Gefahr der Wasserstoffversprödung. Daher kann in einzelnen Fällen eine Zinklamellenbeschichtung die bessere Wahl sein.

Feuerverzinkt – feuerverzinkter Stahl

Schrauben feuerverzinkt oder galvanisch verzinkt

Bei der Feuerverzinkung oder auch Schmelztauchverzinkung hat man bereits einen deutlich besseren Schutz als bei der galvanischen Verzinkung. Im Innenbereich oder an Stellen die keinem direkten Witterungseinfluss oder Feuchtigkeit ausgesetzt sind, reicht in der Regel eine galvanische Verzinkung vollkommen aus. Gerade bei einem Pfostenträger oder einem Winkelverbinder greift man meistens auf eine Feuerverzinkung zurück. Die Abkürzung für feuerverzinkt ist tzn.

feuerverzinkt

Bei der Feuerverzinkung werden die Befestigungselemente in eine Schmelze mit flüssigem Zink eingetaucht. Der Unterschied zur galvanischen Beschichtung ist das Verfahren. Die Schmelze ist 450 °C heiß. Auch hier unterschiedet man dieses Verfahren wieder in:

  • Stückverzinkung für Schichtdicke 50 – 150 Mikrometer
  • kontinuierliche Verzinkung für Schichtdicke 5 – 40 Mikrometer

Größere Elemente wie Stützenfüße werden beispielsweise einzeln verzinkt und andere fließbandartig im Endlosverfahren. Je nach Anwendung entscheidet sich auch die Dicke der Zinkschicht. Bei der Stückverzinkung ist diese deutlich stärker. Damit verbunden ist natürlich der Korrosionsschutz höher.

Mechanisch verzinkt

Das mechanische Verzinken ist ein chemisch mechanischer Prozess zur Beschichtung. In einer Platierungstrommel werden Glaskugeln und Zinkpulver zusammengefügt. Die Glaskugeln tragen die Körner des Zinkpulvers. Diese bleiben dann durch Kaltverschweissung auf den Verbindungselementen haften.

mechanisch verzinkt

Gelb chromatiert – chromatierter Stahl (verchromt)

Bei der Chromatierung handelt es sich um einer Anwendung der Oberflächentechnik. Durch Chromsäure wird die metallische Oberfläche behandelt – so entstehen komplexe Chromsäuresalze. Der Grundwerkstoff wird angelöst, damit die gelösten Metallionen des Grundwerkstoffs in die Chromatschicht eingebaut werden können. Man spricht auch von einer Passivierung. Die Chromatierung wird in der Regel auf Aluminium oder einer Verzinkung aufgearbeitet. Die Chromatierung ist eine anorganische nichtmetallische Schicht zum Schutz der Schrauben.

gelb chromatiert

Wir haben sowohl nur chromatierte Schrauben, als auch gelb chromatierte Schrauben im Sortiment. Weitaus häufiger im Gebrauch und auch vom Preis her günstiger sind die gelb chromatierten Schrauben. Diese Beschichtung wird auf die galvanische Verzinkung angewendet. Manche Hersteller wie beispielsweise SPAX ® nennen die Schrauben auch gelb passiviert, was fachlich auch korrekt ist, aber häufig zu Verwirrung führt.

Umgangssprachlich reden einige Kunden auch von gelb verzinken, was nicht ganz richtig ist, aber durchaus kommuniziert, was gemeint ist.

Gelb chromatiert verboten

Seit Jahren wird jedes Jahr aufs neue heiß diskutiert, ob Chrom 6 bald verboten wird oder nicht. Die Jahre sind ins Land gezogen, aber inzwischen wird es immer wahrscheinlicher, dass das Verbot kommt. Auch wir können beobachten, wie die meisten Hersteller und Lieferanten immer weiter auf weiß verzinkte Schrauben umstellen. Die Frage drängt sich dem Laien auf, warum die schöne gelbe Chromatierung verboten werden soll, wo sie doch so gut zur Holzfarbe passt?

Die gelbe Chromatierung wird nicht verboten, lediglich das schädliche Chrom 6. Die Hersteller haben die Möglichkeit weiter eine gelbe Chromatierung zu verwenden, die nicht Chrom VI enthält – also Chrom 6-frei ist. Diese ist allerdings in der Produktion wesentlich teurer und auch noch nicht in der Massenproduktion angekommen. Ob die gelbe Chromatierung vom Markt verschwindet oder der Endkunde, das Handwerk und die Industrie bereit sind den höheren Preis zu zahlen, wird wohl erst die Zukunft zeigen.

Chrom kann sowohl über die Atemwege, Nahrung und Trinkwasser als auch über den Hautkontakt absorbiert werden. Doch keine Panik, bei gelb chromatierten Schrauben liegt das Augenmerk eher auf der Gefahr für die menschliche Gesundheit bei Arbeitern in der Stahlindustrie, welche täglich dieser Chemikalie ausgesetzt sind.

