Der Schraubenkopf ist ein wichtiges Merkmal von Schrauben. Hierbei geht es nicht nur um Funktionalität, sondern auch um die Optik. Es gibt viele Kopfformen von Schrauben und jede bringt Ihre eigenen Vorteile und Eigenschaften mit sich.
Schraubenkopf – die Kopfformen
Gucken wir zunächst einmal, welche Kopfformen es gibt. Als nächstes sehen wir uns die Eigenschaften an.
- Flachrundkopf
- Halbrundkopf
- Panhead
- Sechskantkopf
- Senkkopf
- Senkfräskopf
- Tellerkopf
- Trompetenkopf
- Linsensenkkopf (Senkrundkopf)
- Zierkopf
- Zylinderkopf
- Funktionskopf
Wie man sieht gibt es einige Kopfformen, da fällt es nicht immer leicht den passenden Schraubenkopf zu wählen.
Flachrundkopf
Der Flachrundkopf ähnelt einem Tellerkopf und wird in der Regel bei metrischen Schrauben verwendet. Die am meisten verwendeten Flachrundkopf-Schrauben sind Schlossschrauben. Diese sind nach DIN 603 genormt und haben keinen weiteren Antrieb, sondern werden bei der Verbindung durchgesteckt und mit einer Mutter befestigt. Der Vorteil dieser Flachrundschrauben ist, dass das Verletzungsrisiko besonders gering ist.
Gerade bei Spielgeräten wie auf einem Spielplatz beispielsweise ein Klettergerüst. Aber auch auf Sitzgelegenheiten ist dieser Kopf die richtige Wahl. Wer sich mal eine Parkbank genauer ansieht, der wird hier in der Regel auch Schlossschrauben entdecken. Aber auch die ISO 7380 hat einen Flachrundkopf.
Halbrundkopf
Der Schraubenkopf Halbrundkopf hat besonders viele Namen. Egal welchen Namen man nun verwendet: Panhead, Linsenkopf, Rundkopf, Ufo-Kopf oder Pilzkopf, es handelt sich immer um die gleiche Kopfform. Dieser Kopf kommt sowohl bei metrischen Schrauben, als auch bei Holzschrauben zum Einsatz. Im Gegensatz zum Senkkopf liegt diese Kopfform auf der Oberfläche auf. Gerade aus Gründen der Zierde wird diese Kopfform oft gewählt.
Aber nicht nur die Optik spricht für den runden Kopf, auch die Sicherheit, denn durch die runde Form verringert sich wieder das Risiko einer Verletzung. Besonders beliebt ist diese Kopfform bei Spanplattenschrauben mit Panhead.
Sechskantkopf
Wer hat nicht schonmal Sechskantschrauben verbaut. Der Sechskantkopf wird entweder mit einem Schlüssel angetrieben oder einer Nuß, also einem Steckschlüssel. Gerade bei Norm-Schrauben mit metrischem Gewinde findet der Sechskantkopf Anwendung. Eine der wenigen Ausnahmen ist die DIN 571, welche ein Holzgewinde hat. Sechskantschrauben werden auch Schlüsselschrauben genannt.
Der Vorteil von einem Sechskantkopf ist, dass er eine sehr hohe Kraftübertragung bietet. Wer einen Blick unter seine Felge des Autos wirft, der wird in der Regel auch einen Sechskantantrieb finden. Diese Schraubenform ist sehr stabil und in hohen Festigkeitsklassen erhältlich. Durch einen Drehmomentschlüssel kann man einen vorher festgelegten Wert exakt einhalten und die Schrauben optimal fixieren.
Senkkopf
Der Senkkopf ist der wohl beliebteste Schraubenkopf. Sowohl bei Schrauben mit Holzgewinde, als auch mit Metall und metrischem Gewinde ist diese Kopfform allgegenwärtig. Der Senkkopf versenkt sich – wie der Name bereits vermuten lässt – vollständig im Material. Bei Konstruktionen aus Metall, muss der Kegel der Kopfform vorgefräst werden, da die Schraube sich ansonsten nicht versenken kann.