Man unterscheidet nochmal in mattverchromt und glanzverchromt. Hierbei wird einfach nur der Glanz der Oberfläche beschrieben.

Dickschichtpassivierung

Eine Dickschichtpassivierung beschreibt eine besonders hohe Schutzschicht durch Verzinkung und Chromatierung. Die dicke Chromatierung wird hierbei durch Chrom 3 erreicht. Also hat man eine Chrom 6 frei Beschichtung. Mehr über das Verfahren der Verzinkung lesen Sie weiter oben. Die Dickschichtpassivierung verfügt über einen hohen Korrosionsschutz, der durch eine Nachversiegelung noch gesteigert werden kann.

Dünnschichtpassivierung

Die Dünnschichtpassivierung ähnelt der Dickschichtpassiverung. Auch hier wird ohne Chrom 6 gearbeitet, nur die Schichtstärke unterscheidet sich.

Zinklamellenbeschichtung

Im Gegensatz zur galvanischen Verzinkung sind Zinklamellenüberzüge nicht elektrolytisch aufgebrachte Oberflächenbeschichtungen, die einen deutlich höheren Schutz vor Korrosion bieten. Die Zutaten sind hierbei Zinklamellen und Aluminiumlamellen, welche durch eine anorganische Matrix zusammenhängen. Die Abkürzung für den Überzug ist fl zn nc.

Die DIN EN ISO 10683 legt die Ansprüche an Zinklamellenbeschichtungen für Befestigungselemente mit einem Gewinde fest. Die DIN EN 13858 erklärt die Regeln für Zinklamellenüberzüge bei Verbindungselementen ohne Gewinde. Also bei Schrauben ist die DIN EN 13858 zu beachten.

zinklamellenbeschichtung

Der Zinklamellenüberzug ist ein Sammelbegriff für die Beschichtungstechnologie. Dieser wird von diversen Herstellern unter anderen Markennamen angeboten. Bekannte Zinklamellenbeschichtungs-Marken sind:

  • Geomet
  • Dacromet
  • Ruspert (Zink-Aluminum-Lamellenbeschichtung)
  • Aluzinc (Zink-Aluminum-Beschichtung)

Die Unternehmen treten hierbei in der Regel als Lizenzgeber für die einzelnen Beschichtungsbetriebe auf und verdienen am bekannten Markennamen. Mehr zum Zinklamellenüberzug finden Sie hier auf Wikipedia.

Schrauben mit Farbe beschichten – bunte Pulverbeschichtung

Wer es gerne bunt hat, oder die passenden Schrauben für die farbige Fassade sucht, der greift auf eine Pulverbeschichtung zurück. Übrigens haben wir auch bei uns im Schraubenshop unzählige Schrauben im RAL-Farbton Ihrer Wahl. Sprechen Sie uns einfach an.

pulverbeschichtet

Brünieren

Eigentlich passt die Brünierung (auch Bräunung) nicht in diesen Beitrag, da es keine Beschichtung ist. Es ist nur ein leichter Schutz. Dieser wird durch das Eintauchen in eine Säure oder Lauge erreicht. Hierbei bildet sich eine Mischoxidschicht, welche auch als Edelrost bekannt ist. Messing zu brünieren ist eine der häufigsten Verwendungsarten.

bruenierte schrauben

Zink Nickel Beschichtung

Die Zink-Nickel-Beschichtung kommt häufig bei Holzbauschrauben zum Einsatz. Der Hersteller SPAX beispielsweise vertreibt seine Produkte mit Zink-Nickel-Beschichtung unter dem Markennamen WIROX. Man spricht hierbei auch von einer Zink-Nickel-Legierung. Der Vorteil dieses Überzugs ist die sehr hohe Korrosionsbeständigkeit gerade im Vergleich zu herkömmlich galvanisch verzinkten Schrauben. Dieser ist im Salzsprühnebeltest bis zu 20 mal so hoch wie bei herkömmlichen Beschichtungen. Teilweise ist die Salzsprühbeständigkeit von 720 Stunden Rotrost garantiert. Auch thermisch sind die Schrauben hierdurch sehr gut belastbar (bis 250 °C).

Vernickelt

Nickel ist eine besonders beliebte Beschichtung. Hierbei kann man verschiedene Schraubenmaterialien verwenden wie:

  • Stahl
  • Messing
  • Alu
  • Kunststoff

vernickelt

Ein Nickel-Überzug ist deshalb besonders begehrt, da die Schraube danach gegen die folgende Umwelteinflüsse resistent ist:

  • Wasser
  • viele Laugen
  • Luft
  • dünne Säuren

Vorsicht bei Salzsäure, Salpetersäure und Ammoniak, hier hält die Oberflächenbeschichtung nicht stand.

Zur Herstellung einer Vernickelung werden nickelsalzhaltige, wässrige Lösungen genommen. Diese bezeichnet man mit dem Fachbegriff Nickelelektrolyte. Dabei werden Nickelplatten oder Nickelgranulat als Anode verwendet, sie sorgen für den Nachschub von Metallionen. Bei einer Nickel-Beschichtung kann es zu einem Anlaufen kommen, das bedeutet, dass es nach einiger Zeit zu einer dunkleren Färbung kommt. Wenn man von Veralisieren redet, dann meint man ein spezielles Hart-Vernickelungs-Verfahren.

Vermessingt

Es gibt nicht nur Schrauben aus Messing, sondern auch welche mit einem dünnen Überzug aus Messing. Dieser wird für rein optische Zwecke verwendet. Man durch diesen Vorgang die Haftfestigkeit von Gummi auf Stahl steigern.

vermessingt

Verkupfern

Das Verkupfern kommt häufig bei Spenglerschrauben aus Edelstahl zum Einsatz – hier hat es einen dekorativen Grund, damit die Schraube zu den Kupferblechen der Dächer passen. Ein weiterer Einsatz ist die Verwendung als Zwischenschicht vor dem Vernickeln, Verchromen und Versilbern.

verkupfert

Verzinnung

Das Verzinnen schafft eine Verbesserung der Lötfähigkeit (Weichlot) aber auch einen größeren Schutz gegen Korrosion.

Phosphatiert

Die Phosphatierung wird gerne bei beispielsweise Schnellbauschrauben verwendet. Hierbei wird durch chemische Reaktionen von metallischen Oberflächen mit wässrigen Phosphat-Lösungen eine Konversionsschicht aus fest anhaftenden Metallphosphaten gebildet. Die Behandlung dient dem Korrosionsschutz. Umweltschützer sehen diese Methode als kritisch, da Schlämme und Abwasser als Sondermüll entstehen.

phosphatiert

PTFE-Beschichtung

Die PTFE Beschichtung wird auch unter den Markennamen TEFLON und Xylan vertrieben. Diese dem Laien wohl eher bei Pfannen bekannte Beschichtungsart kommt bei Schrauben zum Einsatz, welche in besonders aggressivem Umfeld verwendet werden – wie beispielsweise im Offshore-Bereich oder in der Gas- und Ölindustrie. Übrigens erreicht so eine Beschichtung im Salzsprühnebeltest bis zu 10000 Stunden.

Die Vorteile der PTFE-Beschichtung sprechen für sich:

  • starke chemische Resistenz
  • überdurchschnittliche Druckfestigkeit
  • sehr biegsam
  • gute Spannbarkeit
  • viele Farbvarianten möglich
  • starke Haftfestigkeit
  • geringer Reibungskoeffizient (µ = 0,02)
  • außergewöhnliche Witterungsbeständigkeit
  • großer Bereich an Betriebstemperaturen (-250 °C – +285 °C)
  • variable Einbrennbedingungen (150 °C – 400 °C)
  • sehr gute Abriebfestigkeit

Plasmabeschichtung

Die Bezeichnung Plasmabeschichtung ist ein Sammelbegriff für alle plasmagestützten Herstellungsverfahren, bei denen Objekte aller Art mit einer dünnen Schicht aus unterschiedlicher Materialien überzogen werden.

Tuflok

Tuflok auch bekannt als „der blaue Fleck“ ist eine der bekannteren Beschichtungen. Im Grunde handelt es sich hierbei um eine Nylonschicht. Schrauben die hiermit behandelt wurden sind temperaturbeständig von -56 °C bis +120 °C. Nach vorheriger Prüfung sind Einsätze bis zu +150 °C möglich. Der Vorteil der Beschichtung ist die starke Sicherungswirkung verglichen mit anderen Verfahren – auch wenn die Schrauben nicht ganz angezogen sind.

Die Schrauben sind durch die Beschichtung fast unbegrenzt lagerbar, denn Tuflok schrumpft nicht, vertrocknet nicht und unterliegt keiner Zersetzung. Es entsteht eine Beständigkeit gegen Alkohol, Benzin, Öl und viele Verdünner. Die Schraube ist durch die Nylonschicht dicht bei Flüssigkeiten und Gasen. Die Beschichtung löst sich nicht von den Schrauben – sie ist also unverlierbar. Ein weiterer Vorteil ist, dass keine Aushärtezeit anfällt und man die Schraube sofort belasten kann.

Cadmierte schrauben

Auch mit Cadmium kann man einen Oberflächenschutz für Schrauben aus Stahl herstellen. Dies erfolgt über ein Cyanidbad. Dabei werden meistens Glanzmittel beigefügt, welche sich nach der Konzentration des Bades richten.