Bei Holzbauten kann die Schraube in das weiche Material mit ihrem Kopf eindringen. Da hierbei Holzfaser verdrängt wird, kann es zu Rissbildung und Spaltung des Materials kommen. Um die Verdrängung zu vereinfachen und eine saubere Befestigung zu gewährleisten, greift man hierbei zu Senkschrauben mit Fräsrippen unter dem Kopf, daher spricht man teilweise auch von einem Senkfräskopf. Dieser fräst die Holzfaser weg und der Kopf kann sich bündig ohne Schädigung der Oberfläche versenken.
Tellerkopf
Der Tellerkopf ist eine übliche Kopfform bei Holzbauschrauben. Man spricht auch von Tellerkopfschrauben. Bei Schrauben mit metrischem Gewinde kommt diese Form eigentlich nie zum Einsatz. Die einzige mir bekannte Ausnahme ist die DIN 15237.
Der Tellerkopf hat den Vorteil, dass man keine Unterlegscheibe verwenden muss, da diese Funktion durch den Kopf übernommen wird. Er bietet nicht nur einen schönen Look bei Holzkonstruktionen, sondern verteilt auch die angewendete Kraft auf eine größere Fläche. Während sich beispielsweise ein Senkkopf bei zu viel Kraft tief in das weiche Holz ziehen kann, bleibt beim Tellerkopf die Holzoberfläche verschont. Sprich man vergrößert nicht nur die Haltekraft, sondern schont auch das Material.
Trompetenkopf
Der Trompetenkopf ist eine eher seltenere Kopfform. Man findet ihn beispielsweise bei Schnellbauschrauben. Im Grunde ist es ein Senkkopf, der unterhalb des Kopfes einen Zylinder hat.
Linsensenkkopf
Der Linsensenkkopf wird auch Senkrundkopf genannt. Im Grund bietet er die gleichen Eigenschaften wie ein Senkkopf, nur dass zur Zierde noch eine Leichte Wölbung auf dem oberen Teil des Kopfes ist. Sprich der Kopf versenkt sich bündig und nach der Verschraubung ist nur noch eine leichte Linsen-förmige Wölbung erkennbar.
Zierkopf
Es gibt neben den Standard-Kopfformen jede Menge außergewöhnliche Zierköpfe. Dabei kann es sich um jede erdenkliche kreative Kopfform handeln. Oft basiert der Zierkopf auf einer der Standard-Köpfe mit leichten Änderungen. Sehen wir uns beispielsweise Balkonzierschrauben an, finden wir im Grunde einen Flachrundkopf mit Einkerbungen vor. Es gibt aber auch viele andere Zierköpfe.
Zylinderkopf
Der Zylinderkopf ist ein allseits bekannter Kopf mit seiner typisch zylindrischen Form. Überwiegend kommen Zylinderschrauben im Metallbau zur Anwendung. Die bekannteste Schraube mit Zylinderkopf ist die DIN 912. Aber auch im Holzbau gibt es Holzbauschrauben mit Zylinderkopf.
Der Zylinderkopf kann nicht wie ein Sechskantkopf von der Seite bedient werden. Die Verschraubung erfolgt immer von oben – ob manuell oder maschinell.
Funktionskopf
Was soll denn ein Funktionskopf sein? Es handelt sich hierbei auch um verschiedene Kopfformen die einen bestimmten Zweck erfüllen. So gibt es beispielsweise Hammerkopfschrauben haben einen Hammerkopf oder Klammerschrauben einen Klammerkopf. Sie dienen in diesem Fall bei vorinstallierten Schienen die Verbindung hierauf zu führen.
Schrauben ohne Kopf
Es gibt auch Schrauben ohne einen Kopf, egal ob bei Gewindestangen, Schaftschrauben oder auch Stockschrauben wird kein Kopf benötigt.
Wenn wir einen Schraubenkopf vergessen haben, dann hinterlasst einen Kommentar.
Danke für den Text; hat mir viel beim Übersetzen geholfen
Herzlichen Dank für die tolle Aufstellung (auch hier ein dankbarer Übersetzer).
Danke für die Erklärung
Danke für das Lob 🙂
Danke für den Beitrag und die Verlinkungen.
Danke für die verständliche Erklärung
Herzlichen Dank für die Erklärung. Jetzt kann ich mit dem Metallbauer viel besser reden.