  • Hohe Konzentration: Cobalt oder Nickel
  • Niedrige Konzentration: Furfural

Es gibt auch einen galvanisch hergestellten Cadmium-Überzug. Dieser wird für kurze Zeit in Salpetersäure oder Chromsäure eingetaucht, hierbei wird die Oberfläche passiviert und glänzend gemacht. Cadmium-überzogende Schrauben werden inzwischen kaum noch hergestellt. Während in der DDR diese Produktion noch üblich war, widerspricht die Herstellung inzwischen den Regelungen der RoHS-Richtlinien. Der Überzug steht im Verdacht Krebs und Gesundheitsschäden zu verursachen. Inzwischen wird die Beschichtung nur noch in der Luftfahrt, Raumfahrt und beim Militär eingesetzt. Übrigens hält eine hochkorrosionsfeste Cadmierung bis zu 6000 Stunden im Salzsprühtest.

Gleitbeschichtung

Die Gleitbeschichtung ist eine Oberflächenveredelung bei Schrauben. Man spricht auch vom Bewachsen. Sie kommt nach dem Vorgang der Verzinkung und Chromatierung zum Einsatz. Der Sinn und Zweck ist, dass die Schraube leichter in das Material eindringt. Hierbei wird das Einschraubmoment reduziert.

Gummibeschichtung

Eine Gummibeschichtung oder ein Kunststoffüberzug wird in der Regel nur als Abdeckung des Schraubenkopfes verwendet. Oft bei Fassadenschrauben in verschiedenen Farben.

Schwarz verzinkt

Schwarz verzinkte Schrauben sind nicht nur wegen ihrer schönen Optik sehr begehrt, sondern auch wegen dem hohen Korrosionsschutz. Die schwarze Verzinkung muss nach RoHs-Richtlinie Chrom 6-frei sein, ansonsten spricht man von einer schwarzen Chromatierung. Manch einer spricht auch vom schwarz passivieren.

schwarz verzinkt

Die schwarzen Schrauben werden oft mit blanken Schrauben verwechselt, da diese nach der Oxidation auch eine schwarze Färbung annehmen. Das schwarze Verzinken ist auch zu unterscheiden von dem chemischen Schwärzen. Dies beschreibt wiederum ein chemisches Verfahren, mit dem man Edelstahl für ein verbessertes Aussehen schwärzen kann.

Eloxierte Schrauben – mit Elexoalfarben

Das Schöne am Eloxal-Verfahren ist, dass man der Schraube nahezu alle Farbtöne verleihen kann. Eloxal ist eine Abkürzung für die elektrolytische Oxidation von Aluminium. Hierdurch wird eine oxidische Schutzschicht auf Aluminium hergestellt. Anders als bei einer galvanischen Verzinkung wird hier die Beschichtung nicht aufgetragen, sondern durch Umwandlung der obersten Metallschicht gebildet. Die Schutzschicht ist 5-25 Mikrometer stark. Eloxierte Schrauben weisen einen guten Korrosionsschutz auf und haben den Vorteil, dass keine Flecken auf der Farbe entstehen. Daher ist die Optik nicht nur sehr bunt, sondern auch sehr edel.

Wachs-beschichtet

Man spricht bei der Beschichtung durch Wachs auch von Imprägnieren. Diese Anwendung kommt überwiegend bei vernickelten Teilen zum Einsatz. Dabei werden die Mikroporen der Oberfläche versiegelt und der Schutz vor äußeren Einflüssen wird deutlich verbessert. Die Schutzschicht ist trocken und transparent.

Beim Tempern werden galvanisch verzinkte Verbindungsteile wie beispielsweise Muttern durch den Vorgang Tempern wird bei 180 °C bis 230 °C der Wasserstoff teilweise beseitigt. Hierdurch wird versucht, die Gefahr der Wasserstoffversprödung zu verhindern. Die Technik ist aber unter Betracht der modernen und zeitgemäßen Beschichtungen nicht vollständig verlässlich. Das Tempern wird umgehend im Anschluss an die Verzinkung durchgeführt.

Irisierend passiviert

Irisieren wird vom griechischen Wort für Regenbogen abgeleitet. Dabei handelt es sich um ein optischen Effekt, durch den die Oberfläche je nach Perspektive in anderen Farben erscheint. Man spricht auch von Effektlack, welcher synthetisch hergestellt wird.

Fazit

Die Schraubenbeschichtung bietet unzählige Möglichkeiten. Je nach Anwendungsgebiet, kommen unterschiedliche Beschichtungen zum Einsatz. Die einen sind zweckgebunden, wie für Korrosionsschutz, die anderen dienen lediglich der Optik. Sollten wir eine Schraubenbeschichtung vergessen haben, dann lassen Sie uns einen Kommentar da.